Wie kommt die Rentenversicherung aus der *Demografie-Falle*? Kannst du unserer Regierung Tipps geben? Hast du Ideen?
Die gesetzliche Rentenversicherung befindet sich in einer Art Demografie-Falle. Durch die anhaltend niedrigen Geburtenzahlen gibt es immer weniger Beitragszahler. Gleichzeitig steigt die Zahl der Rentenbezieher, weil die geburtenstarken Jahrgänge nach und nach aus dem Berufsleben ausscheiden.
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3 Antworten
Die Aktienrente nach skandinavischen Modell, wie es ein großes Thema der FDP im Wahlkampf für die Bundestagswahl war. Die Mehrheit der Bürger fand das Thema aber so uninteressant, dass sie die FDP aus dem Bundestag raus gewählt haben.
Die Idee von Frau Bas ändert nichts an demografischen Grundproblem. Wenn Beamte auch einzahlen würden, würden sie ebenso das Geld wieder raus bekommen. Mehr Einzahler bedeutet am Ende auch mehr Rausnehmer
Ich habe sogar mehrere Ideen, wie man die gesetzliche Rentenversicherung stabilisieren könnte.
- Einbeziehung aller Arbeitenden in die GRV - auch alle Selbständigen, Beamte, Berufsgruppen mit berufsständischen Versorgungseinrichtungen (so wie in anderen europäischen Ländern),
- Aufhebung der Beitragsbemessungsgrenze in der Rentenversicherung und gleichzeitiger Deckelung der Rentenhöhe (angemessene Höchstrente entsprechend den Beitragszeiten),
- Finanzierung aller versicherungsfremden Leistungen durch Bundeszuschüsse, die nicht durch Beiträge gedeckt sind,
- Zusätzliche Bundeszuschüsse zum Ausgleich der vorübergehenden Schieflage infolge der demographischen Entwicklung,
- Teilweise Anlegung der Rentenzahlungen in Aktien (z.B. nach dem schwedischen Modell),
- Anhebung des Mindestlohns, um Arbeit attraktiver zu machen.
- Effektive Maßnahmen, um Arbeitslose schnell wieder in Arbeit zu bringen bei gleichzeitiger Durchsetzung von Sanktionen bei Verstößen gegen Auflagen.
Das beschämend niedrige Rentenniveau in Deutschland ist hausgemacht.
Die jetzt - wieder einmal - neu gegründete Rentenkommission bringt hoffentlich umsetzbare Vorschläge, die nicht wieder von Lobbyisten abgeschmettert werden.
Wir sollten uns am Vorbild anderer europäischen Länder orientieren, die es besser machen als wir. Doch dazu braucht es Politiker, die Dinge auch umsetzen und nicht nur Begründungen suchen, warum etwas nicht geht.
Man kann das System nicht von heute auf morgen umkrempeln. Das funktioniert nur innerhalb eines langen Zeitraumes, bei dem die Beamten ausgenommen sind, die bereits Pensionsansprüche erworben haben. Es spricht aber nichts dagegen, dass zukünftige Beamte so bezahlt werden wie Angestellte in vergleichbaren Funktionen. 15% über dem Bürgergeld ist bei weitem kein üppiges Einkommen.
Man kann auch nicht alle Selbständigen sofort in die GKV zwingen, die bereits seit Jahren ausreichend privat vorgesorgt haben.
In Österreich hat man das auch über einen langen Zeitraum umgestellt.
Ja, eine Umstellung wird für Beamte nicht unbedingt schlecht sein, so kämen sie auch in die gesetzliche Krankenkasse und müssen sich auch nicht privat versichern, und würden auch die gute VBL-Zusatzrente erhalten, die die normalen Angestellten im öffentlichen Dienst erhalten.... Nur sehe ich da keinen Vorteil für die Rentenversicherung. Damit spart der Staat eben kein Geld. Es ist nur eine Systemänderung, die für den Staat vor allem in den ersten Jahrzehnten erheblich teurer wird..... Denn jetzt zahlen sie erst, wenn jemand in Pension geht, bei dem anderen System müssen, sie schon zahlen, wenn jemand anfängt zu arbeiten. Das heiß, der Staat muss schon 50 Jahre früher anfangen, in die Rentenversicherung für ihre Beamten einzuzahlen. ( 17 Jahre oder 67 Jahre) Dafür wird der Staat nicht die finanziellen Mittel haben, um sich das leisten zu können.
