Sexuelle Belästigung, was nun?
Hallo, meine Frau kam eben vom Dienst zurück (Wir sind beide Notfallsanitäter), sie fährt derzeit 8 Stunden Dienste wegen unserer Tochter, unsere Tochter ist jetzt knapp 2 Jahre alt und geht in die Kleinkinder Kita, ich bin 27 Jahre und meine Frau 26.
Auf jedenfall kam sie eben sehr geknickt und traurig aussehend nach Hause, sonst ist sie nie so, sondern immer voller Lebensfreude. Sie erzählte mir dann, daß bei einem Einsatz (nichts Wildes) ein über 60 Jähriger Mann im Rettungswagen von der Liege aus sie festgehalten hat und eben gewisse Zonen an ihr angefasst hat, das dauerte wohl nur ca. 5 Sekunden, da stand der Kollege (seit Jahren ein total guter Freund von uns) daneben, schrie los und beschützte meine Frau sehr gut! Meine Frau saß dann im Fahrerhaus und fuhr dann und der Kollege (auch NotSan) war hinten.
Wie soll man jetzt reagieren, was ist am besten?
Ich danke für Antworten!
7 Antworten
Wenn es sogar einen Zeugen dafür gibt, dann unbedingt anzeigen und zur Rechenschaft ziehen -- schon aus Verantwortung gegenüber anderen Frauen, die gewiss auch Opfer werden von diesem Schuft.
Es ist selten, dass es dabei Zeugen gibt, daher solltet ihr die Gelegenheit ausnutzen und den Typen rechtlich fertigmachen.
Ist schon fast schade, dass sie den noch transportierten mussten.
Bei Straftetn uns gegenüber erlischt auch die gesetzliche Transportpflicht (Garantenstellung) und vertragliche Transportpflicht (Beförderungsauftrag). Einen solchen Patienten weiter zu befördern ist nicht zumutbar und die objektive Versorgung ist nicht mehr gewährleistet. Einen solchen Patienten würde ich an Ort und Stelle vom Patienten zu einem Verdächtigen einer Straftat umwidmen und den Transport beenden.
Ich würde es gut finden, wenn das verfolgt wird, weil solche Typen das immer wieder und wieder machen, bis endlich mal jemand was tut.
Aber natürlich sollte ihr Wohlbefinden im Vordergrund stehen. Sie scheint es ja gut verkraftet zu haben und insofern wäre eine Anzeige wohl sinnvoll.
Hallo,
sie sollte ihn auf jeden Fall anzeigen, so etwas geht überhaupt nicht! Hilfreich ist da auch schon, dass es ja einen Zeugen gibt, der bestimmt auch für sie aussagen wird.
Ihr solltet aber vorher vielleicht noch mit einem Vorgesetzten darüber sprechen, alles was im Krankenwagen passiert, unterliegt ja normalerweise der Schweigepflicht.
Ich wünsche dir und vor allem deiner Frau alles Gute!
Das gehört sofort angezeigt. Nur so kannst du deiner Frau helfen, die geschockt ist von so einem Übergriff.
Dieser Mann hat das sicher nicht zum ersten Mal getan. Es gibt einen Zeugen, umso besser für die Glaubwürdigkeit, denn die wird in Frage gestellt beim Aufnehmen des Protokolls.
Okay, ja erstmal muss der Vorgesetzte informiert werden. Eine Sache ist gut, sie ist nicht mal geschockt, sie ist einfach stink sauer, auf den Typ.
Klingt jetzt bekloppt aber eigentlich wird sie auf solche Situationen vorbereitet.
Koch ihr nen Kaffee oder Tee, falls ihr Raucher seit raucht eine, nimm sie in den Arm und gut ist.
Sofern der Herr nicht geistig verwirrt war (was möglich ist) kann sie auch Anzeige erstatten
Wat? Wie kommst du auch sowas? Seit wann müssen wir Strafteten akzeptieren und werden darauf vorbereitet? Hast du Belege für eine solche Aussage?
hab ich irgendwas von akzeptieren geschrieben? Nein hab ich eindeutig nicht. Im Gegenteil ich hab auf die Option der Anzeige verwiesen.
Auf mögliche Übergriffe (beidseitig - also sowohl auf Patienten als auch auf Personal) wird in verpflichtenden Seminaren zur Prävention sexueller Straftaten hingewiesen. Gibt da verschiedene Modelle, einige AG integrieren diese Schulungen in entsprechende Ausbildungen andere Buchen dafür Leute wie mich und machen es als Fortbildung. Die Länge variiert zwischen 8h und 16h.
Was ich jetzt nicht sicher weis ist ob es da in verschiedenen BL verschiedene Regelungen gibt, in Hamburg, Berlin und Brandenburg sind sie Pflicht und einige AG setzen solche Schulungen auch für alle Mitarbeiter Bundesweit um
Diese Fortbildungen sind absolut nicht (bundesweit) verpflichtend und auf so eine Situation kann einen kein Training vorbereiten.
dann hast du einen schlechten AG erwischt was das angeht...
Und natürlich auf den direkten Schock kann man Menschen nicht in 8-16h vorbereiten aber sie klären auf das sowas vorkommen kann, wie man damit umgehen sollte und welche Schritte man einleiten kann.
Äh... Nein. Ich arbeite bei einer der größten Feuerwehren in NRW und wir bekommen qualitativ hochwertige Fortbildungen, die sind schon vollgepackt genug mit wichtigen Themen.
Diese Schritte würden der Mitarbeiterin schon von den Vorgesetzten mitgeteilt bei uns und sie würde die vollständige notwendige Unterstützung erhalten. Was das betrifft, ist unsere Amtsleitung echt auf Zack, Gewalt gegen uns wird zu 0% toleriert.
ich hab mal gerade nachgesehen, bei euch in NRW sind solche Schulungen nur Pflicht wenn ihr mit Kindern / Jugendlichen vereinstechnisch zusammenarbeitet. Sprich jeder Mitarbeiter der bei euch in der Jugendfeuerwehr ist ( sofern ihr eine habt) müsste so eine erhalten haben. Wundert mich nur dass sie im Rettungsdienst bei euch nicht verpflichtend ist
Mit der JF kenne ich mich als Hauptamtlicher nicht aus.
Strafantrag stellen! Ganz eindeutig. Ein absolut unentschuldbares Verhalten.
Allerdings vorher unbedingt die Vorgesetzten informieren, da eine Straftat innerhalb des geschützen Raumes "Innenraum RTW" (welcher normalerweise der Verschwiegenheitspflicht unterliegt) stattgefunden hat.
Ja, ich kläre das, den Vorgesetzten erreichen wir gerade nicht, aber das ist vermutlich der beste Weg.
Meiner Meinung nach auch! Auch morgen ist dafür Zeit. Ich möchte auch noch darauf hinweisen, dass für sowas auch PSU-Teams angesprochen werden können. Zögert nicht damit Hilfe in Anspruch zu nehmen. Deiner Frau wünsche ich alles Gute, dass sie bald den Dienst wieder ohne seelische Belastung antreten kann.
Ich richte es ihr aus! Das Beste ist ja, das sie noch nicht mal geschockt oder verstört ist, sie ist einfach stink sauer auf den Typ.
Ja okay ich spreche nochmal mit ihr, verstört oder so ist sie noch nicht mal, sie ist einfach sauer und die beiden haben wohl bei der Übergabe im Krankenhaus Schwestern, Pfleger und Ärzte gewarnt.