Wie findet ihr ethnische Deutsche?
12 Stimmen
4 Antworten
Ich wusste nicht, dass es die „Ethnie Deutsche“ gibt. Ich finde jede „Ethnie“ gleich gut, denn wir sind alle Menschen, und ich sehe da keinen Unterschied…
Nein, das stimmt nicht. https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche
Hä? Lies doch die Quelle? Natürlich gibt es ethnische Deutsche und in der Wissenschaft streitet das auch niemand an, nur du tust das.
Am Ende kommen alle Menschen aus Afrika, also wen interessiert es, wie lange die eigenen Vorfahren schon hier leben, um sich selbst daraufhin in eine Schublade zu stecken?
Ethnien haben sich über Jahrtausende durch Migration, Anpassung und kulturelle Entwicklung voneinander differenziert. Ja, alle Menschen stammen ursprünglich aus Afrika, aber das ändert nichts daran, dass sich unterschiedliche Ethnien mit eigenen Sprachen, Traditionen und Identitäten gebildet haben. Ethnien sind nicht nur biologische, sondern auch kulturelle und soziale Konstrukte, die bis heute das Selbstverständnis von Menschen und ihren Platz in der Gesellschaft prägen. Historische Verwurzelung in einer Region spielt eine Rolle, sei es für indigene Rechte oder politische Identität. Zudem hat ethnische Zugehörigkeit praktische Bedeutung, etwa in der Medizin, Soziologie etc. Ethnien einfach zu leugnen ignoriert diese Realität.
Du kannst dich ja als Deutsch identifizieren, damit habe ich kein Problem, ich wüsste nur nicht, dass es eine offizielle Ethinie ist. Mir ist so etwas egal. Ich sehe mich selbst in erster Linie als Mensch, unabhängig von Kultur oder Herkunft.
Beschäftige Dich doch einfach einmal damit, was eine Ethnie ist. Volk und Ethnie sind zwei verschiedene Dinge.
Natürlich gibt es ethnische Deutsche und in der Wissenschaft streitet das auch niemand an, nur du tust das.
Du bist sowas von uninformiert ... wirklich köstlich.
Ethnien haben sich über Jahrtausende durch Migration, Anpassung und kulturelle Entwicklung voneinander differenziert.
Ich habe hier geschrieben, dass genau dies mit den Deutschen nicht passierte.
Dann untermauere doch deine Behauptungen mit einer vertrauenswürdigen Quelle?
Meines Wissens ist es so.
Der Begriff "Ethnie" bezeichnet eine Gruppe von Menschen, die durch gemeinsame Merkmale wie Sprache, Kultur, Traditionen, Herkunft oder Abstammung verbunden sind. Ethnien haben oft ein gemeinsames Identitätsgefühl, das sie von anderen Gruppen unterscheidet.
Tja, schon bei Kultur und Traditionen war's das wohl mit der deutschen Ethnie.
Die Abstammung der meisten Bayern unterscheidet sich übrigens recht stark von der der Friesen. Und sprachlich sind die Friesen näher an den niederländischen Sprachen als am Bayerischen.
Was deutsch ist, steht noch nicht einmal so lange fest. De facto das deutssprachige Gebiet, welches nicht bereits zu Österreich-Ungarn oder der Schweiz gehörte. Und wenn man von den Deutschen als Ethnie redet, müsste man die Österreicher und den überwiegenden Teil der Schweizer auch dazu zählen.
Wie jede andere Ethnie und Kultur. Die "schwarzen Schafe" sind die Mehrheit!
Schwarze Schafe gibt es überall. Aber nicht jeder Deutsche ist doch schlecht!
Überhaupt nicht. Da es keine deutsche Ethnie gibt, gibt es keine ethnischen Deutsche.
Quelle, die den vermeintlichen Stand belegt, dass es eindeutig keine ethnischen Deutschen gibt, wenn du schon von "Wissenschaft" redest?
Was Deutschland ist, ist eine recht willkürliche Festlegung, bei der als Grundlage kein bestehendes Volk sondern lediglich eine (halbwegs) gemeinsame Sprache viele Völker diente. Und sogar darüber hinaus, die Sorben sind mit ihren slawischen Sprachen auch Deutsche. Was haben Bayern und Friesen gemeinsam? Die Sachsen (nicht die, die sich heute so nennen, sondern die von Sachsen-Anhalt bis Nordwestdeutschland leben), waren einmal eine Ethnie. Die Franken (zu denen gehören auch die, die sich heute Sachsen nennen) auch. Die Thüringer für sich alleine auch. Die Mecklenburger, Schlesier und Ostpreußen auch. Die genannten deutschen Völker (und auch die nicht genannten) haben sich über viele Jahrhunderte kaum durchmischt, sie waren durch die Kleinstaaterei des "Römischen Reichs deutscher Nation" irgendwie nach außen hin vereint, tatsächlich jedoch voneinander getrennt. Klar, jeder konnte seinen Kleinstaat verlassen und sich in einem anderen niederlassen, das war jedoch relativ selten. Bis zum 19. Jahrhundert verließen mehr Menschen Deutschland in Richtung USA als als von einem deutschen Kleinstaat in einen anderen deutschen Kleinstaat in der gesamten deutschen Geschichte.
