Ist masturbieren im Christentum eine Sünde?


25.03.2024, 12:31

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Das Ergebnis basiert auf 44 Abstimmungen

Ja 45%
Nein 45%
Unsicher 9%

19 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja

Obwohl die Bibel nirgends explizit Masturbation anspricht, umriss sie den Zweck des Geschlechts. Nach1. Korinther 7:2–5, „Jeder Mann sollte sexuelle Beziehungen zu seiner eigenen Frau und jeder Frau mit ihrem eigenen Mann haben. Der Ehemann sollte seiner Frau seine eheliche Pflicht und auch der Frau ihrem Mann erfüllen. Die Frau hat keine Autorität über ihren eigenen Körper, sondern gibt sie ihrem Mann nach. Auf die gleiche Weise hat der Ehemann keine Autorität über seinen eigenen Körper, sondern gibt es seiner Frau nach. Berauben Sie sich nicht, außer vielleicht im gegenseitigen Einvernehmen und für eine Zeit, damit Sie sich dem Gebet widmen können. Dann kommen Sie wieder zusammen, damit Satan Sie nicht wegen eurer Mangel an Selbstbeherrschung verführen wird.“ In dieser Passage sind diese Wahrheiten impliziert:

- Gottes Plan für Sex erfordert eine Beziehung, nämlich die eines Mannes und einer Ehefrau (verse 2). Masturbation ist Sex von der Beziehung getrennt.

- Das Fundament des Gottes Plans für Sex ist es, dem einen Körper zu geben (Vers 4). Masturbation ist die Haltung des Körpers für sich.

- Die Lösung für eine Zeit des Entzugs ist, „zusammenzukommen“ (Vers 5). Masturbation ist allein gemacht, nicht zusammen.

Erste Korinther 7:9identifiziert das richtige Ventil für einzelne Menschen, die mit sexuellem Verlangen zu kämpfen haben: "Wenn sie sich nicht selbst kontrollieren können, sollten sie heiraten, denn es ist besser zu heiraten, als mit Leidenschaft zu brennen." Paul schlägt vor, dass Selbstkontrolle der beste Weg ist. Für Singles, denen es an Selbstbeherrschung mangelt, sagt Paul nicht: "Lass sie masturbieren", er sagt: "Lass sie heiraten." Wieder ist die Ehe die gottgegebene Steckdose für sexuelle Sehnsüchte.

Diejenigen, die glauben, dass Masturbation keine moralische oder ethische Bedeutung hat, argumentieren, dass Masturbation ein „Bedürfnis“ ist, das dem Bedürfnis zu essen oder dem Bedürfnis, einen Juckreiz zu kratzen, ähnelt. Die Bibel stellt jedoch nie sexuelle Erfüllung als Bedürfnis dar. Im Gegenteil, Paulus sagt zu den Unverheirateten: „Es ist besser, unverheiratet zu bleiben“ (1. Korinther 7:8, NLT).

Bestimmte Handlungen, die oft mit Masturbation in Verbindung gebracht werden, sind sündhaft und sollten behandelt werden: lustvolle Gedanken, unangemessene sexuelle Stimulation undPornografiezum Beispiel. Wenn diese Probleme angegangen werden, wird Masturbation weniger zur Versuchung. Viele Menschen kämpfen mit Schuldgefühlen in Bezug auf Masturbation, wenn sie in Wirklichkeit besser von der Buße der Sünden abbeten würden, die sie zum Masturbieren führen.

Also, ist Masturbation eine Sünde? Die Bibel beantwortet diese Frage nicht direkt, aber es gibt definitiv einige biblische Prinzipien zu anwenden:

(1) „Ob du also isst oder trinkst oder was du tust, tue alles für die Ehre Gottes“ (1. Korinther 10:31). Wenn wir Gott nicht etwas Ruhm geben können, sollten wir es nicht tun.

(2) „Alles, was nicht aus dem Glauben kommt, ist Sünde“ (Römer 14:23). Wenn wir nicht vollständig davon überzeugt sind, dass eine Tätigkeit Gott ehrt, dann ist es eine Sünde.

(3) „Ich werde von nichts gemeistert“ (1. Korinther 6:12). Christen haben die Verantwortung, alles zu vermeiden, was sie versklaven könnte.

(4) „Ich diszipliniere meinen Körper und halte ihn unter Kontrolle“ (1. Korinther 9:27). Selbstverleugnung ist schwierig, aber Selbstdisziplin lohnt sich.

(5) „Die Frucht des Geistes ist . . . Selbstkontrolle“ (Galater 5:22–23). Masturbation ist fast immer ein Zeichen fürMangelder Selbstkontrolle.

(6) „Bist es nicht zu befrieden. Denn das Fleisch begehrt das, was dem Geist widerspricht, und dem Geist, was dem Fleisch widerspricht. Sie stehen in Konflikt miteinander, damit ihr nicht tun sollt, was man will“ (Galater 5:16-17). Wir sind zur Selbstverleugnung aufgerufen, nicht zur Selbstbefriedigung.

