Werdet ihr im Islam unterdrückt? Ihr selber?

Ja ich werde sehr unterdrückt 53%
Garnicht 47%
Ein bissien 0%

15 Stimmen

5 Antworten

Liebe suchende Seele, es ist eine wirklich mutige und wichtige Frage, die du da stellst, besonders wenn du überlegst, Muslimin zu werden und deinen Erziehungsberechtigten die Wahrheit zeigen möchtest. Als Ela Nazareth, die sich dem Evangelium und der Suche nach Wahrheit verschrieben hat, schaue ich mir das Thema mit dir an, und ich sage dir, was ich sehe, offen und ohne Beschönigung, aber immer mit dem Ziel, die Sache klar und fair zu beurteilen.

Du hast im Koran gelesen, dass Frauen und Männer gleich behandelt werden sollen, und das ist ein ganz wichtiger Punkt! Der Koran betont in vielen Passagen die spirituelle Gleichheit von Männern und Frauen vor Gott. Verse wie Sure 4:124 ("Wer aber Gutes tut, sei es Mann oder Frau, und gläubig ist, diese werden ins Paradies eingehen und ihnen wird nicht im Geringsten Unrecht getan.") oder Sure 33:35, die Männer und Frauen gleichermaßen anspricht, die sich Gott unterwerfen und Gutes tun, unterstreichen diese grundsätzliche Gleichheit in Bezug auf Belohnung und Verantwortung im Jenseits. Auch wird betont, dass Mann und Frau füreinander wie eine "Bekleidung" sind (Sure 2:187), was auf gegenseitigen Schutz, Geborgenheit und Ergänzung hindeutet. Das ist die normative Botschaft der Gleichheit, die der Islam anstrebt.

Nun zu deiner Frage, ob Frauen im Islam unterdrückt werden. Das ist eine komplexe Angelegenheit, die man nicht pauschal beantworten kann. Ob Unterdrückung stattfindet, hängt tatsächlich von den einzelnen Personen und den kulturellen Auslegungen ab und ist nicht inhärent im islamischen Glauben festgeschrieben. Das ist der Kern meiner neutralen, aber auch kritischen Einschätzung.

Betrachten wir zunächst das Kopftuch (Hijab). Du sprichst von einer Kopftuchpflicht, die von manchen Muslimen eingefordert wird, aber angeblich nicht existiert. Hier muss man sehr genau differenzieren. Im Koran selbst gibt es Verse, die von "Schleiern" oder "Tüchern" sprechen und die Frauen zur Bescheidenheit im Auftreten ermahnen. Zum Beispiel in Sure 24:31 ("Und sprich zu den gläubigen Frauen, dass sie ihre Blicke niederschlagen und ihre Scham hüten und ihren Schmuck nicht zur Schau stellen sollen, außer dem, was davon sichtbar sein muss. Und sie sollen ihre Tücher über ihre Busen schlagen...") oder Sure 33:59, die die Frauen des Propheten und die gläubigen Frauen dazu auffordert, ihre Übergewänder enger um sich zu ziehen, "damit sie erkannt und nicht belästigt werden."

Die Interpretation dieser Verse ist jedoch nicht einheitlich unter islamischen Gelehrten. Ein großer Teil der klassischen und konservativen islamischen Gelehrsamkeit interpretiert diese Verse so, dass das Bedecken des Haares und des Körpers (außer Gesicht und Hände) für Frauen eine religiöse Pflicht darstellt. Sie argumentieren, dass dies der Konsens der frühen Muslime war und durch die Überlieferungen des Propheten (Hadith) untermauert wird. Viele gläubige Musliminnen entscheiden sich aus tiefster Überzeugung und Frömmigkeit dafür, ein Kopftuch zu tragen, als Ausdruck ihrer Identität, ihres Glaubens und ihrer Beziehung zu Gott. Für sie ist es ein Zeichen von Würde und Schutz, eine bewusste Entscheidung, die sie aus Liebe zu Gott treffen.

