Umfrage- Wie oft habt Ihr eigentlich schon Ungerechtigkeit am eigenen Leib erfahren?
Hallo,
Es gibt ja eigentlich kaum Menschen, die noch nie Ungerechtigkeit am eigenen Leib erfahren hätten, egal ob anhand von irgendwelchen Behörden oder Ämtern, in beruflichen Angelegenheiten, persönlichen Beziehungen usw.
Wie oft habt Ihr persönlich eigentlich schon Ungerechtigkeit am eigenen Leib erfahren?
40 Stimmen
17 Antworten
Ist doch normal, die abstruse Idee einer gerechten Welt ist nur ein Märchen...
Klar, habe ich das schon oft erlebt. Aber es ist weniger schlimm, wenn man akzeptiert, dass das ganze Leben an sich nie gerecht war und nie gerecht sein sollte.
Ist die Evolution gerecht? Oder die Natur? Nein.
Schon von dem Tag an, an dem man geboren wird, ist das Leben ungerecht.
Der eine Mensch wird geboren als körperlich beeinträchtigtes Kind eines gewalttätigen Säufers, mit einer Dirne als Mutter, in einem perspektivlosen Drecksloch in irgendeiner kargen Gegend einer rückständigen Diktatur.
Der andere Mensch ist Kind eines Hollywood-Stars oder Wirtschaftsmagnaten und bekommt nach der Privatschule zum 18. Geburtstag eine Villa und einen Ferrari geschenkt.
"Gerechtigkeit" ist ein für mich zu dehnbarer Begriff.
Sachen passieren eben. Wenn man mit einer Situation nicht einverstanden ist, sollte man etwas dagegen tun.
Wenn ich mein bisheriges Leben einmal reflektiere, komme ich zu folgenden Ergebnis.
Worüber ich mich vor 40 Jahren maßlos geärgert hätte, oder es als ungerecht empfungen hätte, ist heute für mich nur noch "mumpitz" worüber ich lächle.
Will sagen mit fortschreitenden Alter sieht man vieles gelassener und regt sich nicht mehr über Kleinigkeiten auf, die man z.B. 20 Jahren noch als "skandalös" empfunden hat.
Daher habe ich folgendes Altersranking mit meinen nun mehr 50 Jahren erstellt :-)
bis 16 Jahre : sehr oft
bis 21 Jahre : oft
bis 29 Jahre : mäßig
bis 39 Jahre : selten
bis 49 Jahre : sehr selten
Das Ungerechteste, was mir passiert ist, war eine Situation im Straßenverkehr.
Hinter mir ein Krankenwagen mit Blaulicht. Ich fahr bei gelb über die Ampel und machte Platz für den Rettungsdienst. Korrigierte meine Position leicht (inzwischen war rot), was dazu führte, dass ich das erste mal geblitzt wurde (Ampelblitze). Als der Krankenwagen vorbei war, wollte ich die Kreuzung räumen, bin angefahren und es hat ein zweites Mal geblitzt.
Zweimal war ich beim Straßenverkehrsamt und konnte die Sachbearbeiter nicht von meiner Unschuld überzeugen. Für sie haben sich die Fotos und Zeiten zu einer anderen Geschichte zusammengereimt.
Ich weiß noch, wie ich genau in dieser Situation mir gedacht habe: "Das glaubt dir am Ende niemand."
Führerschein war erstmal weg.
Ich glaube, ich würde mich heutzutage von einem Anwalt beraten lassen. Ich vermute, ich konnte nur deshalb die Angestellten des Straßenverkehrsamts nicht von meinem Recht überzeugen, weil ich nicht eloquent genug bin.