Wäre das zumutbar- Ausbildung?

Es ist nicht zumutbar 67%
Ja das ist zumutbar, weil ... 33%

9 Stimmen

7 Antworten

Es ist nicht zumutbar

Auf so ein Praktikum (1 Jahr ist eh vieeeeeeel zu lang!!) könnte ich pfeifen!
Hier im Friseursalong war mal ein junger Mann beschäftigt.
Ich fragte ihn ob er Azubi sei, nein, er macht ein Praktikum, er will gerne Friseur werden. Beim nächsten Haarschnitt: "Ui, hast die Ausbildungsstlle bekommen?"
"Nein, ich mache ja ein 1-Jahres Praktikum"------

So ein Blödsinn, mal ehrlich ! 1 Jahr verschenkt, so lange braucht man nicht um diesen Beruf kennenzulernen.

Und die Ausbildungsstelle hat er auch nicht bekommen. Also pure Ausnutzung.

Ja das ist zumutbar, weil ...

Du suchst dir den Ausbildungsplatz aus. Und du suchst dir aus wo du wohnst. Insofern... du hast dich dafür entschieden, du willst auch nicht umziehen o.ä. also siehst du es wohl als Zumutbar.

Wenn du es NICHT als zumutbar siehst, dann wechsle den Platz oder den Wohnort.


Inkognito-Nutzer   21.06.2024, 09:58

Und auch hier interpretierst du viel hinein ohne die Information zu haben.

Ich hab mich bei Unternehmen A beworben in meinem Ort

Die haben aber aufeinmal nur noch Platz an einem anderen Standort.

Naja... es ist an der Grenze.

Zwischen meinem Ausbildungsbetrieb und zu Hause lagen damals 60 km einmal quer durch die Großstadt. Im besten Falle 60 Minuten mit dem Auto... in der Rush Hour gerne auch mal 90 oder mehr pro einfache Strecke. Ergo jede Woche mind. 15 Stunden auf der Straße.

Mir wurde mehrfach nahegelegt, umzuziehen - das war es mir aber nicht Wert, zumal es ja "nur" um eine zeitlich begrenzte Ausbildung ging.

Letztendlich musst Du für Dich entscheiden, ob es zumutbar ist oder nicht... kommt u.a. auch darauf an, wie lange Du pro Woche arbeitest. Bei einer 35-Stunden-Woche bleibt natürlich deutlich mehr Luft für Fahrten als bei einer 41-Stunden-Woche.

Ansonsten wäre es eine Möglichkeit, sich für dieses Jahr eine kleine Wohnung oder ein Zimmer nahe der Praktikumsstelle zu mieten und dann beispielsweise von Montag Morgen bis Freitag Nachmittag dort zu wohnen und die Wochenenden, Urlaub usw. zu Hause zu verbringen.


Inkognito-Nutzer   21.06.2024, 09:54

Moin.

Hab leider nicht das Geld umzuziehen. Oder eine zweit Wohnung etc.

Und ich hab ja noch andere Verpflichtungen außer das : )

26Sammy112  21.06.2024, 10:08
@Inkognito-Beitragsersteller
Und ich hab ja noch andere Verpflichtungen außer das : )

Naja... wenn das Praktikum zur Ausbildung gehört oder Voraussetzung für die angestrebte Ausbildung ist, dann sollte das für Dich absolute Priorität haben. Denn damit legst Du ja den Grundstein für beruflichen Erfolg oder Misserfolg in Deinem weiteren Leben.

Es gibt nur wenig, was da wichtiger wäre (spontan würden mir nur die eigene Gesundheit, ein pflegebedürftiges Familienmitglied oder eigene Kinder einfallen).

Hab leider nicht das Geld umzuziehen. Oder eine zweit Wohnung etc.

Naja da gibt es sicherlich die ein oder andere Möglichkeit. Angefangen bei den Eltern (die ja bis zum Abschluss der ersten Berufsausbildung unterhaltspflichtig sind) über eine Vermietung Deiner aktuellen Wohnung für die Zeit Deiner Abwesenheit bis hin zur Unterstützung durch Dritte... vielleicht zahlt der Praktikumsbetrieb ein kleines Zimmer, vielleicht zahlt das Jobcenter etwas, wenn das Praktikum für Deinen weiteren Berufsweg notwendig ist.

Und notfalls, wenn das nun wirklich nicht finanzierbar ist, dann bleibt Dur halt nur der lange Weg. Dann heißt es "Augen zu und durch" - und immer bedenken, dass es ja nur auf Zeit und mit einem Jahr relativ überschaubar ist.

Inkognito-Nutzer   21.06.2024, 10:18
@26Sammy112

Ja gut, da hab ich mich ein bisschen falsch formuliert. Ich kläre dich mal auf.

Ich selbst bin 25 Jahre alt und mache keine reguläre Ausbildung. Ich hab schon eine Ausbildung hinter mir (Einzelhandelskaufmann). Da ich aber zu wenig verdiene wollte ich einen neuen Weg einschlagen (Umschulung).