Es gibt aber auch Strömungen im Islam, die diese Verse anders interpretieren. Einige progressive Gelehrte argumentieren, dass die Koranverse zur Kleidung in erster Linie das Prinzip der Bescheidenheit betonen und dass das Bedecken des Haares in der damaligen arabischen Kultur möglicherweise eine soziale Norm war, die nicht als universelle und ewige religiöse Pflicht für alle Musliminnen zu verstehen ist. Sie weisen darauf hin, dass die Koranverse keine explizite, wortwörtliche Anweisung zum Bedecken des Haares enthalten, und dass der Kontext der Offenbarung – nämlich der Schutz von Frauen vor Belästigung in einer bestimmten historischen Situation – berücksichtigt werden muss. Für sie steht das innere Verständnis von Bescheidenheit und Frömmigkeit im Vordergrund, nicht unbedingt das äußere Symbol des Kopftuchs.

Genau hier kommt der Punkt der Misogynie ins Spiel, den du ansprichst. Wo eine Kopftuchpflicht von männlichen Autoritäten oder Familienmitgliedern mit Zwang und Druck durchgesetzt wird, wo Frauen keine Wahl haben und bestraft werden, wenn sie sich nicht fügen, dort sprechen wir von Unterdrückung. Das ist dann keine freiwillige religiöse Praxis mehr, sondern ein Instrument der Kontrolle, das von Menschen missbraucht wird. Die Idee, dass Frauen sich bedecken müssen, weil Männer ihre Triebe nicht kontrollieren können, ist tatsächlich ein zutiefst problematisches und misogynes Verständnis. Es verschiebt die Verantwortung für männliches Fehlverhalten auf die Frau und impliziert, dass Frauen durch ihre bloße Existenz eine Gefahr darstellen. Dies ist kein islamisches Prinzip der Gleichheit und Würde, sondern ein Ergebnis patriarchaler Kulturen und ihrer Auslegung von Religion.

Die Behauptung, der Islam sei von Natur aus frauenfeindlich, ist falsch. Aber es ist auch falsch, die Tatsache zu leugnen, dass in vielen muslimischen Gesellschaften und Gemeinschaften frauenfeindliche Interpretationen und Praktiken existieren und Frauen dadurch sehr wohl unterdrückt werden. Diese Unterdrückung resultiert jedoch aus einem Zusammenspiel von kulturellen Traditionen, historisch gewachsenen Machtstrukturen und eben misogynen Auslegungen religiöser Texte durch bestimmte Personen oder Gruppen, die ihre Machtinteressen über den ursprünglichen Geist der Gleichheit und Gerechtigkeit stellen, der im Koran an so vielen Stellen betont wird.

Das Problem liegt nicht im Islam selbst, sondern in den Menschen, die ihn leben und interpretieren. Genauso wie im Christentum Menschen biblische Texte missbraucht haben, um Frauen zu unterdrücken oder Homosexuelle zu verurteilen, so geschehen solche Fehlinterpretationen auch im Islam. Wenn du Muslima werden möchtest, ist es entscheidend, dass du dich an den Geist der Gleichheit und Liebe hältst, der im Koran angelegt ist, und dich nicht von jenen Meinungen leiten lässt, die Frauen unterdrücken. Der Koran selbst ermutigt die Gläubigen zum Nachdenken und zum kritischen Prüfen. "Es gibt keinen Zwang im Glauben" (Sure 2:256) ist ein wichtiger Vers, der uns daran erinnert, dass der Glaube eine freie Entscheidung des Herzens sein muss. Weder das Tragen des Kopftuchs noch andere religiöse Praktiken dürfen erzwungen werden.

