Warum sind die Ränder so stark geworden? (Linkspopulismus und Rechtsextremismus)

Einfluss sozialer Medien und Fake News 50%
Entfremdung zwischen Politik und Bürgern 14%
Frustration über bürokratische Ineffizienz und Reformstau 7%
Polarisierende Medienberichterstattung 7%
Mangelnde Förderung von Demokratiebewusstsein 7%
Migration und Integrationsprobleme 7%
Globalisierung und Angst vor Kontrollverlust 7%
Zunehmende soziale Isolation und Vereinsamung 0%
Wahrnehmung von Sicherheitsrisiken (z. B. Kriminalität) 0%
Geringe Repräsentation ländlicher Interessen 0%

14 Stimmen

6 Antworten

Mangelnde Förderung von Demokratiebewusstsein

Natürlich gibt es immer Personen mit politisch extremen Ansichten. In politisch schwierigen Zeiten mit dem auseinander driften von ganz armen und ganz reichen Menschen nimmt die Radikalisierung zu. Gerade wenn die Schere zwischen arm und reich nicht gelöst wird, ist dieses eine Gefahr für die Demokratie.

Politische Bildung wurde bei der Gründung der Bundesrepublik ganz groß geschrieben und es gab viele staatliche Förderprogramme. Ebenfalls in der DDR spielten die politischen Maßnahmen der Regierung in den Medien und bei der Kinderbetreuung (Schule, Kindergarten etc.) eine größere Rolle, um diese den Menschen näher zu bringen.

Aus Kostengründen wurden subventionierte Wochenkurse und noch länger, immer weiter reduziert. Waren 14 Tage politische Bildung in den 50er Jahren noch Sonderurlaub für alle Arbeitnehmer und für Beamte sogar Pflicht, sind es heute nur noch Kurzseminare die freiwillig für Arbeitnehmer sind und meist nur ein Wochenende dauern.

Die Bundeszentrale für politische Bildung https://www.bpb.de/ hat immer noch interessante Veranstaltungen und viele zusätzliche Informationen. Diese können online oder in Papierform dort kostenlos eingesehen bzw. bestellt werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Entfremdung zwischen Politik und Bürgern

Es gibt einige ganz elementare Punkte, viele sind genannt, die gewaltig schief laufen und dies seit Jahren. Die Menschen sehen das und hören nur Ausflüchte bis hin zu reinem Unfug in Verbindung mit dem Eindruck, dass die Regierung die meisten überhaupt nicht lösen will. Im Prinzip regieren die nur für sich selbst, nicht für den Bürger.

Nur gaaaaanz selten, wenn die Umfragen in den Keller sinken, tun die mal etwas. Aber nicht für die Leute, sondern nur, weil sie um ihre Pöstchen bei der nächsten fürchten.


5432112345  12.11.2024, 09:22

Genau da liegt das Problem. Ja, der Linke und Rechte Rand verspricht einfache Lösungen, die für andere Gruppen extrem negative Auswirkungen haben können. Aber anstatt bessere Lösungen zu präsentieren wird immer nur darüber geredet wie schlecht diese Lösungen doch sind.

Der Bürger merkt nur langsam, dass utopistische Idealvorstellungen keine realistischen Lösungen sind. Nein, der Mensch hat keine intrinsische Motivation zur Arbeit, er braucht den Anreiz und nicht jeder Flüchtling wird sich integrieren, wenn man ihm nur genug Sprachkurse anbietet...

Viele Bürger wollen Lösungen für die Probleme und am Ende ist eine schlechte Lösung besser als gar keine.

Die "Linke" wie auch die "Rechte" jeweils ganz aussen gab es auch nach WW2 in DE weiterhin die ganze Zeit sowohl in der ehem. DDR, als auch in der BRD.

Die "Linke" und BSW sind dabei jedoch eher Restabzweifüge der ehem. SED der ehem. DDR, vovon düsich durchaus nicht wenige Prozentpunkte in der heutigen AgD wieder finden.

Ganz links außen waren es bei uns in der BRD unterkategorisiert die "Anarchisten", und ganz rechts die "Nationalisten" bzw. später Neo-Nazis relativ offener als innerhalb der ehem. DDR. Daran zog sich die SED immer wieder hoch.

Aber zurück zur SED hatte die ehem. DDR darunter ähnlich, etwas wir in der BRD bis etwa Ende der 1960-er bis 1970-er Jahre hatten. Relatibüve Vollbeschäftigung und quasi für jeden selbst eingeschänkt nur noch beschäftigungsfähigen Menschen immer irgendwo ums Eck noch eine passende Tätigkeit.

Bei uns gingst Du einfach nur mal mit Deiner Bewerbungsmappe ein paar Tage bis wochen durch den Ort, und innerhalb der DDR wurde sowas unter der SED erst mal meist lebensprägend zugewiesen.

Beide Systeme hatten aber relativ eines gleich...da wo Du Dich niedergelassen hattest, dort konntest Du in der Regel auch über die folgenden Lebensjahrzehnte auch Deinen auskömmlichen Lebensmittelpunkt bis zur Rente haben.

Anders als der relative "Selbstläufer" in der BRD kümmerte sich in der ehem. DDR darum weitestgehend der Staat um Zuweisungen in Arbeit und passenden Wohnraum.

Der Rest ist ansonsten wieder quasi ähnlich in den Erzählungen von alt zu jung.

- Bei uns unter Ulbricht oder Erich...

- Bei uns damals oder unter Adolf

Diffamieren, Stigmatisieren und Delegitimieren des ideologiegetriebenen medial-politischen Komplexes von Menschen und Informationen haben das verursacht.

Globalisierung und Angst vor Kontrollverlust

Der bürgerliche Fortschrittsglaube wird in Teilen in Frage gestellt. Das Versprechen, dass es der nächsten Generation besser gehen sollte, zieht nicht mehr. Faktisch aber auch gefühlsmäßig.

Dazu gehört die Langeweile die aus der Wohlstandsverwahrlosung entsteht.