Trinkt ihr gerne Champagner?

Nein 67%
Ja 29%
Ist mir zu teuer 4%

24 Stimmen

11 Antworten

Ja

Hallo...

Trinkt ihr gerne Champagner?

Sehr gerne...

ABER... ich bevorzuge Winzerchampagner.

Der Unterschied, Winzerchampagner sind keine Massenware. Die Qualität ist fast immer wesentlich besser, bei gleichzeitig günstigerem Preis. Entsprechend ist das Preis-/Leistungsverhältnis ein völlig anderes.

Das hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen, ist aber einfach erklärt und plausibel. Die großen Häuser, wie Moet & Chandon, Pommery, Veuve Clicquot & Co, müssen für ihre Massen an jährlicher Produktion, den größten Teil ihrer Trauben immer erst einkaufen. Wo kaufen sie die Trauben ein...? Bei jenen, denen fast alle Weinberge in der Champagne gehören, den Winzern, in der Champagne. Die Champagnerwinzer stellen ihre Champagner ausschließlich aus den eigenen Trauben her. Das ist für die Winzer jedoch auch gesetzlich so vorgeschrieben. Wer seine Trauben nicht einkaufen muss, kann ganz anders kalkulieren. Dazu kommen der Bekanntheitsgrad der großen Häuser und die Millionen an Marketingbudget, welches die großen Häuser Jahr für Jahr ausgeben.

Es klingt unglaublich, aber Champagnerwinzer haben es nicht nötig, für Werbung Geld auszugeben. 🤣 Gäbe es nicht ein paar wenige Importeure, die sich auf Winzerchampagner spezialisiert hätten, so würden fast alle Winzerchampagner in Frankreich verbleiben.

Statt eines Moet & Chandon Imperial, für 47-55 Euro, genügen 25-34 Euro für einen Winzerchampagner, der bereits qualitativ in einer völlig anderen Liga spielt. Dafür 3 Beispiele, völlig unterschiedlicher Winzerchampagner...

Das letzte Beispiel zeigt bereits einen Champagner mit der höchsten Klassifzierung, als Grand Cru, 60 Monate gereift, für gerade 34 Euro... Die Winzerfamilie (Bernard Pertois) verfügt über eine Tradition, die zurückreicht bis in das Jahr 1650.

Die anderen beiden Champagner kosten 28 und 30 Euro. Dann schau auch dort Mal auf die Reifezeiten...

Ein anderes Beispiel... der größte der Branche, Moet & Chandon, stellt jährlich über 80.000.000 Flaschen her. Ein durchschnittlicher Winzer liegt bei einer Jahresproduktion von etwa 50.000 Flaschen.

Auch in der Champagne existiert eine Klassifikation. Die Grand Cru und Premier Cru Champagner finden sich fast ausschließlich unter Winzerchampagner.

Weiteres Beispiel... per Gesetz ist bei Non Vintage Champagner eine Reifezeit von mindestens 15 Monaten vorgeschrieben. Moet lässt seine Non Vintage Champagner gerade Mal 3 Monate über dem gesetzlichen Minimum reifen. Das bedeutet 18 Monate. Bei vernünftigen Winzern findest Du üblicherweise Reifezeiten von 48 Monate, 60 Monate oder noch deutlich länger, selbst für Non Vintage Champagner.

Wer also statt auf die völlig überteuerten GliobalPlayer der Branche, lieber auf Winzerchampagner zurückgreift, der erhält sowohl eine deutlich bessere Qualität, bei gleichzeitig wesentlich günstigerem Preis.

Einen solchen Preis kann sich jeder leisten, der mit Geld umgehen kann. Schließlich muss man Champagner nicht jeden Tag trinken.

By the way... Champagner wird in allen Geschmacksrichtungen hergestellt, von Ultra trocken (nicht säurelastig), bis richtig süß. Aber aufgepasst! Die offiziellen Geschmacksrichtungen von Wein und Schaumwein werden getrennt gelistet und lassen sich oft nicht übertragen. Während ein Wein "Halbtrocken" immer real noch trocken schmeckt, schmeckt ein Champagner in der gleichen Kategorie (Halbtrocken = Demi Sec) real bereits süßlich.

Wer behauptet, Champagner ließe sich mit Sekt vergleichen, der hat entweder seine Geschmacksnerven zerschossen oder noch nie einen vernünftigen Champagner, in seiner passenden Geschmacksrichtung getrunken.

Alles Gute... und bleib gesund.

Gruß, RayAnderson  😉

Bild zum Beitrag

 - (Getränke, Geschmack, Wein)

mann19801  01.10.2024, 02:47

Hervorragender Beitrag zum Thema Champagner. Und hier wird auch ein kaum berührtes Stück der kommerziellen Welt offenbart. Sind denn die meisten Menschen Sklaven von Marketing? Gut, bei LVMH wahrscheinlich schon. Es geht hier um die Marke.

Ja

Sehr, allerdings gebe ich zu, dass ich vielleicht einen guten Sekt nicht vom Schampus unterscheiden könnte. Man müsste mal eine Doppelblindprobe machen,


RayAnderson  23.07.2024, 21:28
...allerdings gebe ich zu, dass ich vielleicht einen guten Sekt nicht vom Schampus unterscheiden könnte.

Doch, das kannst auch Du.

Mache Dir den Spaß und verkoste einen Sekt und einen vernünftigen Champagner, nebeneinander. Aber probiere erst den Sekt, sonst schmeckt Dir der Sekt nach dem Champagner getrunken, nur noch widerlich...

Bereits im Bukett liegen Welten dazwischen.

Sehr selten. Allenfalls am Silvester zum Anstossen auf das neue Jahr. Aber da tut's ein Sekt oder Prosecco auch.

Nein

Zu reuer, weil v.a. - bei mir - - kein grosser Unterschied zu bsp. Henkel-Sekt.

Ja

Ja, der geht gut rein tagsüber, und ist i. d. R. besser als Rotkäppchen halbtrocken.


Aylamanolo  23.07.2024, 18:47

wer trinkt denn Rotkäppchen? Und auch noch halbtrockene Plörre?