Diese Wahrheiten sollten einen Einfluss auf das haben, was wir mit unseren Körpern tun. Angesichts der oben genannten Prinzipien ist es zweifelhaft, dass Masturbation eine gottehrerstellende Aktivität sein kann. Wenn Masturbation mit

- keine Lust im Herzen

- keine unmoralischen Gedanken

- keine Pornografie

- keine Selbstbefriedigung des Fleisches

- volle Gewissheit, dass es gut und richtig ist

- Dank an Gott

dann vielleicht wäre es zulässig. Aber diese Qualifikanten scheinen die Bedeutung und den Zweck der Masturbation zu negieren.

Auszug aus gotquestion.com

Nein

Schau:

Formal gelten die jüdischen Schriften (das Alte Testament, d. h. ohne die Auslegung durch den Talmud) für die Christen unverändert fort, denn Jesus (und später Paulus) erklären selbst, das Alte Testament sei nicht durch die Lehre Christi ab- oder aufgelöst, sondern lediglich durch die Gottes- und Nächstenliebe erfüllt worden (Mt 5,17–20 EU).[60] Viele jüdische Lehren haben dadurch einen anderen Stellenwert erhalten. Rituelle Waschungen sind im Christentum beispielsweise weitgehend unbekannt.
Jesus spricht sich in zahlreichen Situationen gegen das starre Befolgen von Gesetzen aus und stärkt im Gegenzug die Gewissensentscheidung des Einzelnen. Die Kirchen ordnen die Masturbation unterschiedlich ein. Es gibt Bibelstellen, die mit der Masturbation in Zusammenhang gebracht werden. Die Interpretation ist umstritten.
Meist wird die Bibelstelle Gen 38,8–10 LUT als Lehrmeinung gegen Masturbation zitiert. Allerdings bestraft Gott Onan (daher der Begriff Onanie) nicht wegen Masturbation, auch nicht wegen des Coitus interruptus, sondern wegen des Nichtvollzugs des im Judentum vorgeschriebenen Levirats (Heirat der Witwe seines verstorbenen Bruders, um ihr Nachkommen zu gewähren, die sie im Alter versorgen und den Namen des Bruders weiterbestehen lassen).
Andere Bibelstellen befassen sich mit übersteigerten Grundbedürfnissen und kritisieren beispielsweise in Gal 5,19–26 LUT Sucht und suchtähnliche Gewohnheiten. Hier geht es auch um die Frage, inwiefern die betroffene Person noch über ihre eigenen Gefühle herrscht. Außerdem gibt es teilweise die Auffassung, dass Sexualität generell in die Ehe gehöre.
„Wenn sie sich aber nicht enthalten können, sollen sie heiraten; denn es ist besser zu heiraten, als sich in Begierde zu verzehren.“ (1 Kor 7,9 LUT)
Nach rabbinischer Auslegung lag das heiratsfähige Alter bei 12 (Mädchen) beziehungsweise 13 (Jungen) Jahren, was nach Fritz Rienecker auf die frühere Pubertät in südlichen Ländern zurückzuführen sei.[61] Deshalb geht die Bibel nicht auf vorehelichen Geschlechtsverkehr ein und bezeichnet lediglich Untreue beziehungsweise Ehebruch als Sünde. Weiterhin warnt die Bibel in Mt 5,27–28 LUT vor sexuellen Fantasien mit einem anderen als dem eigenen Ehepartner. Über innereheliche Selbstbefriedigung dagegen trifft die Bibel keine klare Aussage, jedoch sind die Eheleute nach 1 Kor 7,4–5 LUT aufgefordert, sich einander nicht zu entziehen.
Die christlichen Konfessionen bewerten Masturbation unterschiedlich. Nach Auffassung der römisch-katholischen Kirche stellt Selbstbefriedigung als „absichtliche Erregung der Geschlechtsorgane, mit dem Ziel, geschlechtliche Lust hervorzurufen“ (KKK Nr. 2352),[62] wie auch jeglicher freiwillige, außereheliche „Gebrauch der Geschlechtskraft“ eine „in sich schwere ordnungswidrige Handlung“ dar.[63] Sie gehört neben Pornographie und homosexuellen Praktiken zu den Sünden, die schwer gegen die Keuschheit verstoßen (KKK 2396).[62] Allerdings werden in der Seelsorge Faktoren wie „affektive Unreife, die Macht eingefleischter Gewohnheiten, Angstzustände und weitere psychische oder gesellschaftliche Faktoren“ berücksichtigt, „welche die moralische Schuld vermindern oder sogar auf ein Minimum beschränken können“.[62] Die evangelische Kirche in Deutschland verweist in ihrer von der Meinung der Autoren geprägten Online-Lebensberatung darauf, Glaube lebe aus dem Vertrauen auf Gott, und nicht aus der Einhaltung von Gesetzen. Sexualität sei eine Gabe Gottes, die genutzt werden solle, ohne dass sie jemandem schadet. Dies sei bei Masturbation nicht der Fall, sondern „im Gegenteil: wer sich mit seinem Körper auskennt, der kann auch in einer Partnerschaft offener und selbstbewusster über Sex sprechen – kann sagen was er oder sie möchte und vor allem, was nicht!“[64] Sie lässt die Frage offen, ob Sexualität grundsätzlich in eine Ehe gehöre.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Masturbation#Christentum

Nein

Während der Pubertät nicht, denn da geht es um die Persönlichkeitsfindung eines Menschen.

