Warum lehnt ihr das Gestatten von (professionelle) Sterbehilfe ab - was ist eure Begründung für die Ablehnung?
Frage geht natürlich nur auch an die, die es wirklich auch ablehnen.
(wenn ihr mehrere Gründe habt, bitte einfach den stärksten nehmen und die anderen gerne dazu nennen).
7 Stimmen
6 Antworten
Bin dafür.
Durfte bereits Menschen beobachten die monatelang unter unvorstellbaren Schmerzen am Leben gehalten wurden.
Da helfen auch die besten Opiate nicht mehr.
Familienmitglieder, die das Leid täglich sehen müssen und den langsamen Verfall. - Aber nichts machen durften.
Ich bin für Sterbehilfe, jedoch muss man die Rahmenbedingungen klar definieren.
Weil es eine zutiefst zynische Haltung ist, als Gesellschaft abzulehnen. Es ist Humbug, gegen Sterbhilfe zu sein mit Religiösität gleichzusetzen. Es ist eher im Gegenteil eine zutiefst humanistische Position gegen die Normalisierung von Euthanasie zu sein!!!!
Es wird plötzlich eine Industrie eröffnet, was danach ausgerichtet ist, Menschen bei ihren Todeswünschen zu verhelfen und zu bestätigen. Und im Kapitalismus wird plötzlich damit Geld verdient. Siehe den Skandal Kanada, was das Öffnen einer Pandoras Box macht und es klägliche Verirrungen nimmt.
Es ist ein weiterer Irrglaube der Moderne und der Perversion der Aufklärung und zwar der Glaube an "selbstbestimmtes Handeln" was anthropologisch und psychologisch also wissenschaftlich Humbug ist.
Das Leben will Leben. Jeder will Leben. Wenn eine Depressive Person sagt, sie will sterben, will sie nicht sterben sondern unterbewusst dass ihre Umstände sich aufbessern.
Eine Zivilisation verliert jedes Recht auf Respekt, wenn sie Euthanasie legalisiert
@SchopinHauer
Ich habe Respekt vor deinem Beitrag und deiner Überzeugung dahinter. Und doch finde ich es sehr eindimensional betrachtet, davon auszugehen, dass die Legalisierung von Sterbehilfe den Respekt der Gesellschaft davor verlieren lässt. Es ist gleichermaßen arrogant, davon auszugehen, dass jeder leben will, ungeachtet der Tatsache, wie verbraucht und schmerzbelastet der betroffene Körper ist. Außerdem gehst du davon aus, dass die Entscheidung, sterben zu wollen, ähnlich unaufwendig ist wie das Kreuzchensetzen bei einer Datenschutzerklärung. Dieses Thema ist ähnlich gelagert wie die Entscheidung zum Schwangerschaftsabbruch: nämlich in dem Punkt, wo man das untersagt und beleuchtet, welches Leid das für die Betroffenen bedeuten kann! Leben ist ein Geschenk, aber nicht unter allen Umständen.
Wie warum? Steht in der Antwort und zwischen den Zeilen.
Es ist die Aufgabe von Menschen, statt die Umstände zu verbessern. Es ist auch eine Verirrung, weil ein gesunder Mensch Niemals sagen würde, dass er sterben will. Und selbst wenn, soll der dafür nicht die Gesellschaft und irgendwelche Ärtze in Anspruh nehmen.
Für mich nicht ausreichend erklärt.
Es ist auch eine Verirrung, weil ein gesunder Mensch Niemals sagen würde, dass er sterben will.
Geistig Gesunde, die körperlich krank sind - doch eben manchmal schon.
Und selbst wenn, soll der dafür nicht die Gesellschaft und irgendwelche Ärtze in Anspruh nehmen.
Und wenn er selber nicht kann, etwa weil er sich nicht bewegen kann? Dann hat er einfach Pech gehabt? Dann muss er halt würdelos warten, bis er von alleine stirbt?
Geistig Gesunde, die körperlich krank sind - doch eben manchmal schon.
Dann sind sie nicht gesund. Wir haben doch mittlerweile als Gesellschaft akzeptiert, dass psychologische Krankheiten wie physische Krankheiten sind und vice versa.
Und wenn er selber nicht kann, etwa weil er sich nicht bewegen kann? Dann hat er einfach Pech gehabt? Dann muss er halt würdelos warten, bis er von alleine stirbt?
