Warum sagen manche Frauen, es sei Belästigung?

14 Antworten

Ansprechen und (normal) anschauen ist nichts Schlimmes.

Als "Belästigung" würde ich als Frau im Zusammenhang damit eher andere Dinge werten:

Belästigung wäre es z.B., wenn der Mann merkt, ich laufe einen Schritt schneller, wenn ich merke, dass er mich ansprechen möchte, oder demonstriere auf andere Art, dass ich gerade nicht angesprochen werden möchte und er läuft dennoch ebenfalls einen Schritt schneller oder wechselt mit mir die Straßenseite, um mich noch einzuholen.

Belästigung wäre ein solches oder ähnliches Szenario auch, wenn ich spätabends oder nachts allein unterwegs wäre, oder überhaupt allein im Dunkeln angesprochen zu werden (Eine Frau allein in der Dunkelheit ist leichter verunsichert als tagsüber. Sowas sollte ein Mann also zum Flirten auf keinen Fall als Anlass aussuchen. Anders wäre es, wenn er da helfen will. Und nicht aus so einem Motiv heraus.). Das ist mir als Frau schon recht häufig passiert und ich sage den Männern die folgen oder ansprechen dann auch deutlich, dass das ein No Go ist. Erstrecht, wenn man regelrecht merkt, dass er folgt. Selbst dann noch, wenn man die Spur wechselt, um ihn abzuschütteln, oder zu sehen ob er nur zufällig die gleiche Strecke läuft und dann doch anspricht.

Ebenso bedenklich finde ich nachpfeifen, oder seltsame Blicke und dumme Sprüche von Männern, wenn sie im Trupp zusammen sind und sich gegenseitig glauben lassen, solch unangemessenes Verhalten wäre "cool".

Oder aber wenn Jemand anspricht und auf die direkte Antwort, dass man einen Freund hat oder Ähnliches (Selbst als Single muss man das manchmal vorgeben, weil ansprechende Männer oft nicht locker lassen und man hofft, dass wenigstens der moralische Anteil ein "nein" versteht.) dran bleibt. Es ist teilweise grenzwertig, dass ein "nein" nicht sofort akzeptiert wird und von Manchen als "Challenge" verstanden wird.

Das Problem sind also nicht so normale Dinge, wie das simple Ansprechen oder Anschauen. Das Problem wäre eher generelle Grenzüberschreitung, wie oben geschildert. Die erleben wir Frauen leider oft.


PSG24  03.07.2023, 19:53

Aber wieso steht man den überhaupt auf Männern ihr Frauen versteht euch ja mit Frauen besser .

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unique81  03.07.2023, 20:27
@PSG24

Was hat das genau mit den genannten Sachen zu tun, die vollkommen unangemessen sind? Dass eine Frau eine Frau ist und selbst dass sie hetero ist, heißt das noch lange nicht, dass sie irgendwem verpflichtet ist.

So etwas hat mit niedrigen Hemmschwellen zu tun, nicht damit ob man auf Männer oder Frauen steht.

Es gibt Männer, die besitzen Anstand. Und Männer, die sollten lernen sich zurückzunehmen. Schlussendlich kann die Frau am Ende nichts dafür, wenn der Mann sich da nicht zurückhalten kann. Denn sie ist im Alltag neutral unterwegs und sämtliche meiner Beispiele sind tatsächliche Belästigung.

Es fehlt bei diesem Schlag Mann nur noch ein winziges Fünkchen zum Missbrauch, weil er dazu tendiert, Grenzen zu überschreiten, wenn er etwas will.

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ansprechen oder kurzes in die Augen schauen ist nicht belästigend. Starren und ein "nein" nicht akzeptieren hingegen sehr wohl. und nein, es ist nicht abhängig davon, wer einen Anspricht oder anschaut ( zumindest wenn die Person gepflegt ist, aber ich bin mir sehr sicher dass du es auch äusserst belästigend fändest, wenn sich irgend ein ungewaschener Typ mit verfilztem Bart und rauch Athen neben dich ins einzige besetzte Zug Abteil setzen würde)

Viele Männer sind sehr penetrant wenn sie Frauen ansprechen, da eine Ablehnung viele Männer aggressiv macht, ist da eine große Angst wenn man angemacht wird. Das ist nicht immer Belästigung, aber viele männer merken einfach nicht dass man sich bedrängt fühlt. Wenn man in der Öffentlichkeit mit leuten in der Umgebung nett eine Frau anspricht, ihr nicht zu nahe tritt und bei ablehnender Haltung auch aufhört, wird keine dir Belästigung unterstellen.

Wenn man von einem Mann angestarrt wird, ist es ähnlich, es wirkt penetrant, ist unangenehm und macht angst. Frauen haben viel angst durch schlechte erfahrungen und können nicht einschätzen ob du nur schüchtern bist oder uns gedanklich ausziehst. Gerade wenn das längere zeit geht ist das belästigend, weil man nunmal kein Zootier ist und nicht über jede Bewegung nachdenken will weil sie für solche starrer gerne mal als einladung gesehen werden.

Sei offen, nett und nicht bedrängend, starr niemanden lange an und wenn du merkst dass es einer Frau unangenehm ist wenn du sie anschaust, lass es einfach oder geh hin und sag ihr offen "Hey, ich hab dich eben angeschaut weil ich dich sehr hübsch finde. Es sah so aus als wär dir das unangenehm, das wollte ich nicht. Wenn du kein Interesse hast, ist das kein Problem, ich möchte nicht dass du dich unwohl fühlst und respektiere es wenn du etwas nicht willst"

Glaub mir, damit beeindruckst du jemanden wirklich.

Es tut mir leid, falls du unsicher in deinem verhalten bist udn angst hast dass man dir was unterstellt, das passiert aber nicht so schnell.

Wir Frauen glauben auch nicht dass ihr alle so seid, es sind aber viele und wir wissen nicht wer es ist. Durch sowas kannst du vielen Frauen Ängste nehmen und zeigst gleichzeitig deine Empathie ihnen gegenüber. WinWin

Aber nimm deinen Rückzug bei desinteresse nicht als flirtversuch, wenn die frau sich dir gegenüber dann nicht interessiert zeigt, lass sie wirklich in ruhe.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wer sagt sowas? Ich glaube nicht, dass das irgendeine Frau sagt nur weil sie angesprochen wird! Wenn die Art und Weise wie man angesprochen wird sehr unangebracht ist oder ein nein nicht akzeptiert wird, erst dann spricht man von Belästigung!

Ist mir neu dass das Frauen "nur" deswegen sagen.

Eventuell ist es eben nicht nur lange anschauen oder ein einfaches Ansprechen.


verreisterNutzer  03.07.2023, 15:48

Ich kenn tatsächlich so fälle wo Frauen das wegen so Kleinigkeiten sagten

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sleepingbeautyy  04.07.2023, 10:42
@verreisterNutzer

Eventuell ist es eben nicht nur lange anschauen oder ein einfaches Ansprechen.

Dass das nur Kleinigkeiten waren, ist deine Sicht. In diesem Fall müsste man sich beide Seiten anhören.

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