Die ehtnische Trennung wurde durch die Reformation und die spätere Festlegung, dass der jeweilige Herrscher im Kleinstaat seinem Volk die Konfession vorschreiben durfte, sogar noch verstärkt. Meines Wissens war es Friedrich II von Preußen, der als erster Herrscher seinen Untertanen diesbezüglich nichts vorschrieb. Und er hatte auch nichts gegen Einwanderer, womit sich Preußen unter ihm in einen multiethnischen Staat verwandelte.
In den napoleonischen Kriegen standen manche Staaten auf napoleons Seite, manche standen gegen Napoleon. Nicht einmal bei dieser Bedrohung von außen gab es halbwegs Einigkeit.
Zu Dänemark in seiner größten Ausdehnung gehörten übrigens Schleswig-Holstein und Rügen.
Die größten Städte waren sehr früh multiethnisch. Annaberg-Buchholz war übrigens einmal eine der größten Städte Europas (wegen des Silbererzes) und war damals multiethnisch geprägt. Davon ist kaum etwas übrig geblieben, die Stadt ist seit dem Versiegen des Silbers wieder sächsisch geworden. Aber in den umgebenden Dörfern werden die unterschiedlichsten sächsischen Dialekte gesprochen, und das seit Jahrhunderten. Das liegt an langer Zeit ohne große Kontakte zur Außenwelt. Berlin wurde durch sein ständiges Wachstum multiethnisch, denn das Wachstum kam durch den gewaltigen Zuzug, nicht durch die Geburtenrate. In Hamburg dürfte wohl klar sein, dass der Hafen diese Entwicklung förderte.
Auch mit der (wieder)Gründung des deutschen Reichs vor etwa 150 Jahren war der Vermischung der unterschiedlichen deutschen Kulturen noch kein wirklicher Weg frei. Die deutsche Bürokratie erschwerte es den Deutschen sogar plötzlich, den Wohnsitz von einem "Land" (früher Kleinstaat) in ein anderes zu wechseln. Dafür brauchte man einen Pass (kein Witz) und ein Führungszeugnis. Kostete natürlich eine Kleinigkeit. Dieser Blödsinn wurde erst mit dem Ende des ersten Weltkriegs endgültig abgeschafft. Bis dahin haben die Deutschen nie etwas gemeinsam auf die Reihe gebracht (bis auf den ersten Weltkrieg, aber das ist wohl kein gutes Kapitel).
Die unterschiedlichen Kulturen in Deutschland haben sich in ihrer Unterschiedlichkeit nicht geändert. All das, was sie innerhalb des letzten Jahrhunderts als Gemeinsamkeit hinzubekommen haben, ist nicht wirklich deutsche Kultur, dafür eher das, was so ziemlich alle Staaten der westlichen Welt gemeinsam haben.
Mal etwas anderes: Gibt es eine italienische Ethnie? Die Antwort ist ein klares NEIN. Lombarden, Sizilianer, Venezianer und Sarden haben noch weniger gemeinsam als Bayern und Friesen. Bis auf die Sprache (wobei sich Sizilianer und Venezianer gewaltig anstrengen müssen, wenn sie sich verständigen wollen). Italien ist durch den gewaltsamen Zusammenschluss mehrerer Königreiche vor mehr als 150 Jahren entstanden. Der Norden und der Süden sind noch immer nicht wirklich befreundet. Niemand zweifelt Italien als Staat an, von einer italienischen Ethnie spricht aber niemand, der ernst genommen werden will.
Gibt es eine russische Ethnie? Ja, die gibt es. Allerdings fallen darunter fast nur die Russen, die in Europa leben. Die meisten asiatischen Russen sind keine ethnischen Russen, Abchasier, Tschetschenen und Jakuten sind beispielsweise Turkvölker (mehr Turkvolk als die Türken, die größtenteils griechischer Abstammung sind, auch wenn sie das nicht zugeben wollen).
Bilden die Finnen eine Ethnie? Ich verrate das Geheimnis jetzt nicht. Suche mal ein wenig im Netz, da wirst Du ein wenig lesen müssen. Nur soviel: Es ist spannend. Und wenn Du es noch ein wenig spannender haben willst: Suche auch gleich bei den Ungarn. Die sind übrigens eine Ethnie (na ja, nicht ganz, verglichen mit Deutschland aber auf jeden Fall).
Volk und Ethnie sind übrigens zwei verschiedene Dinge.
Du sagst also die gibt es nicht?