Abtreibung und Alleingeburt - Wann redet man von der eigenen Entscheidung der Frau?

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Erst einmal vorweg: es gibt einen Unterschied zwischen "ich respektiere deine Entscheidung nicht" und "ich finde deine Entscheidung gut/ bin damit einverstanden".

Ich bin nicht "für" Abtreibung, sondern für Verhütung. Wenn aber etwas schief geht und die Frau, warum auch immer, die Schwangerschaft abbrechen will, dann sollte sie das tun können. Es ist ihr Körper und ihre Entscheidung. Ich finde diese Entscheidung nicht "gut", aber ich respektiere sie und bin der Meinung, dass sie das Recht dazu haben soll.

Eine schwangere Frau kann sich auch entscheiden, keine einzige Vorsorgeuntersuchung wahrzunehmen oder ihr Kind allein im Wald zu kriegen. Dieses Recht hat sie ebenfalls.

Genauso kann sie sich auch dazu entscheiden, während der Schwangerschaft Alkohol zu trinken, zu rauchen oder was auch immer. Alles nicht verboten.

Finde ich das gut? Nein.

Bin ich der Meinung, Alleingeburten oder Alkohol für Schwangere müsse verboten werden? Nein. Wir leben in einem freien Land und Schwangere sind genauso mündige Bürger wie alle anderen auch.

Aber: Es ist weder vernünftig noch verantwortlich. Ich halte es eigentlich sogar für grob fahrlässig.

Kann ich den Wunsch nach einer Alleingeburt nachvollziehen? Nein.

Finde ich die Entscheidung zur Alleingeburt gut? Nein.

Aber bitte, dein Kind, deine Entscheidung. Immerhin musst du mit den Folgen leben und ich nicht. Daher würde ich im Gespräch zwar intensiv davon abraten - aus einer Reihe von Gründen - aber das heißt ja nicht, dass ich nicht respektiere, dass eine schwangere Frau auch in dieser Hinsicht eigene Entscheidungen trifft.

Ein lebensfähiges Kind alleine zu gebären ohne Arzt und /oder Hebamme kann den Tod für das Kind bedeuten. Es gibt in der heutigen Zeit überhaupt keinen Grund mehr sein Kind alleine zur Welt zu bringen. Und schon gar nicht weil man da irgendwie auf dem Öko-ich bin ja so naturverbunden - Trip ist.

Diese "Entscheidung" der Frau ist absolut egoistisch. Denn wenn sie sich ggf. ins Jenseits befördern möchte, dann soll sie das tun. Aber was kann das Kind für so eine Mutter? Dem könnte man helfen, wenn Jemand da wäre der es kann.

Natürlich kann man sein Kind alleine zur Welt bringen und dann mit den eventuellen Konsequenzen leben. Aber welche Frau die wirklich einen Kinderwunsch hat möchte sich freiwillig einem unnötigen Risiko aussetzen?

Wer bei Schwangerschaftsabbruch "Mord" schreit, müsste es bei Alleingebären auch, wenn das Kind stirbt. In beiden Fällen ist es aber nach dem Gesetz kein Mord.

Die Entscheidung der Frau bei Schwangerschaftsabbruch ist gesetzlich festgelegt. Wie möchte man das Alleingebären mit Todesfolge festlegen?

Vor allem weil es völlig unnötig ist dem Kind dieser Gefahr auszusetzen.

Da sollte man doch zumindest auf eine Hausgeburt zurück greifen. Und wenn man so naturverbunden ist, dann nachfragen ob der Rasen auch geeignet wäre. Aber mutterseelenalleine irgendwo in der Pampa? Da gibt man jegliche Verantwortung für sich und das Kind ab. Fragt sich dann nur an wen...

Der Unterschied ist, bei einer Abtreibung hat der Fötus noch nichts von dem, was den Menschen ausmacht. Er denkt nicht, er fühlt nicht, er nimmt einfach noch absolut nichts wahr. 

Ab der 24 Woche ändert sich das, und bei der Geburt ist es eben ein vollwertiger Mensch, dem gegenüber man wesentlich mehr Verantwortung hat, als bei einem paar Wochen alten "leeren" menschlichen Fötus. (Föten sind halt leere menschliche Körper, Fleisch in dem noch kein Geist wohnt wenn man so will.)  

Ein Embryo ist nicht wirklich Leben, er kann außerhalb des Mutterleibes nicht existieren.

Ein reifes Baby kann das.

Wenn das stirbt, weil die Mutter eine Durchgeknallte ist, ist das eine ganz andere Nummer.

Das ist ein richtiger Mensch, der ohne seine Mutter existieren kann.

Das ist kein Widerspruch, das sind zwei völlig verschiedene Dinge.

Menschen haben schon immer in Begleitung geboren, das ist ohne sehr häufig eine tödliche Angelegenheit.

Das ist einfach so weil nicht nur das Leben der Mutter dran hängt sondern im Notfall auch das Leben des Kindes.

Abtreibung ist für mich ebenso ein heikles Thema und für mich ist es nur zu rechtfertigen, ein Kind abzutreiben, wenn es:

  • Durch eine Straftat entstand
  • Das Leben der Mutter auf dem Spiel steht