Wieso steht BSW nicht zum Antifaschismus?

Die Linkspartei ist innenpolitisch sehr überzeugend, das BSW ähnelt ja in den innenpolitischen Forderungen durchaus der Linken, Flüchtlingspolitik mal ausgenommen. Ich verstehe aber nicht, warum die heutige politische Linke so konsequent gegen Waffenlieferungen ist und immer wieder die Nebelkerze von Diplomatie aufbaut.

Nebelkerze dahingehend, dass ich beim besten Willen nicht glaube, dass hinter den Kulissen (also da wo es hingehört) keine diplomatischen Bemühungen unternommen werden (siehe Gefangenenaustausche, Getreideabkommen), und weil Russland wirklich keinerlei Anzeichen zur echten Verhandlungsbereitschaft signalisiert (siehe den Fakt des Angriffskriegs, und die konsistente Wiederholung der Kriegsziele, insbesondere wenn Ukraine schwächelt).
Sicher sind die Waffendebatten rauf und runter in den Talkshows nicht hilfreich, aber dennoch sehe ich kein einziges überzeugendes Argument, warum es grundsätzlich falsch wäre, Waffen bereitzustellen.

Von einer antifaschistischen Partei würde ich mir erwarten, dass sie sich konsequent gegen die gewaltsame, militärische Verschiebung von Grenzen stellt und sich unbedingt auf die Seite der Angegriffenen stellt.

Ja, Ukraine ist keine perfekte Demokratie. Ja, auch zivile Unterstützung ist wichtig (wird ja auch zur Verfügung gestellt). Ja, dieser Krieg wird an irgendeinem Punkt wohl am Verhandlungstisch enden. Ich kenne in der Politik kaum jemanden, der dies ernsthaft anders sieht. Dennoch ist die Ukraine gerade Opfer von einem Angriffskrieg eines diktatorischen imperialistischen Russlands und es geht mir aus linker Perspektive nicht in meinen Kopf, warum man Waffenlieferungen so kategorisch ablehnt und schnell darin ist, alles kritikwürdige an der Ukraine kleinteilig darzustellen, während vergleichsweise wenig über Russland gesprochen wird.

Ich sehe schon ein, dass es niemandem viel nützt, sich kleinteilig am System Russland aufzureiben, nur weil es die deutsche Öffentlichkeit gern hört. Aber das Aufreiben an der Ukraine hilft genauso wenig, und die Verweigerung relevanter militärischer Unterstützung, ist Wasser auf die Mühlen der Imperialisten und in meinen Augen vielleicht auf eine gewisse Weise pazifistisch, aber sicher nicht links und antifaschistisch.

Für mich macht diese nicht erklärte Ablehnungshaltung das BSW und die Linke quasi unwählbar, was sehr schade ist, da sie innenpolitisch so viele wichtige Themen vertreten, die im Politikbetrieb sonst keine Rolle spielen.

Was sagen Sie dazu, bzw. wo sehen Sie meinen Denkfehler?

Frieden, Antifaschismus, Konflikt, Russland, Ukraine, Waffenlieferungen
Findet ihr, dass die Deutschen einen gewissen Nationalstolz gebrauchen könnten?

Hallo,

Natürlich ist das eine weitaus komplizierte Frage als sie aussieht. Gerade mit Deutschlands menschenfeindlicher Geschichte, ist die deutsche Flagge zu hissen für viele Menschen mit Scham und vielleicht sogar Faschismus verbunden, wobei die Scheu vor dem Nationalstolz selbstverständlich Verständlich ist.
Ich persönlich bin mit keinerlei Nationalstolz aufgewachsen. Selbst für mich, auch als deutsche, ist es fremd, wenn jemand in seinem Garten eine Deutschland Flagge hisst.
Und das liegt daran (jedenfalls bei mir) , dass man einen sehr Nationalstolzen deutschen häufig als rechtsradikal abstempelt. Wobei dieser Gedankengang vielleicht gar nicht stimmt.

