Versteht Ihr das lat. Hochamt und könnt Ihr ihm folgen?
Ich liebe es.
13 Stimmen
5 Antworten
Hab' zwar großes Latinum, aber verstehe schon allein akustisch nur eher wenig und, Hand aufs Herz, wer versteht schon gesprochenes Latein in normaler Sprechgeschwindigkeit.
Früher habe ich immer im "Schott" mitgelesen. Inzwischen kenne ich mich schon halbwegs aus oder lese den Schott zu Hause vor, um das Buch nicht immer mitschleppen zu müssen.
Aber wo wir in der Messe gerade sind, das weiß ich schon.
Aufgrund nicht genügender Lateinkenntnisse kann ich einige Gebete des Priesters nicht verstehen (z. B. die Orationen vom jeweiligen Tag). Die wiederkehrenden Texte sind kein Problem, die kennt man mit der Zeit und weiß, was sie bedeuten.
Wem der Ablauf des erneuerten Ritus geläufig ist, also die ganz normale hl. Messe, der kann der "alten Messe" recht gut folgen, denn die ist ja nicht wesentlich verschieden. Die Liturgie muss man nicht großartig mit dem Kopf verstehen, Liturgie wird gefeiert und umfasst auch das Herz, das Gemüt.
Das ist übrigens in der Kirchen im byzantinischen Ritus sehr ähnlich. Zum Beispiel wird das Kirchenslawisch oder das Kirchengriechisch vom Volk als Sprache nicht verstanden, sehr wohl kennen sie die Bedeutung und die Grundlage, dass wir in der Liturgie hier eintreten und Teil sind in der ewigen Liturgie des Himmels sind, zusammen mit allen Heiligen und Engeln. Das wird gefeiert und muss nicht verstanden werden.
Nicht ganz so, aber doch in der Haltung sehr verwandt, ist die Feier der römischen Liturgie.
Dass man im Gottesdienst alles mit dem Verstand mitfeiern können sollte, ist eine Strömung, die historisch vom Protestantismus herkommt. Daher hat die Predigt im evangelischen Gottesdienst ein deutliches Übergewicht, was sich unter anderem auch in der durchschnittlichen Länge der Predigten zeigt. Oder anders formuliert: die protestantische Spiritualität ist im allgemeinen sehr kopflastig.
Ich habe das große Latinum. Es gibt aber auch das Meßbuch für Laien mit den Übersetzungen.
es geht nicht so sehr darum, alle Worte zu verstehen, sondern den Geist der Liturgie in sich aufzunehmen
Für irgendwas muss das große Latinum ja gut sein.
Ich mag es aber nicht sonderlich gerne.