Sex mit Frauen in einer Geschichte beschreiben.

7 Antworten

Naja, eigentlich hat earnest ja schon das wesentliche zu deinem Ansinnen geschrieben :-)) Auch wenn du es offensichtlich nicht soooo hören wolltest. Seinen Ausführungen kann ich mich nur anschließen.

Noch ein weiterer Hinweis an dich. Besorge dir mal das Buche "Salz auf unserer Haut " von Benoite Groult, eine wirklich anerkannte und hochrespektierte frz. Frauenrechtlerin und Schriftstellerin. Sie beschreibt auf der ersten Seite, quasi als Prolog, von der Schwierigkeit, den Beischlaf, das Sexspiel irgendwie gelungen auszudrücken, ohne dass es in Banalitöt, Lächerlichkeit oder Pornographie ausartet. Und trotzdem ist dieses an und für sich amüsante Spiel ein zentrales Thema in ihrem äußerst gelungenen Buch. Vielleicht kannst du ja von der Dame lernen.

Lernen kannst du auch durch ehrliches Zuhören, auch mit den Ohren kann man Erfahrungen sammeln. Wenn du nicht gleich selbst als Lesbierin einen Learning by Doing Crashkurs absolvieren willst, dann suche doch zu einem Club, einer Interessengemeinschaft, einer Selbsthilfegruppe des betroffenen Personenkreises und erkläre dort dein Anliegen und bitte um ehrliche Informationen..

Vielleicht noch als letzter Hinweis. Solltest du mit deiner Frage hier im historischen Forum einen etwas, ähm, leicht schlüpfrigen Pfad der Diskussion beschreiten wollen, dann hast du leider das falsche Forum gewählt. Doch auch dir könnte in dem Fall bei GF geholfen werden, denn irgendwo hier gibt es ein Forum, wo man sich ausschließlich und ernsthaftest mit sexuellen Fragen beschäftigt.

In diesem Sinne wünsche ich dir denn für deine weitere schriftstellerische Arbeit den gelungenen AUfbau eines großen Fundus an Wissen und Erfahrung, welches du dann mal irgendwann in eine gelungene Story einfließen lassen könntest :-))

earnest  28.03.2014, 22:54

Deine Antwort lese ich jetzt mit großem zeitlichen Abstand ein zweites Mal.
Uneingeschränkte Zustimmung, sowohl was Groult betrifft, als auch für den Schluß Deiner Ausführungen.

Freundliche Grüße!
earnest

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Warum willst du eine Sexszene beschreiben? Möchtest du gerne als Pornograph gelten oder dich als Aufklärer unbedarfter und unwissender Jugendlicher betätigen? Da sexuelle Handlungen nur zwei Personen angehen, sollte kein Dritter zuschauen, ansonsten ist er ein Voyeur oder Spanner. Deshalb lehnen es normal empfindende Männer / Frauen ab, durch filmische Vorführung Zeuge sexueller Handlungen zu sein. Der Film hat eine Fülle von Möglichkeiten (z.B. durch Andeutung) das Sexuelle mit einzubeziehen, wenn es die Filmhandlung erfordert. Die platte Vorführung von Intimszenen dient fast immer dazu, den Verkaufserfolg zu stimulieren. Genauso ist es in der Literatur. Auch hier wird durch bildhafte, metaphernreiche Beschreibung von Sexszenen der Leser zum Voyeur / Spanner degradiert, da er in seiner Vorstellung dem Sex gewissermaßen zusieht. Dabei gibt es auch hier eine Fülle von Möglichkeiten, durch Umschreibungen, indirekte Darstellungen, Andeutungen etc. sexuelle Handlungen mit einzubeziehen, wenn es denn die Romanhandlung zwingend erfordert. Natürlich lässt dann das Kaufinteresse zu wünschen übrig. Verfasser / Verfasserinnen sogenannter „versauter“ Literatur haben nur ein Ziel im Auge: Sie wollen möglichst auf die Bestsellerliste kommen.

SnapeUndDean 
Fragesteller
 09.08.2013, 00:42

Tja, ich bin halt selbst auch gerne "Spanner" und finde die Vorstellung nicht abstoßend, dass meine Leser von meinem Geschreibsel erregt werden ;)

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Hallo SnapeUndDean,

das ist eine sehr schöne Sache, eine solche Geschichte zu schreiben. Ich möchte und kann an dieser Stelle keine Beispiele zitieren.

Aber - höre mal in Dein Herz und versuche mal die Liebe in ihrer ganz intensiven Form und Weise darzustellen. Versuche, Dir vorzustellen, wie die beiden Menschen in welchen Situationen miteinander umgehen. Frauen sind sehr zärtlich miteinander und sie können sehr intensiv empfinden. Auch dass muss dabei rüber kommen.

Werde nicht zu explizit und zu sehr ausschweifend. Es reicht aus, wenn Du bestimmte Dinge einfach andeutest und auf die Gefühlsebene (Wahrnehmung) gehst. Lass dies in bestimmten für die beiden eben berauschenden Situationen spielen - uns seinen diese noch zu ungewöhnlich. Finde liebevolle Worte - sonst gerät die Geschichte schnell ins Ordinäre. Es muss nicht viel zwischen den Chrakteren gesprochen werden - zeige, wie sich ihre Herzen ohne Sprache finden und verstehen.

