Wie schätzen Sie dieses Verhalten ein?
Ein 16-jähriger Schüler hält sich für den nächsten Bundeskanzler, dabei wirkt er eher wie ein Kind in unprofessionellen Klamotten. Redet von der Jungen Union, als wäre er schon Vorsitzender – dabei fehlt ihm jede Spur von Reife, Wissen oder Disziplin. Wenn man ihn leicht neckt, explodiert er wie ein wütendes HB-Männchen. Und dann diese Show mit Metallica-Tickets für 1000 Euro – realitätsfern deluxe. Dazu kommt sein geradezu peinlicher Lehrer-Fanatismus: Ein Schüler mit 16 Jahren, der permanent an Lehrern hängt, alle wegdrängt, nur um mit ihnen zu reden. Er lässt sich Autogramme geben, starrt in der Pause ganze Zeit auf das Lehrerzimmerfenster, in der Hoffnung, gesehen zu werden. Als er einmal den Lehrer beim Vornamen nennen durfte, kam er sich auf einen Schlag wie ein Minister vor. Höhepunkt war, als ein Lehrer sein Handy vergaß, er es findet, Siri nach dem Besitzer fragt und stolz verkündet: „Ich komme mir jetzt total wichtig vor.“ Politik scheint für ihn eine Mischung aus Wunschdenken, Selbstüberschätzung und Lehrer-Verehrung zu sein – nur leider ohne jede Substanz.
28 Stimmen
Wer soll das sein? Gibt es den wirklich?
Ja…warum?
Klingt nach einer netten Geschichte. Wo kann man sich den Jungen anschauen bzw. Etwas über ihn erfahren?
Irgend er ist nicht bekannt…
Also doch eine Geschichte aus dem Paulaner Garten? Wer hält sich denn mit 16 für den Bundeskanzler?
Ich schwöre es Ihnen das die Geschichte stimmt, wenn ich es Ihnen beweisen könnte…
4 Antworten
Eine extremere Ausüprägung eines normalen Verhaltens in der Pubertät.
Es scheint ein einsamer Mensch zu sein, der bestimmte Lehrer anhimmelt - was wirklich nicht selten ist! - und sich selbst überschätzt - was in der Pubertät auch normal ist - und große Zukunftspläne hat, die er teilweise schon versucht, zu verwirklichen (Shirt-Verkauf). Er möchte Geld verdienen, er möchte etwas bewegen, er möchte seine Zukunft planen. Das alles in für mich zum Teil zumindest pubertätstypischer Übertreibung und Realitätsferne (woher sollte er Realitätsnähe haben, er kennt nur die Schule!) normal.
Der Satz "ich komme mir jetzt total wichtig vor" deutet darauf hin, dass er sonst wenig Bestätigung im Leben hat, vielleicht keine oder wenige Freunde, ein geringes Selbstwertgefühl, das er vielleicht mit diesen großen Plänen aufwerten möchte.
Große Pläne sind typisch für die Jugend, nur wenige werden genauso wie gedacht verwirklicht und insgesamt wird es viele Jugendliche mit großen Plänen geben, die später ein bescheidenes, normales Leben ohne (extrem) viel Geld oder Einfluss führen - und dann damit auch zufrieden sein werden.
Es wäre vielleicht gut, wenn ein Lehrer ihn mal aufwerten würde, ihm sagen würde, wo seine Stärken liegen (in welchen Fächern, Themen, Kompetenzen), so dass er ein positiveres Selbstbild bekommt und nicht mehr "angeben" oder "betteln" muss.
das nicht so wirklich nach einem normalen Schüler klingt.
Egoistisch und Hochnäsig.
LG :)
So was ist nervig und unangenehm, aber nicht mal so selten. An der Berufsschule hatten wir auch so einen, der 17 war und ständig von der JU redete, in der auch selbstverständlich Mitglied war und der total hausbacken rüber kam von seiner Art und seiner Kleidung her - der war an sich ganz nett und immer freundlich und unterm Strich harmlos, aber er biederte sich bei den Lehrern in einer Weise an, die manchem Lehrer auch peinlich gewesen sein dürfte.
So jemand ist für mich persönlich und für die Allgemeinheit aber sicher immer noch nicht so anstrengend wie ein Möchtegern-Player und Vorstadt-Casanova, der immer nur auf Krawall und Angeberei aus ist, zumal so ein Hobby-Politiker sich weder prügeln noch in böser oder gefährlicher Weise im Ton vergreifen oder ernsthaft jemanden mobben würde - so jemand ist viel zu gefällig und klebt viel zu sehr an seinem "guten Ruf" bzw. dem, was er dafür hält. Anders gesagt: So ein Sprücheklopfer mag mitunter skurril sein und merkwürdig und sonderbar und man muss sein Verhalten aushalten können, er ist aber am Ende harmlos. So jemanden muss man nehmen, wie er ist und einfach reden lassen.