Freund meinen Eltern als Kumpel vorstellen oder lieber nicht?
Hallo,
ich bin Türke, 20 Jahre alt und schwul. Ich habe seit 3 Monaten einen Freund, der mich gerne mal zuhause besuchen würde.
Leider wohne ich noch bei meinen Eltern und diese wissen selbstverständlich nicht dass ich schwul bin.
Er meinte ich könne ihn ja als Kumpel vorstellen und dann hätten wir paar Jahre eine „Freikarte“, um zu mir zu kommen. Er selber ist auch nicht geoutet... Danke für eure Antworten :)
7 Antworten
Ja würde ich so machen. Für deinen Freund ist es sicher eine schöne Geste von dir, dass du ihn deinen Eltern vorstellst.
Versteckspiel ist halt blöd, aber naja anders kriegen sie wahrscheinlich nen Herzinfarkt und verstoßen dich. Würde an deiner Stelle schaun, dass du nicht allzu lange zuhause wohnst und dir was eigenes suchst, sodaß ihr auch mal zärtlich werden könnt ohne Panik zu haben, das jemand was mitbekommt.
Puuuh!
Ich denke, Du solltest bei der Wahrheit bleiben. Besser sie erfahren es von Euch als von den Nachbarn oder im Dorf. Hart genug wird das so oder so.
Doch es funktioniert. Meine Eltern waren 3 Jahre lang mehrere Stunden Autofahrt auseinander, bevor sie geheiratet haben und ich kam.
Es gibt viele Ehen, die nur vom Wochende leben oder sich Paare nur alle paar Monate mal für ein paar Tage sehen.
Ihr wisst, dass ihr miteinander könnt, kennt Euch schon eine Weile. Die Zeit geht rum. Ihr könnt doch telefonieren.
Ja, es ist hart, aber machbar.
Oh weia! Und er kann wahrscheinlich nicht so ohne weiteres umziehen....
Es gibt ca 20 Hochschulen in Deutschland, die dieses Studium anbieten.
Melde Dich doch mal beim Amt, welche finanziellen Mittel die locker machen können.
Ich denke, dass es sinnvoller ist vorrübergehend eine Fernbeziehung zu führen, als das Risiko einzugehen JETZT entdeckt zu werden. Wenn Du solche Angst haben musst.
Meinem Studiengang gibt es weit und breit leider nur das dieser Uni... angewandte Sportwissenschaften...
Die Uni ist von zuhause aus 500m entfernt, also würden sie mich NIEMALS paar Häuser wegziehen lassen... weil alles ja mit Finanzen verbunden ist
Wie lange geht das noch, bis Du fertig bist?
Das Dumme ist, dass sie immer wissen, wo Du bist.
Uniwechsel???
Und solange mein Studium läuft, komme ich hier kaum raus... bin abhängig von meiner Familie, und das lässt sich So leicht nicht ändern
Wohnst Du bei ihnen? Ist das am gleichen Ort?
Es gibt doch staatliche Hilfen. Wende Sich mal an's Arbeitsamt.
Also es wäre gelogen wenn ich sage, dass mir das Wort Ehrenmord nicht im Kopf herumschwirrt
Bei Türken ist das leider ein gaaaaaanz anderes Kaliber als bei europäischen Familien
Ich weiß. Bei uns im Wohnheim wurde mal (ist schon viele Jahre her) eine Türkin erstochen. Sie hatte sich von ihrem Verlobten (Türke) getrennt und war dann mit einem Deutschem zusammen.
Das kommt definitiv nicht in frage. Ich wäre sowas von tot. Im wortwörtlichen Sinne, wir haben uns mit meinem Freund auch eher zufällig kennengelernt als dass ich es hätte verhindern können oder wollen
Um mal auf die reine Kernfrage zurück zu kommen: Dem Grunde nach spricht nichts dagegen, ihn als "Kumpel" vorzustellen. Es ist ja nicht ungewöhnlich, dass mal Besuch/Kumpel mit nach Hause kommt.
Es ist nur die Frage, ob und inwieweit dies dauerhaft von deinen Eltern/Umfeld geglaubt wird. Den "Trick" habe ich damals auch versucht. Hielt nur nicht nicht lange, da die zwischenmenschliche Bindung und Zuneigung sich irgendwann nicht mehr unterdrücken lässt. Zudem werden die sich vermutlich irgendwann wundern, weswegen du nicht mit einer Lady um die Ecke schwirrst....
Wenn es sich einpendelt und dein "Kumpel" z. B. irgendwann mal zum Abendessen oder so was ähnliches zusammen mit deinen Eltern bleibt, werden die eure emotionale Vertrautheit merken, die kann man kaum bzw. nicht steuern und unterdrücken (gemeinst sind: Gesten, Blicke, euer Umgang miteinander = Liebe;)).
Wenn ihr das klar trennen könnt, kann das klappen. Allerdings ist das mit Blick auf dein religiös geprägtes Elternhaus und Umfeld eine echt riskante Nummer.
Es ist schlimm und zeigt - übrigens auch bei christlich geprägten Umfeld (!) - , dass unsere Gesellschaft(en) noch meilenweit von einer rein menschlich zugewandten Akzeptanz entfernt ist. Bei dir geht es eben nicht um "Tingel-Tangel" auf einer CSD Party oder sonstiges Gehabe, was viele Heten-Menschen inzwischen nervt (mich übrigens auch; bin schwul). Hier zeigt sich, dass "Gay-Friendly" noch gaaanz weit entfernt ist. Viel Glück euch beiden!
Hallöchen
Du tust mir so leid....in Eurer Religion ist so was undenkbar....
Dann musst Du es wohl aber für immer verheimlichen....
Das wird nicht einfach sein.....Ihr dürft nie Eure Liebe zeigen innerhalb der Familie
Vielleicht ist es irgendwann machbar,und Du lebst mit deinem Freund separat...
Aber bis dahin......lebe so,wie sie es wollen....
Deine Familie wird Dir genauso wichtig sein,wie Dein Freund....
Seid stark....
Undenkbar Vlt aber nicht unmöglich. Wer weiß, Vlt verzichtet der Vater/Bruder auf einen Ehrenmord und verbant ihn nur aus der Familie.
Hallo Taste,
auf deine Frage hat ein (schwuler) Freund von mir gemeint ich soll mir mal folgenden Link schicken:
https://religion.orf.at/tv/stories/2960938/
Das ist anscheinend eine Doku über deine "Problematik in deinem Glauben" folgende Aussagen soll ich dir noch geben:
- teils nicht ganz einfache Thematik
- bitte bis zum Ende die Doku ansehen
- danach einfach an Dich selbst glauben
- dich mit deinem Freund darüber austauschen oder es mit ihm ansehen
Persönliche bitte von ihm: Du sollst an Dich glauben und dich verwirklichen da du dadurch mehr zu dir selbst findest. (Er hatte selbst extreme Probleme beim Outing)
Leider/Gott sei dank liebe ich ihn wirklich sehr. Und er ist zugleich auch sehr anhänglich, und ich mag seine Anhänglichkeit, weil ich auch anhänglich bin und deshalb ist das ziemlich schwer geworden. So gut wie unmöglich ein beziehungs-aus würde uns beide schwerst treffen, und eine Fernbeziehung funktioniert nur in Film und Fernsehen gut :(