Für einen bspw. Engländer wäre es leichter zu sagen „Ich bin stolzer Engländer Bürger“ als für einen Deutschen „Ich bin ein stolzer Deutscher Bürger“.

Ich will damit keinesfalls sagen, dass diese Scheu vor dem Deutschen Nationalstolz ungerechtfertigt ist. Die Vergangenheit unseres Landes ist unverzeihbar und menschenverachtend, und da gibt es auch nichts zu diskutieren.
Aber ist es nicht auch ein wenig beschämend, dass an beispielsweise deutschen Schulen Flaggen von anderen Ländern hängen, aber keine einzige deutsche Flagge?

Eine weitere Sache, die ich schade finde, ist, dass wenn man sich im Ausland als Deutsch vorstellt, man häufig direkt als N@z¡ abgestempelt wird. Das ist mir mal persönlich passiert, und diese Person meinte wörtlich zu mir :“So are you a n@z¡?“

Ich wusste noch nichtmal was ich sagen sollte, weil natürlich bin ich keine rechtsradikale Person, nur weil ich deutsch bin. Diese Ideologie und Menschenverachtende Politik ist für mich (und hoffentlich auch für jeden anderen Menschen mit mehr als 2 Gehirnzellen) absolute Abscheu und ich könnte mich niemals auch nur im entferntesten damit identifizieren. Niemals.

Ich bin in der Meinung zweigespalten, da meiner Meinung Deutschlands Vergangenheit niemals in Vergessenheit geraten darf, aber ich finde auch, dass ein Ticken mehr Nationalstolz, ohne die Assoziation von Faschismus, Deutschland gut tuen würde. Ich bin zwar noch unter 18 und habe somit nicht viel Ahnung, aber das ist mir neulich aufgefallen und ich will ein paar andere Meinungen hören.
Eure Meinung/Argumente würden mich ehrlich interessieren.

Nein 59%
Ja 41%
Antifaschismus, Deutsche, Nationalstolz, Rassismus
Linksextremismus: Urteil gegen "Hammerbande" angemessen?

Das OLG Dresden hat heute die sogenannte "Hammerbande" als kriminelle Vereinigung eingestuft und alle vier Angeklagten wegen Mitgliedschaft in jener bzw. Unterstützung dieser schuldig gesprochen (siehe hier).

Die linksextreme Gruppe hat laut Urteil insgesamt 13 politische Gegner bei brutalen Überfällen mit Hämmern verletzt, zwei davon lebensgefährlich. Die Opfer erlitten Knochenbrüche und schwere Kopfverletzungen (siehe hier). Dem Vorsitzenden der NPD-Jugendorganisation hatte die Gruppe nicht nur gegen den Kopf geschlagen, sondern gezielt dessen Fußgelenke zertrümmert - wohl um ihm seinen Beruf als Fahrlehrer zu verunmöglichen (siehe hier).

Einem Leipziger Kanalarbeiter, der eine Mütze einer rechten Modemarke getragen hatte, musste nach dem Überfall auf ihn eine Metallplatte in den Kopf implantiert werden, die sein Jochbein fixiert (siehe hier). Er war gezwungen seinen Beruf aufzugeben, nimmt täglich Schmerzmittel und leidet seit dem Übergriff an einer Angststörung.

Die Bundesanwaltschaft hatte für die als Rädelsführerin geltende Lina E. eine Freiheitsstrafe von acht Jahren gefordert, für die Mitangeklagten Strafen zwischen zwei Jahren und neun Monaten und drei Jahren neun Monaten. Verhängt wurden letztlich folgende Strafen:

  • Lina E.: Fünf Jahre und drei Monat
  • Philipp M.: Drei Jahre und drei Monate
  • Lennart A.: Drei Jahre
  • Jannis R.: Zwei Jahre

Haltet Ihr das Urteil für angemessen?