Woher weißt du dann genau, dass er sterben will??? Wir wissen nachweislich, dass selbst solche Leute, nur dann sterben wollen, wenn sie einsam im Zimmer sind oder keinen Kontakt zu ihren Liebsten hatten. Und es geht hier offenbar um aktive Sterbehilfe und da eine Industrie (ich fürchte du begreifst nicht den Begriff einer Industrie) zu etablieren, sprich extra Psychologen einzustellen, die "den Willen" "der Gesellschaft" durchzudrücken wollen.
Wir erleben auch einen moralischen Niedergang und damit legitimierst du unironisch religiöse Menschen.
Scheinbar mühelos werden gegenwärtig moralische Schranken überwunden, solange dies aus "Mitgefühl" geschieht. Die Idee eines gültigen moralischen Gesetzes, wie wir es etwa bei Immanuel Kant oder der katholischen Naturrechtslehre finden, erscheint den heutigen Zeitgenossen vermehrt undurchsichtig und fremd. In dieser Situation des moralischen Relativismus kann juristisch Ungeheuerliches gefordert werden, solange es aus Mitgefühl und einem Ideal der maximalen persönlichen Freiheit heraus geschieht, wo meine Antwort Abscheu ist, weil die Empathie vorgeheuchelt ist.
Wenn das Töten zum Aufgabenbereich von Ärztinnen und Ärzten wird, die den Hippokratischen Eid geschworen haben, so ist etwas nicht mehr im Lot, selbst wenn das Prozedere noch so euphemistisch als Akt des Mitgefühls und Bewahrung der Würde daherkommt.
Eine Zivilisation, die die Unterdrückung einer unschuldigen Person legalisiert, ist wie eine Zivilisation, die Mord legalisiert: Sie reißt den Zaun nieder und lässt die Bestie herein; ipso facto verliert sie das Recht auf Respekt. Und da sie die Würde der Menschen, die der Zaun schützt, nicht respektiert, ist sie es nicht wert, auf einer menschlichen Ebene betrachtet zu werden.
Frage an dich:
Würdest du eigenhändig einem Freund das Gift geben? Und wie würdest du dich fühlen , wenn er es schließlich nehmen würde?
Wie würde ich mich fühlen, jemanden umzubringen, der gesellschaftlich sein Recht auf Leben verwirkt hat? Wie würde ich mich fühlen, wenn ich das Tier, das ich essen will, zu töten hätte? Hier kann man also durchaus die Parallele zur Todesstrafe und zum Fleischkonsum, wo die Leute auch nicht bereit wären, dass eigene Tier zu erlegen, was sie essen wollen.
Die Gesellschaft kennt vielerlei Mechanismen, das Individuum vor diesen harten Realitäten abzuschirmen und ihm gleichzeitig den Zugang zu deren Vorteilen zu ermöglichen.
Dann sind sie nicht gesund.
... Du meinst also, du dürftest dir anmaßen, pauschal zu entscheiden, dass jeder psychisch krank ist, der nicht mehr leben möchte, egal aus welchem Grund? ...
WOW. Da fällt mir tatsächlich nichts mehr ein. Ganz schön hart arrogant, würde ich sagen.
Woher weißt du dann genau, dass er sterben will
Zum Beispiel weil er tage-, wochen-, monatelang darum gebettelt hat, weil er, mit seinen begrenzten Möglichkeiten versucht hat, sich selber umzubringen, was aber natürlich aufgefallen ist und so unterbunden wurde von den Ärzten/Pflegern.
Wir erleben auch einen moralischen Niedergang
Das sehe ich komplett anders. Ich denke, wir hier haben DEUTLICH DEUTLICH höhere moralische Werte, als die ganzen letzten Jahrhunderte und Religionen jemals.
Die Idee eines gültigen moralischen Gesetzes, wie wir es etwa bei Immanuel Kant
Ich finde, es sollte eine allgemeine Maxime sein und werden, dass man selber über sein Leben und seinen Tod entscheiden darf (alleine).
wo meine Antwort Abscheu ist, weil die Empathie vorgeheuchelt ist.
Wie kommst du darauf, dass derartige Empathie vorgeheuchelt wäre?
Eine Zivilisation, die die Unterdrückung einer unschuldigen Person legalisiert,
Menschen, die sich heute umbringen wollen, werden hier derzeit in ihrem Wunsch unterdrückt, ...
verliert sie das Recht auf Respekt
Da du das befürwortest, hast du also dein Recht auf Respekt verloren?