So ich hab ein Kind (auch wenn der Kontakt nicht da ist). Und das Risiko ist da ja schon höher, das ich durch die Prüfung rassel, weil es körperlich jeden Tag anstrengend ist und weniger Zeit hab zum lernen. Wenn man danach noch überhaupt fähig ist.

Die meisten Betriebe wollen keinen ''Umschüler''. Das Ding ist halt den Unterhalt muss ich so oder so nachzahlen. Wenn ich aber so ein Risiko eingehe (weil es offensichtlich eine Belastung ist) hab ich hinterher nichts in der Tasche und darf noch mehr zurückzahlen.

Alles ein wenig blöd :D

26Sammy112  21.06.2024, 10:40
@Inkognito-Beitragsersteller

Ok, das sind dann natürlich etwas andere Voraussetzungen.

Gerade mit einem Kind (ob nun im selben Haushalt wohnend oder nicht) ist es natürlich nicht ganz so einfach, weiter weg zu ziehen.

Grundsätzlich kann ich Deine Sorgen schon verstehen und die sind sicher auch nicht unberechtigt.

Ich persönlich habe aber die Erfahrung gemacht, dass man, zumindest eine begrenzte Zeit über, extremes zu leisten imstande ist.
Ich habe beispielsweise 4 Jahre lang gleichzeitig einen 40-Stunden-Vollzeitjob (mit mind. 2x30 Minuten Fahrtzeit hin und zurück), eine freiberufliche Selbstständigkeit (auf dann ca. 10 Stunden die Woche heruntergefahren) und ein berufsbegleitendes Studium (2 Abende die Woche plus Samstag Vorlesung, selbstständige Vor- und Nachbereitung - ca. 20 Stunden die Woche außerhalb der Prüfungszeiten) durchgezogen - und "nebenbei" dann noch ein Ehrenamt ausgeübt (was dann aber auch mein einziges Hobby in dieser Zeit war). Das war definitiv hart und hat mich mehr als einmal an meine Grenzen gebracht, immerhin war ich da Anfang 30 - letztendlich habe ich mir aber immer wieder vor Augen gehalten, dass es ja nur für eine begrenzte Zeit so ist und dann deutlich besser wird und mir ganz neue Möglichkeiten eröffnet.

Klar, ich hatte da weniger zu verlieren als Du... im Zweifel hätte ich Zeit und Geld zum Fenster herausgeworfen, wäre aber mit meinem Beruf abgesichert gewesen und hatte keine großen finanziellen Verpflichtungen zu der Zeit.

Inkognito-Nutzer   21.06.2024, 10:51
@26Sammy112
Ich persönlich habe aber die Erfahrung gemacht, dass man, zumindest eine begrenzte Zeit über, extremes zu leisten imstande ist.

Da hast du vollkommen recht.

Das Ding ist halt auch wegen meinem alten Beruf ich hab teilweise 6 Tage die Woche gearbeitet. Und da war gefühlt jeder Betrieb gleich. Und auch teilweise 9 Std am Tag, damit überstd nicht mal ausgezahlt werden.

Hab auch keine Familie oder so . Zusätzlich wurde ich mal gewalt technisch Lebensgefährlich verletzt. Und das hat mich schon ein fertig gemacht. Also dieser Mix aus allem.

Prinzipiell ist ja ein Praktikum in der Theorie finden nicht schwer. Würde man meinen. Aber wenn selbst das auch zu eine ''höllenfahrt'' wird an einer Anstrengung mit diesem Druck. Schwierig .

Aber danke auf jeden fall für deine Einschätzung und tipps : )

Ja das ist zumutbar, weil ...

Es ist ja nur für einen begrenzten Zeitraum, Urlaub geht ja noch von der Zeit ab.

Aber ich würde mir am Zielort ein Fahrrad hinstellen, um die Strecke vernünftig uberwinden zu können.


Inkognito-Nutzer   21.06.2024, 12:01

In der heutigen Gesellschaft, wo ein Fahrrad kaputt gemacht wird oder geklaut wird ist schwierig. Weil ich mich nie darauf verlassen kann, ob das Fahrrad morgen noch da ist.

Ja das ist zumutbar, weil ...

Es gibt einen Grund warum man sich da bewerben will und wäre die Fahrt von vorne herein einen zu lange, würde man gar nicht drüber nachdenken ne Bewerbung zu schicken.

Dieser Platz ist mir also so wichtig, dass ich es ernsthaft erwäge das durch zu ziehen.

Man kann sich in der Zeit ja ein Zimmer vor Ort suchen.


Inkognito-Nutzer   21.06.2024, 09:52

Du interpretierst zu viel hinein.

Wenn ich mich bei A bewerbe und A nur noch eine Stelle bei C hat, ist etwas komplett etwas anderes.