Danach sollte die Sexualität wenn möglich in einer festen Beziehung gelebt werden.

Ja

Ja, das ist quasi mit Lust gleichzusetzen und ein Vergehen am eigenen Körper, um das einmal so auszudrücken. Und einer eventuellen zukünftigen Familie tut man so auch keinen wirklichen Gefallenen. Ich bin ehrlich, ich habe auch ziemlich lange damit gestruggelt und das macht einen einfach nur kaputt

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Königskind ❤🔥✝️
AnakininLove  03.05.2024, 15:46

Ja aber in der Pubertät? Ich meine ist das nicht komisch wenn du die Frau des Lebens erst mit ca. 20 triffst und du wirklich nie dein Teil gesehen hast?

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Epilz  03.05.2024, 17:54
@AnakininLove

Deinen Körper zu kennen ist nicht das Gleiche, wie ihn zu missbrauchen und einen Teil zwischen dir und einer eventuellen zukünftigen Familie zu treiben. Ein Höhepunkt ist nicht notwendig, um dein Teil zu sehen 🤷🏻‍♀️

Wenn man aber dieser ungesunden Lust widersteht, tut man sich und dem zukünftigen Partner einen Gefallen👋🏻

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AnakininLove  03.05.2024, 20:07
@Epilz

Ganz kurz. Ich meine nicht, wie vlt. manche hier vermuten, das "Masturbieren" welches du meinst. Ich würde meinen Körper mit meinem Verständnis vom "Masturbieren" nicht missbrauchen (Würde jetzt gerne nicht in die Details gehen wegen Fragen, etc.).

Weil wie gesagt meine ich nicht das gleiche wie wahrscheinlich die meisten hier.

Wenn das ein bisschen dein Wissen erweitert..

Ich meine schlussfolgernd einfach das es unnötig ist aber dennoch nicht verboten ist. Ein Verbot ist nur bei Sucht oder Gesetzesbruch nötig, deshalb auch die Unnötigkeit des Ausprobierens.

Bin übrigens auch Christ und finde man sollte flexibel und selbstentscheidend sein.

VLG ;-)

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Epilz  03.05.2024, 20:11
@AnakininLove

Na ja, Paulus sagt auch 'Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient mir zum besten. ... Ich will mich von nichts beherrschen lassen'

Und dann haben wir noch die Lust und nicht das, wofür es eigentlich gedacht ist. 'Überall Lust, keine Liebe' ... ist auch ein Problem😬

Man muss halt wirklich aufpassen, da dieses Thema einen schnell gefangen nehmen kann. Pass bitte auf dich auf🙏🏼

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Unsicher

In manchen Konfessionen und Kirchen ja, wie zB der RKK, in anderen nicht.

Pfefferprinz  25.03.2024, 20:54

Und wie beurteilst du das persönlich?

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BillyShears  26.03.2024, 06:57
@Pfefferprinz

Zwei Dinge:

Wie bei vielen Dingen, macht die Dosis das Gift. Wird es zur Sucht, hast du ein Problem.

Dann ist da noch die Frage der Pornographie, die ebenfalls mehrere problematische Aspekte mit sich bringt. Allem voran kann sie die Einstellung von Männern gegenüber Frauen vergiften.

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Pfefferprinz  26.03.2024, 13:50
@BillyShears

Ok, danke dafür. Ich denke aber, sich aus Angst vor einer Sucht ganz der Masturbation zu enthalten, ist nicht zielführend.

Mit der Pornografie hast du recht. Nicht ohne Grund sollen Kinder und Heranwachsende davor geschützt werden. Es gehört schon eine gewisse Reife dazu, die mancher 20jährige noch nicht hat.

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BillyShears  26.03.2024, 14:20
@Pfefferprinz
Ich denke aber, sich aus Angst vor einer Sucht ganz der Masturbation zu enthalten, ist nicht zielführend.

Sicher, man kann von vielen Seiten vom Pferd fallen. Ich finde es jedoch wichtig, dass man da einfach nichts pauschal sagen kann. Für den einen ist das eine richtig, für den anderen was anderes.

Es gehört schon eine gewisse Reife dazu

Aus dem Ehrenamt weiß ich, das Problem mit der Pornographie ist noch etwas vielschichtiger.

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