Würdest du eigenhändig einem Freund das Gift geben?
Ich wünsche, ich wäre alt genug und stark genug gewesen, das für meinen Opa damals zu machen, ja. Aber eben weil das für Angehörige so unglaublich schwer ist schrieb ich oben das "professionell" dazu.
Und heute: ich denke, ich würde es tun, wenn ich in so einer Situation wie mit meinem Opa wäre, ja.
Wie würde ich mich fühlen, wenn ich das Tier, das ich essen will, zu töten hätte
Ich bin auf dem Land großgeworden. Ich habe Fische getötet. Ich habe beim Schlachten von Schafen, Schweinen und Enten zugesehen...
Nein. Keine Arroganz. Rationalität. Pro-Sterbehilfe Leute denken nicht konsequent und tiefgründig genug. Du musst dich hinterfragen, wann und warum Leute gleichgültiger gegenüber dem Tod sind. Wenn sie unglaublichen Schmerz ausgesetzt sind nicht wahr? Ein beim schwerdepressiven Menschen wissen wir, er will sterben, weil er denke, er sei in einer Ausweglosigkeit gefangen.
Und eig könnte man hier aufhören.
Aber ich mach weiter. Wir als Menschen sind dazu verdammt zu leben. Wir wolllen auch gesund sein und haben eine unerschüttender Hoffnung. Alte Menschen.... frag dich mal, warum sie gleichgültiger gegenüber dem Tod sind, als junge Menschen. Nicht weil sie irgendeine Reife erlangt haben, sondern weil ihre körperlichen Schmerzen und der biologische Zerfall eintritt. Daran ist gar nichts arrogant. Der Mensch kann über nichts wirkliches entscheiden, er ist auch kein rationales Wesen, vor allem wenns um die eigene Existenz geht. Und klitzekleine Veränderungen bedeuten enormgroße Ergebnis.
Zum Beispiel weil er tage-, wochen-, monatelang darum gebettelt hat, weil er, mit seinen begrenzten Möglichkeiten versucht hat, sich selber umzubringen, was aber natürlich aufgefallen ist und so unterbunden wurde von den Ärzten/Pflegern.
Würdest du das bei einem Depressiven zulassen? Warum nicht? Ab wann ist jemand "depressiv"? Wenn jemand sterben will?`
Wie kommst du darauf, dass derartige Empathie vorgeheuchelt wäre?
Weil die meisten jungen Menschen selten mit alten und vor allem pflegebedürftigen Menschen nicht in Berührung kommen und einen Menschen, der iwie von der Norm abfällt, sei es beide Arme und Beine , die fehlen oder weil jemand gelähmt ist, diese Leute bemitleiden. Das geschieht nicht auf böswilligkeit oÄ, aber weil sich ein junger, beweglicher Mensch, sich schlecht in sowas hineinversetzen kann und dann also aus dieser unreflektierten Position, die man dann noch "Mitgefühl" nennt", eine Forderung entspringt. Die wahrhaft menschenfreundliche Hilfe für einen Sterbenden besteht darin, dessen Würde als Mensch in der letzten Phase des Lebens zu achten, ihm in seiner Angst Mut zu machen.
Menschen, die sich heute umbringen wollen, werden hier derzeit in ihrem Wunsch unterdrückt, ...
???
Völlig willkürklich. Selbst wenn das der Fall ist, sollen sie das privat machen. Wenn sie wirklich sterben wollen, sollen sie keinen weiteren und vor allem keinen Staat in Anspruch dafür nehmen.
Ich wünsche, ich wäre alt genug und stark genug gewesen, das für meinen Opa damals zu machen, ja. Aber eben weil das für Angehörige so unglaublich schwer ist schrieb ich oben das "professionell" dazu.
Und heute: ich denke, ich würde es tun, wenn ich in so einer Situation wie mit meinem Opa wäre, ja.
Ich bin auf dem Land großgeworden. Ich habe Fische getötet. Ich habe beim Schlachten von Schafen, Schweinen und Enten zugesehen...
Damit gehörst du aber der Minderheit an.
Pro-Sterbehilfe Leute denken nicht konsequent und tiefgründig genug.
Erneut: ganz schon hart arrogant von dir. Du denkst also, jeder, der zu einem anderen Schluss kommt, als du, würde nicht tiefgründig und konsequent nachdenken...
Du musst dich hinterfragen, wann und warum Leute gleichgültiger gegenüber dem Tod sind.
