Wie investiert ihr?
24 Stimmen
4 Antworten
...und dies fast ausschließlich (ein paar Unzen Feingold als eiserne Reserve ausgenommen).
Derivate, ETFs, Aktien, Anleihen, Edelmetalle.
Damit dürfte ich einigermaßen privilegiert sein.
Was hält dich ab?
Vernunft.
Wie sorgst du für die Zukunft vor?
Überhaupt nicht. Dort, wo Leute Erfolg haben - oder eben etwas mehr Geld im Alter - muss es auch Leute geben, die weniger (oder gar nichts) haben. So funktioniert der Kapitalismus nun mal.
Eine gewisse Ungleichverteilung ist im Kapitalismus systemimmanent, ja. Aber der Kapitalismus ist explizit kein Nullsummenspiel. In wachsenden Volkswirtschaften kann sich der Gesamtwohlstand erhöhen, ohne dass jemand ärmer wird.
Nichtsdestotrotz ist es doch schön, wenn es Leute wie mich gibt.
Nicht nur, weil die Verteilung des Geldes an mir vorübergeht. Es hat auch eine praktische Komponente: Indem man auf mich herunterschaut fällt es leichter, sich zu orientieren. Man fühlt sich besser bzw. privilegierter und das beruhigt ungemein.
Interessant, genau das geschieht nämlich im Kapitalismus nicht. Es ist ein irrglaube zu denken, dass im kapitalistischen System einer verlieren muss, dass ein anderer das Siegertreppchen betreten kann.
Der Gewinn des einen ist der Verlust des anderen. Genau darauf basiert der Kapitalismus. Andernfalls wäre Armut einschlägiger Länder nicht notwendig, um den Reichtum einiger weniger Länder zu ermöglichen.
Die Behauptung, Kapitalismus basiere darauf, dass der Gewinn des einen immer der Verlust des anderen sei, ist nicht nur falsch, sondern eine gefährliche Verkürzung wirtschaftlicher Realität. Sie klingt nach marxistischer Seminarromantik, hält aber keiner ernstzunehmenden Analyse stand. Kapitalismus ist kein Nullsummenspiel – er schafft neue Werte, statt nur bestehende umzuverteilen. Genau deshalb konnten in den letzten Jahrzehnten über eine Milliarde Menschen weltweit aus extremer Armut befreit werden – nicht durch Almosen oder Enteignung, sondern durch Handel, Unternehmertum und offene Märkte. Länder wie China, Vietnam oder Polen sind keine Opfer kapitalistischer Ausbeutung, sondern Beispiele dafür, wie marktwirtschaftliche Öffnung Wohlstand erzeugt – für breite Teile der Bevölkerung. Dass das globale Pro-Kopf-BIP seit 1960 inflationsbereinigt vervielfacht wurde, dass die Lebenserwartung weltweit auf über 70 Jahre gestiegen ist, dass heute fast jeder Zugang zu Smartphones, Bildung und globalem Wissen hat – all das ist Ergebnis wirtschaftlicher Freiheit, nicht deren Gegenteil.
Natürlich gibt es Fehlentwicklungen, Ungleichheiten, Machtkonzentrationen – die Frage ist nur: Gibt es ein besseres System, das mehr Menschen mehr Chancen bietet? Bisher lautet die Antwort empirisch klar: nein. Wer also behauptet, der Wohlstand einiger müsse zwangsläufig auf Kosten anderer entstehen, verkennt das Prinzip von produktivem Austausch und gegenseitigem Nutzen. Oder kürzer: Er hat Kapitalismus nicht verstanden.
(Ich sollte mich für die - äußerst unprofessionelle - Polemik entschuldigen, die ich hier einflechte. Bedauerlicherweise ist nichts davon auch nur halb so böse zu formulieren, wie ich es tatsächlich meine.)
Die Behauptung, Kapitalismus basiere darauf, dass der Gewinn des einen immer der Verlust des anderen sei, ist ...
... in erster Linie aus der Luft gegriffen.
(Pauschalisierungen sind zwar praktisch, aber äußerst unhandlich. Somit verlierst du dich in einem Strohmann.)
