Wurde die Welt gemessen am geschichtlichen Zeitverlauf von damals bis heute immer schlimmer, sodass sie immer schlimmer wird?
7 Stimmen
6 Antworten
Es wurde so vieles besser .. nur in den Köpfen wird die Vergangenheit verklärt
"früher war mehr Lametta"
Tatsächlich müssen wir immer weniger arbeiten, werden immer älter, die Luftqualität wurde besser, wir bleiben länger gesund, es gibt weniger diskrimierung, weniger Kriminialität. Weniger Kriege (ja .. im Vergleich zu WW1 WW2 Vietnam sind die Kriege des 21ten Jahrenhunderts nur kleine, lokale Konflikte)
Und das gilt nicht nur für den reichen Westen.
In China gabs vor 60 Jahren noch Hungersnöte, die Lebenserwartung steigt auch in den armen Ländern rasant, der Prozensatz derer die Hunger leidet sinkt auch.
Und noch früher: Inquisiton, 30 Jähriger Krieg, Leibeigenschaft, Imperialismus ...
Tatsächlich leben wir so lange schon in so guten Zeiten dass viele Menschen vergessen wie gut es ihnen geht. Und sehnen sich nach starken Führern, egal ob die Lügen und Hass verbreiten, Hauptsache keine Langeweile, und man kann mal seine niederen Emotionen ausleben, Migranten ausweisen, jedem seine Schusswaffe, Frauen an der Herd statt ins Oval Office. Und die bösen germany haben nicht bezahlt ...
Nein, die Welt hat sich massiv verbessert, zumindest was die Lebensqualität der ganz grossen Mehrheit angeht.
Die Gewalt hat in fast allen Bereichen abgenommen. Es wird kaum noch gefoltert. Die Diebe werden nicht mehr an den Strassenrändern gekreuzigt. Katzen werden nicht mehr auf dem Jahrmarkt zu Spass lebend verbrannt. Gänse müssen getötet werden, bevor sie gebraten werden, Kinder werden nicht mehr windelweich geprügelt, es gibt nur noch vereinzelt Sklaven, wir haben sogar ein Kriegsrecht, das in vielen Fällen eingehalten wird. Frauen können weitgehend unbehelligt und angstfrei durch die Strassen gehen.
Die Medizin ermöglicht den meisten ein beschwerdenfreies Leben bis ins hohe Alter. Die Lebenserwartung ist um Faktor 3-5 gestiegen. Dank Impfungen und Antibiotika sind schlimme Krankheiten kaum noch eine Bedrohung.
Eine ausgefeilte Gesetzgebung und ein funktionierender Rechtsstaat stellen sicher, dass alle Menschen von diesen Errungenschaften profitieren. In den meisten Ländern kann man nicht von Geburt auf Sklave sein.
Durch eine moderne Agrarwirtschaft und funktionierenden Handel ist der Hunger weitgehend aus der Welt verschwunden. Arme Leute sind heute dick, weil sie sich ungesund ernähren. Aber kaum jemand verhungert.
Die moderne Technik gibt uns nie gekannte Freiheiten. Während früher Frauen ihren Tag hauptsächlich mit dem Waschen von Kleidern, mit Wasser-Holen oder Holz-Suchen verbrachten, können die Menschen heute ihre Freizeit geniessen und z. B. Bücher lesen.
Wir haben einen einzigartigen Wohlstand und eine Lebensqualität erreicht, wie es sie nie zuvor gab. Uns geht es so gut, dass wir die Grundlage unseres Wohlstands kritisieren und in den Dreck ziehen können. Das ist einzigartig in der Geschichte der Menschheit.
Man muss den Zusammenhang zwischen Weltbevölkerung und Elend erkennen, das ganze Unrecht wächst immer nur auf dem Boden einer Überbevölkerung, auch wenn das viele christliche Dogmatiker nicht wahrhaben wollen. Je mehr Dumme man manipulieren kann, desto mehr Macht bekommen Aufhetzer und Diktatoren in die Hand.
Niemand kann sich anmaßen die zukünftige Größe der Weltbevölkerung festzulegen, aber ich behaupte dass sie langfristig wesentlich kleiner sein wird als zur Zeit.
Zumindest den Menschen in Nordamerika, Europa und großen Teilen Asiens ging es noch niemals in der Geschichte so gut wie heute.
Allein die Kindersterblichkeit früherer Zeiten hätte dafür gesorgt, dass sehr viele von uns heute nicht hier wären. Selbst wenn man die Kindheit überstanden hatte, bereiteten Mangelernährung und Krankheiten vielen Menschen tausende Jahre lang ein frühes Ende.
Noch nie mussten Menschen so wenig arbeiten wie heute. Seit der Neolithischen Revolution und der Sesshaftwerdung arbeitete der absolut größte Teil der Menschen in der Landwirtschaft. Das war eine Subsistenzwirtschaft, heißt: das, was du später ernten wolltest, musstest du auch selbst säen. So etwas wie eine Solidargemeinschaft, Versicherungen oder Staatshilfe existierte nicht. Ging etwas schief, etwa durch Krankheiten, Gewalt oder Missernten, bedeutete das den Hungertod. Es wurde häufig von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gearbeitet, Freizeit war ein knapp bemessenes Gut. "Urlaub" oder "Lohnfortzahlung im Krankheitsfall" waren für die Menschen früherer Jahrhunderte gar nicht vorstellbar.
Heute kann selbst ein Arbeiter mit bescheidenem Gehalt zu einem zufriedenstellenden Lebensstandard gelangen: eine warme Wohnung, ein kuscheliges Bett, ein gefüllter Bauch, Fernsehen, Internet, eventuell ein oder zwei Haustiere, vielleicht gar ein eigenes Auto - das alles ist auch für Menschen finanzierbar, die nicht zur Oberschicht gehören.
Davon hätten Menschen vor noch gar nicht allzu langer Zeit nicht einmal träumen können.
Mal lief es besser, mal schlimmer, je nach Ort und Zeit. Aber in mehreren Dingen, z.B. Medizin, Lebenserwartung und teilweise Bildung auch besser