Das Urteil ist zu mild. 73%
Das Urteil ist angemessen. 19%
Das Urteil ist zu hart. 8%
Deutschland, Politik, Recht, Gesetz, Gericht, Psychologie, Antifaschismus, Extremismus, Justiz, Kriminalität, Linksextremismus, Sachsen, Strafrecht, Verbrechen
Ist Sozialismus Antifaschismus?

Der Sozialismus und der Antifaschismus sind zwei unterschiedliche politische Ideologien, die jedoch beide gegen den Faschismus und andere Formen von Autoritarismus kämpfen.

Der Antifaschismus ist eine politische Haltung oder Bewegung, die sich gegen den Faschismus und seine Auswüchse wendet. Antifaschisten und Antifaschistinnen setzen sich aktiv für eine pluralistische, demokratische Gesellschaft ein und treten gegen Rassismus, Nationalismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und andere Formen der Diskriminierung ein. Sie kämpfen gegen faschistische Gruppen und Organisationen, die Gewalt und Unterdrückung fördern.

Der Sozialismus hingegen ist eine politische Ideologie, die sich auf die Schaffung einer gerechten Gesellschaft konzentriert, in der die Eigentumsverhältnisse der Gesellschaft verändert werden, um eine gerechtere Verteilung von Ressourcen und Macht zu erreichen. Der Sozialismus setzt sich für die Abschaffung der kapitalistischen Wirtschaftsordnung ein und die Einführung eines Systems, in dem die Mittel der Produktion und Verteilung in Gemeinschaftseigentum sind. Der Sozialismus wird oft als linke politische Ideologie betrachtet.

Obwohl es eine gewisse Überschneidung zwischen Antifaschismus und Sozialismus gibt, sind es dennoch unterschiedliche Ideologien und Bewegungen. Während Antifaschisten und Antifaschistinnen den Faschismus und andere Formen von Autoritarismus bekämpfen, geht es im Sozialismus eher um die Schaffung einer gerechteren Gesellschaft und die Überwindung der kapitalistischen Wirtschaftsordnung.

Ja, es gibt eine Vielzahl von Studien und Analysen, die die Beziehung zwischen Sozialismus und Antifaschismus untersuchen und diskutieren, sowie die möglichen Überschneidungen und Unterschiede zwischen den beiden Ideologien aufzeigen. Hier sind einige Beispiele:

  • "Antifaschismus und Sozialismus" von Peter Hirschfeld. In diesem Buch werden die Beziehungen zwischen Antifaschismus und Sozialismus analysiert und die möglichen Verbindungen und Unterschiede zwischen den beiden Ideologien aufgezeigt.
  • "Sozialismus und Antifaschismus in der DDR" von Jürgen Hofmann. In dieser Studie wird untersucht, wie die SED in der DDR das antifaschistische Erbe für ihre politischen Ziele nutzte.
  • "Sozialismus und Antifaschismus im Spanischen Bürgerkrieg" von Sebastian Böhm. In dieser Analyse werden die Verbindungen und Unterschiede zwischen den antifaschistischen und sozialistischen Kräften im Spanischen Bürgerkrieg untersucht.
  • "Sozialismus und Antifaschismus in der Weimarer Republik" von Detlev J.K. Peukert. Diese Studie untersucht, wie der Sozialismus und der Antifaschismus in der Weimarer Republik miteinander verbunden waren.
  • "Sozialismus und Antifaschismus in Europa nach 1945" von Nick Thomas. Diese Analyse untersucht die Rolle, die der Sozialismus bei der Entstehung und Entwicklung der antifaschistischen Bewegungen in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg spielte.

Git es Quellen die für und gegen die These sprechen, das Sozialismus Antifa. ist?

Antifa, Antifaschismus, Faschismus, Nationalsozialismus, Philosophie, Philosophieren, Sozialismus, Ideologie, Philosophie und Gesellschaft

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