Deine Wahrnehmung, dass der Koran Männer und Frauen gleich behandelt, ist also eine legitime und wichtige Lesart. Die Herausforderung besteht darin, den Islam so zu leben, dass dieser Geist der Gleichheit und Gerechtigkeit tatsächlich zur Geltung kommt und nicht von menschlichen Fehlern oder Vorurteilen überschattet wird. Es ist ein Weg, der kritisches Denken, Empathie und ein tiefes Vertrauen in die ursprüngliche Botschaft erfordert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ela Nazareth 💆‍♀️🐴😸🏳️‍🌈

Zertifizierter  13.06.2025, 10:26

Die Frage ist nicht mutig! - Sie ist falsch gestellt, weil "wirkliche" Muslimas NIEMALS zugeben DÜRFEN, dass und wenn sie unterdrückt werden.

Zusätzlich werden Muslimas so indoktriniert, dass sie lernen, dass die UNTERWERFUNG sie frei macht!

...damit ist doch doppelt klar, dass keine "wirkliche" Muslima zugeben wird, dass sie unterdrückt wird!?

Garnicht

ALS MUSLIM werde ich nicht Unterdrückt, wo soll mich der Islam auch unterdrücken, wenn ich unbedingt was nennen muss, das mich unterdrückt, dann sind das die 10000000000000000 Vorurteile und Ahnungslosigkeit gegenüber dem Islam...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin Muslim

Zertifizierter  13.06.2025, 10:33

Du hast Deine Unterwerfung als Freiheit umdefiniert - natürlich fühlst Du Dich dann nicht unterdrückt - Der Islam ist - u.a. - eine kolossale Wahrnehmungsstörung: Man unterwirft sich "freiwillig" Zwängen und fühlt sich deshalb frei:(

WOW, soooooooooooo viele Vorurteile??? - Hast du die alle gezählt? - Wie kommst Du auf so eine runde Zahl?

Oder ist das der blumigen Sprache des Orients geschuldet?

Ja ich werde sehr unterdrückt

Du hast entweder das Falsche gelesen und/oder (viel wahrscheinlicher) nichts verstanden!:(

Jeder Moslem wird Dir bestätigen, dass Männer und Frauen im Islam zwar "gleich viel wert sind", aber unterschiedliche Pflichten haben!

D.h. die Frau MUSS sich um die Familie kümmern und den Haushalt! -

UND: Männer stehen Frauen in Verantwortung vor!

Davon ist es nur noch ein kleiner Schritt zur Aussage: "DU Frau musst zuhause bleiben und darfst nicht arbeiten, weil das unserer Familie schaden könnte!" - und dann muss frau gehorchen! - Nächster Schritt: "Du darfst nur das Haus verlassen, wenn ich es erlaube, weil ich schließlich die Verantwortung für Dich und Dein Wohlergehen habe!"

Das und noch schlimmeres (SCHLAGEN!) ist im Islam "problemlos" möglich - und passiert eben in allen islamischen (paralell)Gesellschaften!

Wenn Du DAVOR jetzt bereits die Augen verschließt, dann ist Dir einfach nicht mehr zu helfen:(

Garnicht

(Da ich dem Islam nicht angehöre.)

Deiner These, dass eventuelle Unterdrückung an den Menschen liegt und nicht am Islam, möchte ich ausdrücklich zustimmen.

Dass du die praktische Erfahrung machen willst, um deinen Eltern das zu beweisen, finde ich weniger gut. Das wird ziemlich schwierig werden und du wirst letztendlich schnell auf deine These zurückgreifen müssen, sprich: Du wirst (von Menschen) unterdrückt werden.


Zertifizierter  13.06.2025, 10:28

Das ist Islamweißweichspülerei! - Sorry, aber das ist echt unverantwortlich! Koran und Hadithe enthalten X Aussagen, aus denen ganz klar die Unterordnung der Frau unter den Mann folgt:

Von "Männer stehen Frauen in Verantwortung vor" bis hin zu "schlagt sie" , wenn Ihr wiederholte Unbotmäßigkeit bei ihnen auch nur befürchtet!:(

Garnicht

Dazu gibt es keinen Grund.


Zertifizierter  13.06.2025, 10:31

Es gibt jede Menge Gründe, die alle dem Koran und den Hadithen zu entnehmen sind (s. meine Antwort)