Warum setzen nicht alle Motorhersteller auf die FreeValve technologie?

4 Antworten

Weil es nach aktuellem Wissensstand nicht zuverlässig möglich ist, mehrere tausend Mal pro Sekunde auf die Mikrosekunde genau solche Ventile elektrisch oder magnetisch oder pneumatisch zu öffnen und zu schließen, zumal die Ventilfeder verdammt viel Kraft hat. Daran scheiden sich seit Jahren die größten Geister der Automobilwelt.


saxboy 
Fragesteller
 21.01.2020, 10:05

Wieso Tausend mal pro Sekunde? Bei einer drehzahl von 7000 min-1 dreht die Nockenwelle mit 3500 min-1 und das sind 167 ventilhübe. Das ist weit weg von Tausend. Und ja es gibt encoder die das schaffen.

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SpitfireMKIIFan  21.01.2020, 18:32
@saxboy

Meinte Minute.

Um Encoder gehts gar nicht. Es geht um den mechanischen Teil.

Man hat von der Wasserpumpe bis zum Turbolader mittlerweile alles elektrifiziert, an der Nockenwelle scheitern aber seit jeher die größten Geister.

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Salue

Beim Betrieb der Nockenwelle ist der Kraftaufwand zum Drücken der Ventilfedern sehr viel grösser als die Gleitreibung einer gut geschmierten Nockenwelle.

Zudem, es gibt Motoren die an den Kipphebeln Rollenlager haben, die fast keinen Gleitaufwand haben. Das Umwandeln mechanischer Energie in elektrische Energie, das Speichern in der Batterie und das Zurückwandeln in Strom zum Betätigen der Magnetventile ist auf jeden Fall ineffizienter.

Der Vorteil liegt einzig darin, dass die Ventilöffnungszeiten beliebig und stufenlos elektronisch beeinflusst werden können. Das Ganze ist aber störungsempfindlicher und bedingt eine starke elektrische Anlage, die die Belastungs-Impulse verträgt.

Dazu ist ein Start mit dem Kickstarter nicht möglich, wenn die Batterie schwach ist.

Tellensohn

Warum setzen nicht alle Motorhersteller auf die FreeValve technologie?

"Nicht alle" ist untertrieben, mir ist nämlich kein einziger Serienmotor bekannt, der diese Technik nutzt. Übrigens ist die Bezeichnung irreführend, denn Ventile sind trotzdem verbaut, wie man auch im Video der Webseite gut erkennen kann. Der Unterschied besteht nur in der Ansteuerung: Elektrisch statt mechanisch.

Warum man das nicht weiter nutzt? Kann ich nur vermuten. Eine Vermutung wäre: Der mechanische Ventiltrieb ist effizienter.

Woher ich das weiß:Recherche

saxboy 
Fragesteller
 18.01.2020, 16:35

mechanisch ist effizienter? Das kann ich mir mit dieser Reibung nicht vorstellen.

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checkpointarea  18.01.2020, 16:47
@saxboy

Odeer halt gleich effizient. Wahrscheinlich lohnt sich der Aufwand einfach nicht, weil man variable Ventilöffnungszeiten und - hübe auch mechanisch hinbekommt. Lies mal die MTZ, dort wird ab und zu über derlei Zukunftslösungen berichtet.

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Weniger Reibung stimmt nicht, denn der Strom, der benötigt wird muss ja irgendwo herkommen. In Summe bietet das System wohl keinen ausreichenden Vorteil.


saxboy 
Fragesteller
 18.01.2020, 16:37

Ich glaube nicht, dass es viel strom braucht und bin mir sicher, dass es ineffizienter ist mit den Magnetventilen

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LtLTSmash  18.01.2020, 16:42
@saxboy

Stimmt, ich glaube auch das es Reibungstechnisch ineffizienter ist mit den Magnetventilen.

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LtLTSmash  18.01.2020, 17:31
@saxboy

Schon klar, aber i.d.R. ist es eine Nachteil mechanische Energie in elektrische und dann wieder in mechanische zu wandeln, anstatt direkt anzutreiben. Vor allem überleg mal was da für Kräfte wirken, das sind schon ganz schöne Spulen die du da benötigst. Zudem sind zumindest Phasensteller eh schon standard, da schmilzt der Vorteil weiter. Wenn es wirklich nur Vorteile hätte würde das System verbaut, aber da dem nicht so ist scheinen die Nachteile dann doch wohl aus Sicht der Hersteller zu überwiegen.

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