Hör mit deiner Arroganz, du hast mir nicht zu sagen, was ich zu tun habe. Du solltest vielleicht mal wirklich über deine Art und deinen Tonfall nachdenken!
Im Übrigens habe ich über sowas schon längst nachgedacht. Hast du schon mal drüber nachgedacht, dass es daran liegen könnte, dass für manche der Tod kein Schreckensgespenst ist, sondern im Endeffekt nichts schlimmes?
Ich zum Beispiel, habe keine Schmerzen (noch nicht, nachher nach dem blöden Umzug können wir über Muskelschmerzen noch mal reden ;-)) - ich würde nicht unbedingt sterben wollen, weil ich gerne lebe, es wäre jetzt aber auch für mich nicht schlimm. (außer der Sterbeprozess ist ätzend...)
Wenn sie unglaublichen Schmerz ausgesetzt sind nicht wahr
Nicht nur, nein. Manchmal auch einfach, weil es keine Besserung mehr geben wird und ihnen so ihr Leben nicht gefällt und sie das Gefühl haben, ihr Leben ausreichend gelebt zu haben.
Deine Arroganz sie sofort als krank abzustempeln, nur weil du dir nicht vorstellen kannst, wie andere Menschen fühlen, und das es keine Krankheit des Geistes sein muss, ist wahrlich...
Alte Menschen.... frag dich mal, warum sie gleichgültiger gegenüber dem Tod sind, als junge Menschen.
Weil sie zum Teil einfach ihr Leben gelebt haben und damit zufrieden sind. Klar können auch Alterungsprozesse und Schmerzen mit reinspielen, ist aber kein muss.
Daran ist gar nichts arrogant.
Doch. Deine Antworten trotzen an allen Enden davon. Du hast recht und alle anderen sind dumm, krank oder haben nie tiefgründig nachgedacht....
Das ist das, was du hier allenthalben von dir gibst und vermittelt und das ist der Urtyp von Arroganz.
Und dass du in dieser Arroganz einen solchen Usernamen wähltest... passt (nicht weil der Username passen würde, sondern die Wahl für dich ...)
Der Mensch kann über nichts wirkliches entscheiden
Doch natürlich. Nicht unbeeinflusst natürlich, aber ich könnte mich entscheiden, jetzt heute zu sterben, wenn ich wollte (weil ich die körperlichen Fähigkeiten hätte...) ...
er ist auch kein rationales Wesen
Das stimmt in Teilen. Ändert aber nichts am Thema.
Würdest du das bei einem Depressiven zulassen? Warum nicht? Ab wann ist jemand "depressiv"? Wenn jemand sterben will?
Der Unterschied zwischen einem Depressiven und zum Beispiel einem bettlägerigen ist: die Depression ist heilbar, es gibt da Hoffnung auf Besserung. Die gab es zum Beispiel bei meinem Opa nicht mehr.
Ich würde also versuchen einem Depressiven aus seiner derzeitigen Stimmung zu helfen (bzw. würde das einem Profi überlassen).
Die wahrhaft menschenfreundliche Hilfe für einen Sterbenden besteht darin, dessen Würde als Mensch in der letzten Phase des Lebens zu achten, ihm in seiner Angst Mut zu machen.
Würde achten - okay, dazu gehört aber eben auch die Wünsche zu respektieren - auch wenn dieser Wunsch ist, nicht mehr leben zu wollen. So zumindest sehe ich das. Weil es sonst ein würdeloses Leben ist.
Übrigens: dein Palaver über "junge Leute" - darauf gehe ich hier nicht mal mehr ein, weil ich, ganz ehrlich, auf deine Arroganz keinen Bock mehr habe - und das mal wieder nur ein extrem arrogantes Gesabbel ist.
Selbst wenn das der Fall ist, sollen sie das privat machen
... Sie können es manchmal einfach körperlich nicht, weil sie komplett auf andere Menschen angewiesen sind ...
Damit gehörst du aber der Minderheit an.
Das denke ich nicht, nein. Ich denke, niemand mit Empathie würde ein Leiden künstlich verlängern wollen, wenn es keine Aussicht auf Besserung gäbe. Viele Menschen würden sich dann wünschen, es gäbe eben eine Institution, an die sie sich wenden können, eben weil es für Angehörige eigentlich unzumutbar ist, am Selbstmord ihres geliebten Menschen aktiv mitzuwirken.
Das denke ich nicht, nein.
