Notfallsanitäterausbildung - höherer feuerwehrtechnischer Dienst?
Hallo zusammen,
ich interessiere mich sehr für den Rettungsdienst, besodners der Notfallsanitäterausbildung, und die Feuerwehr.
Ich habe vor in den höheren feuerwehrtechnischen Dienst einzutreten. Da man dafür - klar - ein Studium mit min. dem Masterabschluss bewältigen muss, war ich am Überlegen, zuerst eine dreijährige (Vollzeit) NotSanAusbildung zu absolvieren und anschließend neben dem Hauptberuf NotSan zu studieren.
Ich weiß, als gehobener oder höherer Dienstler fährt man bei der Feuerwehr - soweit ich weiß deutschlandweit nicht (mehr) - kein Rettungsdienst (RD), allerdings interessiere ich mich sehr dafür und möchte auch in den ehremantlichen RD eintreten.
Ich weiß nicht, ob es sich lohnt seine Karriere so vorzugehen, auch wenn man als NotSan bei der Feuerwehr gern gesehen ist und ich später eben auch im Ehrenamt als NotSan fungieren möchte/kann. Hinzu habe ich keinerlei Erfahrung neben dem Hauptberuf ein Studium zu bestehen.
Also kann mir jemand sagen, ob es sich lohnt so vorzugehen bzw. ob es mit dem Studium und dem Beruf schaffbar ist?
3 Antworten
Hi,
Also kann mir jemand sagen, ob es sich lohnt so vorzugehen bzw. ob es mit dem Studium und dem Beruf schaffbar ist?
Ein Studium sollte im Gesamtaufwand nicht unterschätzt werden - ein berufsbegleitendes Studium bis zum Master erst recht nicht.
An Inhalten wird nämlich nicht viel gekürzt, also hat man über Jahre hinweg eine Doppelbelastung - und die ist berufsbegleitend in der Regel länger als die fünf Jahre Regelstudienzeit.
Darüber hinaus stellt sich auch die Frage, ob es einen solchen Studiengang, der "feuerwehrförderlich" ist, bis zum Master als berufsbegleitendes oder Fernstudium gibt. Und auch das ist letztendlich keine Garantie dafür, ein Referendariat zu erhalten, der höhere feuerwehrtechnische Dienst ist nicht gerade unbeliebt und das Auswahlverfahren kein Geschenk.
Thema Notfallsanitäter
In dem Bereich gibt es schlicht keinen Bewerbermangel - überhaupt nicht. Zehn Bewerbungen pro Ausbildungsplatz sind hier die Regel, nicht die Ausnahme. Du hast also eine Menge Konkurrenz.
Und die Konkurrenz bringt in aller Regel die Qualifikation zum Rettungssanitäter (520-h-Lehrgang), einen Führerschein der Klasse C1, ein paar Jahre Einsatzerfahrung und die Bereitschaft, langfristig im Hauptamt zu bleiben mit. Heißt: der "Externe" ohne Vorerfahrungen, der sowieso danach studieren will, ist in der Praxis so ziemlich der letzte Bewerber, der einen Platz ergattert.
Macht aus meiner Sicht absolut keinen Sinn, wenn (1) das berufliche Ziel sowieso woanders liegt, (2) die Ausbildung weder eine Voraussetzung, noch hilfreich dafür ist und (3) ein Ausbildungsplatz in einem Mangelberuf damit schlicht "verbrannt" wird.
Denn, Hand auf's Herz:
und ich später eben auch im Ehrenamt als NotSan fungieren möchte/kann.
von den ganzen BF'lern mit rettungsdienstlicher Qualifikation (RettSan, RettAss, NotSan), die ich kenne, setzt sich kein einziger halbwegs regelmäßig nach einer 48-Stunden-Woche auf den RTW, um für den Mindestlohn etwas Rettungsdienst zu fahren.
Fazit
Wenn das Ziel der höhere Dienst ist: geh' studieren, wähle ein für den Feuerwehrdienst sinnvolles Fach, dass dich interessiert, schließ dein Studium ab, bewirb dich über die IG-BRef bei der BF deiner Wahl. Fertig.
Um ein bisschen Rettungsdienst nebenher zu fahren, reicht die Qualifikation zum Rettungssanitäter als Einstieg vollkommen aus - und damit wird weder bei Dir drei Jahre Lebenszeit, noch ein Ausbildungsplatz "verschwendet".
LG
Gerne!
Nicht mal im gD wird regelhaft Rettungsdienst gefahren - dort findet man allenfalls wenige Führungspositionen, die eben überwiegend "Bürotätigkeit" sind.
Selbst so ziemlich alle rettungsdienstlichen Funktionsaufgaben (Praxisanleiter, OrgL...) rekrutieren sich aus dem mittleren Dienst.
Mit einer Ausbildung zum RettSan werden meine Interessen bestimmt auch bedeckt.
Denke ich auch - und eine Möglichkeit, sich während des Studiums etwas dazu zu verdienen, hat man damit auch. Wird in der Praxis doch recht häufig gewählt und funktioniert gut ;-)
"neben dem Hauptberuf" willst du bis zum Master studieren? Da ist schonmal fragwürdig, ob dein gewünschtes Studium überhaupt als Abendstudium möglich ist. Ich bezweifle das. Ein Vollzeit Studium bis zum Master dauert doch schon 5 Jahre.
Wenn man jetzt schon weiß, dass man sowieso studieren will, lohnt sich eine Ausbildung nicht wirklich. Eine Ausbildung vor dem Studium macht z.B. Sinn, um Wartesemester für einen zulassungsbeschränkten Studiengang zu sammeln, z.B. Medizin (mittlerweile hat sich hier aber soweit ich weiß etwas geändert).
Studium ist immer besser und bringt auch mehr Geld. Du musst dich aber fragen, ob es sich für dich lohnt und du brauchst Disziplin
Faulenzen ist da nicht
Es geht nicht darum, ob ich studieren möchte, sondern inwiefern es sich lohnt, vorher eine Notfallsanitäteraisbildung zu absolvieren. Danke trotzdem.
Sorry, überlesen
nebenberuflich als Notfallsanitäter ist nicht schlecht. Aber bedenke,dass sich deine Meinung nach oder während des Studiums ändern könnte und du kein Notfallsanitäter mehr sein wilsst
Danke für deine Antwort. Also das berufliche Ziel ist ja nicht ganz woanders, aber ja ich weiß.. als hDler fährt man keinen RD - interessiere mich eben sehr dafür. Mit einer Ausbildung zum RettSan werden meine Interessen bestimmt auch bedeckt. Danke dir👍