Die Pensionen der Beamten werden aus Steuergeldern finanziert. Gleichzeitig zahlt der Staat auch die Beihilfe und beteiligt sich dadurch an den Krankheitskosten der Beamten und ihrer Angehörigen. Diese Zahlungen würden entfallen, wenn Beamte in der GRV versichert wären.
Der Beitragszuschuss des Dienstherrn würde diese Kosten sicher nicht übersteigen.
Der Staat spart den Anteil für die Rentenversicherung ( Pension) für ihre Beamten eben nicht, sondern muss es aus Steuergeldern nehmen. Das ist der Fehler im System. Der Staat hätte das Geld der Beamten immer anlegen und sparen müssen. Wenn die Beamten wie normale Angestellten behandelt werden, muss das Gehalt natürlich logischerweise auch erheblich erhöht werden und der Staat, muss dann auch 50 % der Sozialversicherungsbeträge, an die Rentenkasse einzahlen, an die Krankenkasse einzahlen ( Und eigentlich auch 50 % in die Arbeitslosenversicherung)-- Wenn, dann muss das System vollständig umgestellt werden, wie bei den normalen Arbeitnehmern - Man kann nicht einfach nur sagen, dass sie Beamten plötzlich zahlen müssen und ansonsten niemand..... Das würde also sehr , sehr teuer für den Staat werden.....
Außerdem kenne ich gleich 2 Pensionen, die Ihren super Beamten-Job beim Finanzamt gekündigt haben, um einen Job als Bürovorsteher und Bilanzbuchhalter in der freien Wirtschaft anzunehmen, mit einem mehr als doppelten Gehalt. Einmal zu Volkswagen und einer zu einer Medizinproduktfirma. Der Staat zahlt eben schlecht, im Vergleich zur freien Wirtschaft, obwohl die Ausbildung und Fortbildung beim Staat wirklich sehr gut ist... Wenn der Staat gute Leute will, muss er schon etwas bieten. Und etwas lockt eine gute Pension eben doch.
Der Staat zahlt nicht besonders gut für die Beamten - das stimmt. Aber dafür haben sie mehr Sicherheiten und vor allem einen sehr guten Pensionsanspruch.
Natürlich kann man das System nicht einfach sofort umstellen.
Die Versicherungspflicht in der GRV kann nur für zukünftige Beamte gelten, nicht für diejenigen, die bereits einen Pensionsanspruch erworben haben.
Ich glaube allerdings nicht, dass sich etwas ändern wird, was die Beamten betrifft.
Es wäre schon ein großer Fortschritt, wenn wenigstens alle Selbständigen in die Rentenversicherung einzahlen müssten, die nicht versicherungspflichtig sind und nicht alternativ vorgesorgt haben.
Ja, dass die Selbständigen einzahlen müssten, wäre gut. Allerdings erwerben sie dann auch eine Rente aus den Geldern. Statt Bürgergeld eine Altersrente, falls ihr Gewerbe nicht gut lief.:-)
Wenn ihr Gewerbe nicht gut lief, hätten sie auch keinen großen Rentenanspruch erworben, denn die Rente wird nach dem beitragspflichtigen Einkommen aller Beitragsjahre berechnet.
Das Problem für Selbständige ist allerdings, dass sie keinen Beitragszuschuss bekommen und daher bei dem gleichen Einkommen doppelt so viel Beiträge zahlen müssen wie Beschäftigte.
Die Beiträge können sie zwar zu 100% von der Steuer absetzen, aber dennoch müssen sie sehr viel länger eine Rente beziehen, bevor sich die Beitragszahlungen amortisiert haben.
Die Rente wird nicht anstelle von Bürgergeld gezahlt, sondern nur dann, wenn ein Rentenanspruch erworben wurde und auch nur in der entsprechenden Höhe des Rentenanspruchs. Reicht die Rente nicht zum Leben, gibt es Grundsicherung als Aufstockung.
Bürgergeld gibt es nur, solange man dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht.