Jetzt wirst du aber unehrlich. Wieso nur? Ich dachte Unehrlichkeit finde sich nur bei religiösen Menschen wieder. Nochmal: ich nannte eine gesellschaftliche Tendenz. Ich habe deshalbden Fleischkonsum und das Thema Veganismus aufgegriffen, weil es dort ziemlich aktuell greifbar ist. Die Mehrheit würde für ihr Futter nicht töten, wollen trotzdem die Früchte davon genießen.
Wenn ich sage "du musst" ist das keine Aufforderung im Herkömlichen Sinne sondern eine Aufforderung, dich mal in die andere Seite zu versetzen, wo ich bei dir eine Blockade vermute, weil die Position von plöhden Religiösen geteilt wird, ich hier aber eine zutiefst säkular-humanistische Position vertrete.
Selbstverständlich ist der Tod nichts Schlimmes. Ich würde auch vollkommen das Framing des Suizides umstrukturiert haben wollen, nur will jeder gerne leben. Selbst der zutiefst leidbehaftete Mensch, hat eine Hoffnung auf Leben, will nur eben dass sein Leid endet. "Cease existing" nennt man das im englischsprachigen Räumen. Deswegen aber der Verweis auf den Depressiven, wo du scheinbar nicht begriffen hast, welche Pandoras Box du hiermit eröffnest, weil du theoretisch auch Sterbehilfe für psychisch Kranke legitimieren müsstest, wenn du auch nur annäherend den Gedanken des Liberalismus zu Ende denkenk würdest. Ich kann dir nur den Skandal in Kanada empfehlen und gucken, ob du da innerlich iwas verspürst. Einfach als soziales Selbstexperiment. Dazu gibts auch wunderbare Artikel zu, und auch wissenschaftliche Ausarbeitungen, seien sie wie gesagt anthropologisch und psychologisch. Übrigens auch die Mehrheit der Ärzte stellen sich dagegen und argumentieren genau mit fachübergreifenden Themenfeldern. Also nichts da, dass das eine religiöse Position sei und du die Seite "der Vernunft" vertrittst. So viel zum Thema Arroganz :-)
Du bist vermutlich selber ziemlich fundamentalistisch und hast dich nicht wirklich rational mit dem Thema auseinanderbeschäftigt, weil sonst würdest du unsinniges wie das hier von dir geben:
er ist auch kein rationales Wesen
Das stimmt in Teilen. Ändert aber nichts am Thema.
Oder deine fehlende Bereitschaft, die Perspektive von jungen Menschen zu ergreifen, die uns alle früher oder später ergriffen. Wir alle hatten das Gefühl schonmal empfunden, da ein merkwürdiges, verkompliziertes Mitleid zu verspüren-.....
Wenn du mir nämlich zustimmst, dass der Mensch eben auf fundamentalster Ebene kein rationales Wesen ist, sondern sich der Mensch seine Wünsch und Triebe iwie "zurecht"rationalisiert, dann müsstest du auch kritischer sein und also wissenschaftlich da ran gehen, wie viel Hanebüchenen hinter der "Mär des selbstbestimmten Handelns" hintersteckt und logischerweise das Bsp mit dem Depressiven verstehen udn das ausweiten, diese Logik.
Viele Dinge sind heilbar. Nicht nur die Depression. Auch die Medizin könnte massivst investiert werden. Die Produkte die du tagtäglich ist, verursachen Krankheiten - weil gespart wird und und und. DIe Befürwortung einer aktiven (wohlgemerkt nicht passiven!) Sterbehilfe ist eine moralisch äußerst bedenkliche Position nicht letzten Endes NICHTS mit Vernunft zu tun hat, sondern einer moralischen Bankrotterklärung. Tut mir Leid.
Wenn das Töten zum Aufgabenbereich von Ärztinnen und Ärzten wird, die den Hippokratischen Eid geschworen haben
Ein inhaltlicher Fehler. Den Hippokratischen Eid schwört heutzutage niemand mehr.
Davon ab kann ich deine Argumentation nachvollziehen und sehe durchaus auch valide Punkte darin.
Es sei allerdings die Frage gestellt: Was genau ändert sich eigentlich durch professionelle Sterbehilfe?
Ich selbst könnte mich jederzeit umbringen. Und die meisten anderen könnten es auch.
Es wäre an sich nicht falsch, eben diesen Menschen dafür sicherere Mittel zur Verfügung zu stellen.
