Umfrage an abtrünnige Zeugen Jehovas: Wie lebt Ihr heute?
5 Stimmen
Woran glauben die Zeugen Jehovas eigentlich?
An Jehovas Sieg über alles Böse
1 Antwort
Ich bin recht glücklich und kann meinen Tag genießen. Das einzige was zurück geblieben ist, dass ist eine Panik vor großen Hallen mit Vielen Leuten. Ich kann zB nicht mehr mitten im Kino sitzen und in größere Einkaufstempel kann ich auch nicht mehr gehen wegen den Menschenmassen. Das ist ein Überbleibsel von den Kongressen.
Das erste was passiert ist, das man massig viel Zeit hat. Alles was bei den Zeugen zeitaufwendig ist fällt weg. Wenn man diese Zeit wieder mit sinnvollen Dingen gefüllt hat ist es eigentlich ganz einfach.
Schlimm wird es erst, wenn man kein soziales Umfeld außerhalb der Zeugen hat. Dann kann der Weggang echt schwer fallen und viele überlegen sich das auch zig mal, denn man würde riskieren, das keiner seiner Verwandten und Bekannten mehr mit einen redet. Sozialer Tod halt. Wobei man sagen muss, nicht alle halten sich daran, aber die Mehrheit, weil der Druck enorm groß ist, dass man als nicht vorbildlich bezeichnet wird und dann kanns sein das man auch dort gemieden wird. Wobei meiden ja nicht ganz so schlimm ist wie der soziale Tod.
Ich bin weich gefallen. Keiner meiner Familie war bei den Zeugen. Neue Freunde musste ich nicht suchen, ich hatte vor den Zeugen auch keine richtigen Freunde. Ich habe jetzt einen sehr guten Freund und das reicht.
Und wie lebe ich sonst so?
Ich habe eine schöne Wohnung. Ich lebe allein, habe 2 Zebrafinken. Ich gehe täglich im Kindergarten arbeiten und habe viele interessante Leute um mich rum. Ich lebe ohne Druck und Verpflichtungen. Ich bin weiter in der Religion unterwegs, wobei ich nicht Missioniere. Dennoch rede ich mit Menschen über Gott. Wobei das zwei unterschiedliche Sachen sind. Bei den Zeugen steht man in der Fußgängerzone, am Bahnhof oder Co, oder geht von Haus zu Haus. Wenn ich über Gott rede, dann sind das zufällige Gespräche die fast jeden Tag vorkommen. Aber es gibt keinen Ort wohin ich missionieren könnte, denn ich gehöre keiner Kirche an. Ich betreibe nebenbei Aufklärungsarbeit, hauptsächlich in Form von Fortbildungen für Kollegen und Lehrern die beruflich mit Kindern von Zeugen zu tun haben und nicht wissen wie sie sich verhalten sollen/können.