Lass Dich dabei auch von eigenen Vorstellungen leiten - und transformiere diese auf einen der Charaktere.

Mache eine Kurzgeschichte. Die hat einen offenen Anfang und Schluss. Du musst nicht alles einführen, lass die Charktere in einer Situation einfach erscheinen und sich wieder verabschieden. Beschreibe nicht viel die Umgebung, nur soweit, wie für die Geschichte notwendig und logisch - der Rest entsteht im Kopf und Herzen des Lesers oder der Leserin. Das macht das Ganze dann so prickelnd.

Ich bin sicher, dann ergibt sich eine schöne Geschichte.

Viel Spaß beim Schreiben und viele Grüße EarthCitizen

EarthCitizen  07.08.2013, 22:08

Ein Ansatz für eine Situation: nimm einen Wald, in dem die beiden spazieren gehen. Füge irgendwie Wasser hinzu, zu dem sich einer der Charaktere hingezogen fühlt.

Lass die Beiden in ihrer Liebe irgendeine Erwartung hegen. Und führe sie in der Umgebung in die liebende Situation. Lass sie zärtlich zueinander sein - unterbrechen - führe dann wieder weiter.

Baue zunächst den Plot auf - und fülle ihn dann mit Leben und Liebe.

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SnapeUndDean 
Fragesteller
 07.08.2013, 22:42
@EarthCitizen

Zunächst vielen lieben Dank für deine lange Antwort :) Ich muss jedoch darauf hinweisen, dass ich eine Geschichte schreibe und diese auch schon recht viele Kapitel hat und beide Frauen ein sehr kompliziertes, teilweise von Hass geprägtes Verhältnis miteinander teilen.

Und genau das muss ich auch beim Sex wiederspiegeln. Das heißt, sie sind mal sanft, dann wieder unbeherrscht hart zueinander. Es fällt mir nicht schwer auf die Gefühle des jeweils anderen einzugehen und zu beschreiben, wie sehr sich die eine Frau nach der Kapitulation der anderen verzehrt, aber mir mangelt es eben wirklich an Ideen was Positionswechsel anbelangt.

Klar, das ist nicht nötig, aber in diesem Kapitel soll der Geschlechtsakt zwischen den beiden eine wesentliche Rolle spielen und daher auch dementsprechend lang sein. Und ich lasse ungern eine der beiden bei einer Position zum Höhepunkt kommen, vor allem weil es gut sein kann, dass eine der beiden plötzlich aufhört (so sehr in Konflikt mit sich selbst ist, ob das was sie gerade mit der anderen tut wirklich seine Richtigkeit hat), sodass ich einfach verschiedene Stellungen benötige :D Die fi**en sich quasi durch den ganzen Raum, der sich ihnen zu Verfügung steht. Um es mal ordinär auszudrücken. Und leider fehlen mir auf diesem Gebiet heiße Einfälle, weswegen ich gerne Inspiration von anderen Geschichten bekommen hätte.

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baldjeanfriede  08.08.2013, 05:20
@SnapeUndDean

Penetration spielt bei Sex zwischen Frauen eine absolut untergeordnete Rolle. Es ist insbesondere ein absolutes Klischee, dass bei Sex zwischen Frauen eine von ihnen, noch dazu immer die gleiche Frau, die Rolle des Mannes übernimmt und die andere mit einem umgeschnallten Kunstglied penetriert. Ich will damit nicht sagen, dass so etwas überhaupt nicht vorkommt, aber es ist nicht besonders wichtig. Warum sollte ich als Frau besonders interessiert sein an der Kopie eines Mannes, wenn mich das Original schon kalt lässt?

Vibratoren und Kunstglieder werden also beim Sex zwischen Frauen durchaus eingesetzt. Aber ein weit größerer Teil des Sex besteht aus oraler und manueller Stimulation. Und Frauen lassen sich extrem viel Zeit beim Sex. Einen sogenannten "Quickie" kann ich mir zwischen Frauen absolut nicht vorstellen.

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SnapeUndDean 
Fragesteller
 09.08.2013, 00:43
@baldjeanfriede

Also ich selbst bin bi und bei mir spiel Penetration eine sehr wichtige Rolle ;D Bei meiner Ex, die absolut lesbisch war, ebenfalls.

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Informiere dich einfach mal darüber, welche Arten von lesbischem Sex es gibt, welche Arten von Sexspielchen etc.

Dann fällt dir schon was ein; und wenn es gar nicht geht, dann schau dir eben zur Inspiration einen Lesbenporno an(ja, das meine ich ernst. Moralisch fragwürdig, aber vermutlich hilfreich.)

Vielleicht ergänzend zu earnest und Merzherian:

Es ist immer die Frage, WAS man da eigentlich schreiben will. - Wenn Erotik sich in Form von dezidiert beschriebenen Stellungen zeigt, ist das tendenziell eher pornografisch. - Wenn Körperlichkeit nicht über das äußerliche Geschehen, sondern über das sinnliche Erleben beschrieben wird (Blicke, Gerücke, ...), kann es poetisch werden. Aber da muss man schon richtig gut schreiben können. Dafür braucht es Beobachtungsgabe und Fantasie, und das hat mit Stellungen wenig zu tun. Sex literarisch aufzuarbeiten birgt immer die Gefahr platter und/oder unfreiwillig komischer Texte.