Punkt 1 sehe ich gerade auch bei Selbstständigen kritisch. Die müssen jetzt schon den vollen Betrag zur GKV zahlen, wenn sie da sind und da wären das mal eben fast 20 Prozent mehr. Und ob es das bringen würde, weiß ich auch nicht. Ich will mich lieber privat versichern. Schon, weil ich nicht einsehe, in einen Topf einzuzahlen, aus dem man tendenziell viel weniger rausbekommt als bei Alternativen und bei dem politische Eingriffe am wahrscheinlichsten sind.
Wenn sich jemand bereits ausreichend privat versichert hat, sollte er nicht in die GKV gezwungen werden - da gebe ich dir recht. Teuer ist ist die GRV tatsächlich, weil kein Arbeitgeber einen Zuschuss zahlt.
Ich kenne aber auch sehr viele Fälle, in denen ehemalige Selbständige eben nicht oder nicht ausreichend vorgesorgt haben und im Alter auf Kosten der Gesellschaft von Grundsicherung leben, so dass das Amt auch die Beiträge zur Krankenkasse oder zur privaten Versicherung zahlen muss. Das ist auch meiner Sicht unverantwortlich.
Angesichts der momentanen Zinslage kann es sich durchaus durch die jährliche Dynamisierung des aktuellen Rentenwertes und die steuerliche Absetzung der RV-Beiträge trotzdem lohnen, RV-Beiträge zu zahlen. Immer mehr Selbständige zahlen freiwillig in die GRV ein, manche nutzen die Möglichkeit der Antragspflichtversicherung, weil sie sich damit auch den Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente bewahren.
Na ja. Diese Grundsicherung wird allerdings auch aus Steuern bezahlt, die sie selbst mit entrichtet haben. Und ein Teil der Selbstständigen ist bereits pflichtversichert. Man kann es ja wie bei der GKV machen, dass man erst ab einem bestimmten Einkommen im Durchschnitt pro Jahr die freie Versicherung frei macht. Und es ist halt schon eine sehr starke zusätzliche Belastung. Bei privaten Versicherungen entscheidet man flexibler und Flexibilität ist gerade für Selbstständige auch ein Thema.
Und klar. Das können die Leute ja dann auch gerne freiwillig tun. Ich bevorzuge bei mir Riester und eventuell noch später Rürup als Ergänzung. Und vor allem befürchte ich da nicht so große politische Eingriffe, was am Ende dabei rauskommt. Aber ich brauche zum Beispiel auch weniger, weil ich mal zwei Häuser vermieten werde. Deswegen zahle ich auch weniger in die Rente ein. Und da ist so ein Modell halt flexibler auf meine Bedürfnisse angepasst. Das wäre mal ein Beispiel, warum ich das lieber privat mache.
Du machst es richtig! Allein von der gesetzlichen Rente kann man vielleicht leben, aber nicht seinen Lebensstandard halten.
Die Pflichtversicherung für alle Selbständigen habe ich allerdings auf die Rentenversicherung bezogen (die pflichtversicherten Selbständigen müssen auch nur 18 Jahre einzahlen, was nur eine kleine Rente bedeutet). Die Krankenkasse ist noch ein ganz anderes Thema. Da wundern sich viele, wie viel sie im Alter zahlen müssen.
Augen zu und durch. Muss der Staat mehr zuschicken.
Dazu noch ein paar Wahlgeschenke der SPD aus der Rentenkasse wieder abschaffen.
Wenn die Boomer durch sind, müsste es ja wieder passen.
Punkt 1. Das mit den Beamten wird aber geldlich dem Staat nichts bringen. Dafür müsste ein ganzes System umgekrempelt und Beamte in Folge auch einen viel höheren monatliche Lohn erhalten. Und der Staat musste sofort für die Beamten Rentenversicherungebeiträge in die Sozialkasse einzahlen, und nicht wie jetzt erst, wenn die Beamten in Pension gehen.... Ich sehe da kein Vorteil für die Rentenkasse. Das wird dann erst einmal nur teuer für den Staat. Immerhin müssen Beamte ja 15 % über dem Bürgergeld erhalten.https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/buergergeld-erhoehung-mindestabstand-beamte-lohn-104.html