Beschneidung bereut?
Die Frage richtet sich an diejenigen die sich freiwillig einer Beschneidung unterzogen haben.
Habt ihr euren Entscheidung jemals bereut?
9 Antworten
Ich bin seit knapp sechs Monaten freiwillig beschnitten – und ganz ehrlich: Ich hätte diesen Schritt schon viel früher gehen sollen.
Auch wenn es noch keine allzu lange Zeit ist, habe ich es seitdem keine Sekunde bereut.
Im Gegenteil: Es fühlt sich einfach großartig an. Ich liebe das neue Körpergefühl, die neuen Empfindungen — ganz besonders die freigelegte Eichel — dieses Gefühl ist für mich jedes Mal aufs Neue faszinierend.
Für mich persönlich war die Entscheidung zur Beschneidung eine der besten meines Lebens.
Nein, ich habe es nicht bereut. Mich hat eigentlich erstaunt, dass sich gar nicht so viel dadurch geändert hat. Der Unterschied zu unbeschnitten ist ziemlich klein. Die Optik ist halt anders, das wollte ich aber auch so und gefällt mir immer noch.
Für mich war es die richtige Entscheidung. Das soll aber bitte nicht als Empfehlung für alle anderen gelten. Weil es für mich der richtige Schritt war, kann es auch sein, dass es für andere gar nicht passt.
Ich war schon als Kind/ Jugendlicher von einer Beschneidung fasziniert. Geplant war die freiwillige Beschneidung dann lange, habe das aber auch lange auf die lange Bank geschoben.
Jetzt bin ich seit 8 Jahren beschnitten und ärgere mich über 2 Dinge: Warum habe ich es nicht eher gemacht und warum nicht straffer? Ansonsten genieße ich es einfach.
Nein, die Beschneidung habe ich noch nie bereut. Habe mir das schließlich gut überlegt und bin nun jeden einzelnen Tag glücklich mit dem Ergebnis.
Das einzige, das ich bereue, ist, dass ich es nicht früher habe machen lassen. Und das lag auch daran, dass ich viel zu lange den geschwurbelten Behauptungen der Beschneidungsgegner geglaubt habe, die sich allesamt als unzutreffend erwiesen haben. Jedenfalls für mich. Aber auch bei allen anderen, die ich persönlich kenne.
Ich wurde als zehnjähriger christlicher Deutscher mit einem Teil jüdischer Vorfahren beschnitten (low&tight, Frenulektomie: alles glatt und faltenlos). Das ist inzwischen mehrere Jahrzehnte her.
Meine Eltern folgten dem Rat von zwei Ärzten, als sie mich baten, mir die medizinischen Argumente, die sie und ich selbst dabei gehört hatten und die für eine prophylaktische Beschneidung sprachen, durch den Kopf gehen zu lassen und dann selbst zu entscheiden, ob ich beschnitten werden will.
Dazu kam die Einführung in das Judentum durch meine Großmutter, wodurch ich die rituelle Beschneidung als Zeichen der Zugehörigkeit zum Bund Gottes mit Abraham aus tiefster Überzeugung begehrte; eine Überzeugung, die ich als Zehnjähriger bewusst entwickelte und genoss - im Wissen, dass die gesetzmäßige Brit Milah am achten Lebenstag, die ich aus familiären Gründen ja „versäumt“ hatte, diese Selbstreflexion nicht erlaubt hätte.
Insofern überließen sie mir die Entscheidung. Und ich stimmte gern und überzeugt zu. Insofern war es durchaus freiwillig, denn ohne meine Zustimmung wäre meine Vorhaut dran geblieben.
Mit dem Zustand des Beschnittenseins bin ich überaus zufrieden und glücklich. Ich habe meine Beschneidung niemals bereut, sondern stets als wunderbare Befreiung von meiner Vorhaut und als essenziellen Akt der Zugehörigkeit zum Volk Israel empfunden.
Diejenigen meiner Patienten, die als (gem. BGB „einsichts- und urteilsfähige“) Jungen zwischen dem Einschulungsalter und der Pubertät beschnitten wurden und darüber nach entsprechender Aufklärung und Beratung durch Ärzte und Eltern selbst entschieden haben, gehören zu denen, die die am deutlichsten positive Einstellung zu ihrem Beschnittensein haben.