Waren Eure Eltern Eurer Ansicht nach zu streng?

Nein, meiner Ansicht nach waren sie nicht zu streng 56%
Ja, meiner Ansicht nach waren sie zu streng 32%
Nein, meiner Ansicht nach waren sie zu wenig streng 12%

41 Stimmen

21 Antworten

Ja, meiner Ansicht nach waren sie zu streng

Prügel, "kleinhalten" und entmutigen... sollte nicht Inhalt einer Erziehung sein.


guitschee  29.07.2024, 18:42

Ist es auch nicht, das ist übelster Machtmissbrauch - nicht "Erziehung", auch wenn Tyrannen das vielleicht so nennen.

beamer05  29.07.2024, 18:43
@guitschee

nun, war zumindest in meiner "Umgebung" durchaus verbreitet - was es nicht besser macht(e).

Und Sprüche wie: "Dein Bruder hat viel mehr abbekommen"... naja :(

guitschee  29.07.2024, 18:43
@beamer05

Wow, wir waren noch schlimmer A-löcher zu deinem Bruder - na danke auch ...

Sorry, sowas macht mich wütend und fassungslos.

Ja, meiner Ansicht nach waren sie zu streng

Prügel bekommen, viel Geschrei und weitere Dinge wie physischer und emotionaler Missbrauch. Gott Sei Dank hat sich der Kinderschutz eingeschalten aber die ersten 17 Jahre waren der Horror.

Heute habe ich keinerlei Kontakt mehr zu meinen Eltern und mir geht es so gut wie schon lange nicht mehr!

Lg!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Grizzly1980  29.07.2024, 20:00

Das ist traurig und ein sehr großes gesellschaftliches Problem, dass es sowas gibt. Das Verbot aus dem Jahr 2000, Kinder zu schlagen, reicht nicht. Seelische Gewalt gehört auch verboten, ebenfalls so Sachen wie Hausarrest, der länger als 2 Wochen am Stück dauert oder ständig verhängt wird. Einfach mal auf meinen Namen "Grizzly1980" klicken, da ist mehr zu diesem Thema, zu dem ich zur Zeit recherchiere, zu finden.

Ja, meiner Ansicht nach waren sie zu streng

Da ich von Papa regelmäßig Prügel bekam, obwohl es meist ungerechtfertigt war, so würde ich ganz klar mit Ja antworten...

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ja, meiner Ansicht nach waren sie zu streng

Eindeutig. Die Beziehung hat deutlich schaden von bekommen.

Nein, meiner Ansicht nach waren sie nicht zu streng
Besser: Meine Eltern waren überhaupt nicht streng. 

Ich (w/27) bin gut behütet, und doch völlig frei und ohne Einschränkungen aufwachsen. Verbote, Hausarrest, etc. und erst recht Gewalt gab es nie. 

Obwohl meine Zeugung zeitlich eher ungeplant war, hatte ich nie das Gefühl, nicht gewollt zu sein oder nicht geliebt zu werden. Ich hatte eine ganz wundervolle Kindheit.

Meine Eltern haben meine Privatsphäre und mein Eigentum respektiert, genau wie mein Vermögen. Ich konnte und durfte mir alles kaufen, was ich wollte, und war meinen Eltern keine Rechenschaft schuldig. 

Egal ob meine Zimmertür offen oder zu war, sie haben immer angeklopft und auf meine Antwort gewartet, die sie dann auch respektiert hatten.

Auch in Bezug auf schulische Leistungen haben sie mir überhaupt kein Druck gemacht. Sie haben mich einfach Kind bzw. Teenager sein lassen. Und dennoch war ich auch ohne großen Aufwand eine gute Schülerin.

Meine schlechteste Note jemals war in der siebten Klasse eine 3 in Kunst, ansonsten hatte ich nur einsen und zweien auf dem Zeugnis. 

Wegen der 3 sind meine Eltern mit mir als Trost Schnitzel essen gegangen und ich durfte unser nächstes Urlaubsziel aussuchen.

Ich habe ein richtig gutes Verhältnis zu meinen Eltern und bin ihnen für alles dankbar, was sie für mich gemacht haben, sowohl meiner Mutter, die weder ihr Rechtspflegerstudium noch mich vernachlässigte, als auch meinem Vater, der nach insg. 10 Dienstjahren beim Auswärtigen Amt (inkl. Ausbildung) zu einer Bezirksregierung in Heimatnähe gewechselt ist, nur um meine Teenagerzeit voll miterleben zu können, obwohl das niemand von ihm verlangt hatte.

Obwohl meine Eltern streng katholisch sind, und ich selbst katholisch getauft bin, meine Kommunion und Firmung hatte, spielte Religion in der Erziehung überhaupt keine Rolle. Dass ich mich am Morgen nach meinem 12. Geburtstag vor ihnen als lesbisch geoutet habe, haben meine Eltern akzeptiert, als sei es das normalste der Welt. 

Auch für finanzielle Stabilität wurde gesorgt, so dass ich mir alle meine Träume erfüllen könnte.

Egal um was ging, ich hatte und habe immer die volle Unterstützung meiner Eltern.

Weder wurde auf meine Berufswahl Einfluss genommen noch wurden mir bestimmte Hobbys untersagt. Seit ich 13 war, jogge ich 2x täglich - morgens und abends - und auch das wurde nicht eingeschränkt.

Lediglich was Augangszeiten betraf, gab es so etwas wie Regeln und ich durfte von meinen Eltern aus, egal ob Schule war oder nicht,

  • unter 12: grds. bis 18 Uhr (ab 10 in Einzelfällen auch länger)
  • ab 12: grds. bis 20 Uhr (in Einzelfällen auch länger)
  • ab 14: grds. bis 22 Uhr (in Einzelfällen auch länger), und
  • ab 16: so lange, ich wollte, draußen bleiben.

Und bereits mit meinem Schulwechsel aufs Gymnasium mit noch 9 Jahren (kurz vor meinem 10. Geburtstag) haben meine Eltern mich meine Schlafenszeit eigenverantwortlich bestimmen lassen.

Mein erstes Handy habe ich ebenfalls mit noch 9 Jahren in den Sommerferien zu meinem Schulwechsel bekommen. Sowas wie Handyzeit gab es nicht, und meine Eltern haben mein Handy nie kontrolliert.

Meine Eltern haben mir alle Wünsche erfüllt. Sogar ein iPhone 5 wollten sie mir damals kaufen und ich musste sie überzeugen, dass ich (damals 15) es selbst bezahle mit Geld, das ich durch einen Nebenjob verdient hatte.

Ich habe auf eigenen Wunsch mit 13 angefangen zu arbeiten, weil ich selbst Geld verdienen wollte und nicht immer alles von meinen Eltern bezahlt bekommen wollte. Über meine Mutter habe ich dann bei einem befreundeten Gerichtsvollzieher einen Nebenjob bekommen, bei dem ich monatlich 400 Euro fix verdient hatte - unabhängig davon, wie viel ich tatsächlich gearbeitet habe. Natürlich alles im Rahmen des JArbSchG.

Auch das Postgeheimnis haben meine Eltern sehr ernst genommen. Meine Post haben sie nur geöffnet, als ich mit 16 für ein halbes Jahr in Kanada war. Da hat mich meine Mutter aber auch für jeden Brief um Erlaubnis gefragt, und ich war über Skype zugeschaltet.