Kapitalismus ist kein Nullsummenspiel – er schafft neue Werte, statt nur bestehende umzuverteilen.
Absolut richtig. Einerseits kitzelt er die Amoral der Leute heraus, die dem lieben Geld hinterherrennen und sorgt gleichsam dafür, dass Geld auf perverse Art und Weise erzeugt wird, Stichwort: Kreditvergabe.
Genau deshalb konnten in den letzten Jahrzehnten über eine Milliarde Menschen weltweit aus extremer Armut befreit werden – nicht durch Almosen oder Enteignung, sondern durch Handel, Unternehmertum und offene Märkte.
Indem man sie ins kapitalistische Gebaren gebeten hat. Wie dereinst die Inquisition hat man ihnen ein Angebot gemacht, das sie nicht ablehnen konnten.
Nun sind sie im Vergleich - nach Maßgabe des sakralen Systems, versteht sich - nicht mehr von "extremer Armut" betroffen und dennoch ist die Bevölkerung nicht gerade in kleinen Teilen arm dran.
(Ich weiß schon. Als Anhänger der kapitalistischen Semi-Religion - die natürlich keine ist 😉; Also wirklich nicht, absolut ausgeschlossen - wärst du einigermaßen beschränkt, wenn du die Hand beißt, die dich nährt...)
Länder wie China, Vietnam oder Polen sind keine Opfer kapitalistischer Ausbeutung, sondern Beispiele dafür, wie marktwirtschaftliche Öffnung Wohlstand erzeugt – für breite Teile der Bevölkerung.
Der Kapitalismus ist schon ein dolles Ding... Aber was der Unterschied zwischen "alle" und "jeder ist, weißt du sicherlich. "Alle können reich werden, aber nicht jeder." - Das wäre auch gar nicht realisierbar. Würde man das auch nur in Betracht ziehen, müsste man befürchten, dass das liebe Geld (noch weiter) an Wert verliert.
Die Ungleichverteilung des Geldes ist lebensnotwendig für den Kapitalismus.
Dass das globale Pro-Kopf-BIP seit 1960 inflationsbereinigt vervielfacht wurde, dass die Lebenserwartung weltweit auf über 70 Jahre gestiegen ist, dass heute fast jeder Zugang zu Smartphones, Bildung und globalem Wissen hat – all das ist Ergebnis wirtschaftlicher Freiheit, nicht deren Gegenteil.
Es ist wunderbar, wenn man sich auf gesamtstaatliche Entwicklungen stützen kann. Das verhindert den Blick auf diejenigen, die dort, wo der Kapitalismus-Sympathisant aus weiser Voraussicht nicht hinschaut - also in der Wirklichkeit - die Arschkarte haben.
Gibt es ein besseres System, das mehr Menschen mehr Chancen bietet? Bisher lautet die Antwort empirisch klar: nein.
Funktionalität ≠ Effizienz; Natürlich gibt es derzeit kein besseres Modell - System ist ein Euphemismus -, trotzdem ist das als Rechtfertigung doch etwas dürftig. Jedenfalls in Anbetracht realer Probleme.
Wer also behauptet, der Wohlstand einiger müsse zwangsläufig auf Kosten anderer entstehen, verkennt das Prinzip von produktivem Austausch und gegenseitigem Nutzen.
Ich behaupte es aber dennoch. Aus deiner Laudatio nehme ich keinen Anlass zum Zweifel.
Oder kürzer: Er hat Kapitalismus nicht verstanden.
Dann werde ich wohl damit leben müssen, dass ich ihn aus deiner Sicht - und einigen anderen, die gleichermaßen profitieren - nicht verstanden habe^^.
Wir haben wohl zwei andere Ansichten.
Ich versuche dieses System zu nutzen.
Doch, wo ich dir recht geben muss, ist, dass man Geld nicht essen kann - toller Spruch im Profil. Gefällt mir. Ich horte nicht grundlos Lebensmittel und wichtige Überlebensressourcen.
ETFs, Aktien, Bitcoin, Gold, Derivate und P2P.
Hm, also da sind dir sogar schon einige afrikanische Staaten voraus. In Nigeria beispielsweise ist beinahe jeder Dritte in Kryptoassets wie Bitcoin investiert.