Wo es darüber hinaus geht wird es allerdings relevant. Dann, wenn jemand die Tötung nicht selbst durchführen kann.
Außerdem muss man Sicherheitsmaßnahmen schaffen, um Impulshandlungen (insbesondere durch psychisch Kranke) vorzubeugen, auch wenn diese oft genug nur am Leben bleiben, weil sie sich beim elbstmird tatsächlich zu blöd anstellen.
Es sei zudem gensagt: Nicht jeder gesunde Mensch möchte ewig leben. Ich kann das auch nur bedingt nachvollziehen, doch ich erkenne, dass die Unendlichkeit oder das schier endlose Ausmaß eines Lebens auf manche nicht attraktiv wirkt.
Ich vermute aus emotionalen Gründen, nicht aber unbedingt auch negativen emotionalen Gründen.
Auch rationale Gründe kämen an sich in betracht (z.B., wenn man ewig lebt, aber da sHirn begrenzt ist, dann vergisst man sich selbst irgendwann).
Was ich aber insgeaamt sehr relevant halte ist: Wer wäre ich über Leben und Tod anderer Menschen zu entscheiden?
Klar sehe ich mich im Recht, gar in der Pflicht, wenn ich deren Tod verhindere sofern mir dieser undurchdacht erscheint, schließlich entscheidet eine Person nicht nur für sich, sondern auch für ihr zukünftiges Ich und womöglich leiden auch andere Menschen unter dem Tod.
Doch wenn ich sehe, dass eine Person sich den Tod wohlüberlegt hat, insbesondere wenn ich die Entscheidung der Person gut nachvollziehen kann, dann wüsste ich nicht, wieso ich dagegen handeln sollte.
Und das würde ich sogar auf psychisch Kranke beziehen. Wenn jemand keine Aussicht auf Besserung hat, wer wäre ich diese Person zu unbestimmt langem Leid zu verdammen?
Und ja, ich sehe durchaus, dass es oftmals Möglichkeit auf Heilung gäbe. Aber in vielen Fällen ist diese leider unwahrscheinlich.
Und wenn man nicht die Möglichkeiten schafft, die Menschen zu heilen, dann sehe ich die Möglichkeit, diese selbstbestimmt von ihrem Leid zu befreien, durchaus als valide an.
Wo ich hier von Realität spreche, shee ich aber auch deine Bedenken bezüglich der Ausführung der Sterbehilfe. Ich sehe rein prinzipiell aber durchaus Möglichkeiten, diese moralisch vertretbar umzusetzen, traue denjenigen, die in unserer gesellschaft die Macht für die Umsetzung haben, jedoch moralisch vertretbare Entscheidungen nur bedingt zu.
Schlußendlich habe ich aber sowieso keinen Einfluss darauf. Insofern ist es eigentlich egal, wo man nun an den Idealismus glaubt. Jedoch sehe ich in naher Zukunft wahrscheinlicher eine moralisch vertretbare Umsetzung der Sterbehilfe als einen massiven Ausbau der heilungschancen kranker, weshalb es mir sinnvoller erscheint, Ressourcen auf die Verbesserung dieses Prozesses zu verwenden, als Ressourcen für Konzepte zu verschwenden, die einfach in der versenkung verschwinden, da sich niemand mit Macht um diese kümmert.
Es könnten sich viele ältere - pflegebedürftige - und somit abhängige ältere Menschen zu dieser Todesart entscheiden - speziell um nicht ihren Angehörigen zur Last zu fallen.
Wenn sie es selber so entscheiden - wer hat das Recht sich da einzumischen? Warum es ihnen dann nicht gestatten?
Es stellt sich halt die nicht ganz unberechtigte Frage, ob es dann wirklich die ganz freie !! Entscheidung eines einzelnen ist, oder ob familiärer / gesellschaftlicher Zwang dahinter steht.
Bei uns geht das nicht
Keine Kritik an deinem Glauben, nur Interesse:
Warum?
Ich bin nicht gläubig, aber ich würde nicht denken wollen, dass es einen Gott gibt der das unvorstellbare Leid eines Menschen verlängern möchte. Ich würde mir vorstellen, dass Gott gütig und verzeihend ist, und nicht knallhart nach unbeweglichen Gesetzen urteilt
sondern bin ein Befürworter dass jeder selbst entscheiden soll, wann er diese Welt verlässt und entsprechende Hilfestellung dafür bekommt.
Warum?