Sollte mehr Rücksicht auf Schulverweigerer genommen werden?

Nein 65%
Ja 35%

31 Stimmen

Tannibi  08.11.2024, 17:03

Was ist ein Schulverweigerer?

Helmut3445 
Beitragsersteller
 08.11.2024, 17:05

Ein Mensch, der trotz Schulpflicht nicht in die Schule geht.

Tannibi  08.11.2024, 17:06

Und was ist mit "Rücksicht nehmen" gemeint?

Helmut3445 
Beitragsersteller
 08.11.2024, 17:07

Das ist Definitionssache. Definiere du!

5 Antworten

Ja. Man sollte ihnen Jobangebote machen. Wer nicht zur Schule will, sollte Hilfsjobs finden können, um sein Leben zu finanzieren. Ich finde, der Staat sollte solch ein Angebot fordern. Wie z.B. Knechte oder Mägde auf dem Land früher oder Schiffsjungen in der Seefahrt. Es gibt bestimmt auch heutzutage viele mögliche Hilfsjobs überall in der Wirtschaft und bei den Kommunen. So liegen sie der Gemeinschaft nicht mehr auf der Tasche und leisten einen Beitrag zur Gesellschaft.

Nein

Es gibt sicherlich (mehrere) Gründe, wieso jemand nicht mehr in die Schule möchte und am Ende ein Schulverweigerer wird. Aber wieso sollte man darauf Rücksicht nehmen? Sie haben sich bewusst dazu entschieden, nicht mehr zu gehen. Wer bewusst etwas macht, muss auch mit den Konsequenzen leben.

Ich würde anstelle des Wortes "Rücksicht" eher Verständnis oder Empathie setzen.

Es hat immer Hindergründe, warum ein Kind oder ein Jugendlicher nicht zur Schule gehen will. Sie können in familiären Umständen zu finden sein, in Frustration bezüglich schlechter Leistung, in Schulangst, in Mobbing und und und.

Die Zahl derer, die aus Desinteresse oder gar Faulheit nicht zur Schule gehen, ist verschwindend gering.

Ich selbst würde sogar eher dazu tendieren zu sagen, es gibt keine faulen Kinder. Aber das sage ich lieber nicht zu laut. ;-)

Ja

,allerdings sollte man die Gründe versuchen nachzuvollziehen und gemeinsam (Eltern und Schüler) ins sachliche Gespräch kommen. Manchmal, aber längst nicht immer liegt es einfach nur am fehlenden Wille an der Faulheit, wie Eltern oder Lehrer gern mal behaupten. Vielmehr kann es ganz andere Gründe haben warum man nicht mehr in die Schule geht. Ich kann zumindest von meiner Vergangenheit sogar eigene Erfahrungen darlegen:

Ich, M/19, bin aktuell auf einer Privatschule, welche ein etwas alternativeres Konzept als staatliche Schulen vorsieht und mache dort mein Abitur/wiederhole die Oberstufe. Hätte ich kein Abitur gewollt, so hätten meine Eltern auch nicht in so etwas teures investiert. Aber der Wille meinerseits war immer da. Es hatte andere Gründe:

Ich habe mich durch meine alte Schule, v.A. in der Oberstufe, stark in meiner Freizeit eingeschränkt gefühlt. Alle Lehrer wollten möglichst schnell den Stoff durchdrücken und Prüfungsdruck aufbauen. Viele waren schlecht und konnten einfach nicht gut unterrichten (trockener Frontalunterricht), weshalb man sich zuhause über das Internet alles selbst beibringen musste. Ausnahmen gab es, wobei aber das Wort Ausnahme besonders hervorgehoben werden musste. Die meisten waren einfach schlecht. Und wenn man dann überfordert war mit all dem Stress hat man von ebendiesen Lehrern gleich patzig und unfreundlich unterstellt bekommen, faul zu sein und nichts zu arbeiten, die üblichen Sprüche, die die halt immer gedrückt haben… Das lässt einen sich ganz und gar nicht gut fühlen und motiviert nicht. Auch bei mir hat irgendwann einfach völlig die Motivation nachgelassen, weshalb ich mich verweigert habe. Ich bin zwar noch in die Schule gegangen, habe aber abgeschaltet und nichts mehr getan. Ja, das war sehr wahrscheinlich der falsche Weg aber ich habe mich einfach sehr schlecht gefühlt damit und sah keine Chance mehr, dass das gut für mich endet. Ich wollte sehnlichst das Abitur erreichen, wollte auch etwas dafür tun, aber habe einfach nicht in das „System“ gepasst, alles schon vor dem Unterricht zu wissen und dem Frontalunterricht folgen zu können und wurde gleich von den Lehrern ausgegrenzt. Die Trennung von meinen alten Schulkameraden war nicht einfach und kostete ebenfalls viele Tränen, aber nur so konnte ich mich wieder auf meiner jetzigen Schule wohl fühlen. Meine Noten haben sich durch die guten, aber dennoch ehrlichen Lehrer (keine Noten „geschenkt“) hier drastisch verbessert und das erste Mal bin ich wieder wirklich zuversichtlich.

Fazit: es gibt zwei Gruppen von Menschen, die die Schule nicht mögen. Einmal die, die wirklich keine Lust haben, den sollte man zeigen wo der Hammer hängt. Aber es gibt auch Schüler, die ein klares Ziel haben, jedoch einfach unzufrieden sind, und das vielleicht nicht ohne Grund… hier sollte man frühzeitig reagieren und ein klärendes Gespräch suchen um eine für den Schüler zufriedenstellende Lösung zu finden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ja

Ja, unbedingt- es geht ja garnicht,,den Weg zum geplanten Bürgergeld unnötig zu komplizieren und dafür extra noch Bildungsgesetze zur Schulpflicht ändern zu müssen..


Helmut3445 
Beitragsersteller
 08.11.2024, 17:06

Nein!!

PCExpert310  08.11.2024, 17:23

Was ist das denn für ein Unsinn?

25dec  08.11.2024, 17:27
@PCExpert310

Da gebe ich dir Recht. Habe bei meiner Meinung nur " Ironie off" vergessen.

PCExpert310  08.11.2024, 17:31
@25dec

Ich denke man sollte bei solch einer wie ich finde interessanten und wichtigen Diskussion die Sachlichkeit wahren und keine Ironie benutzen, da diese von manchen falsch aufgefasst werden kann.

25dec  08.11.2024, 17:41
@PCExpert310

Wenn jeder meint, sich Extrawürste braten zu können- bestehende Gesetze zur Schulpflicht ignorieren, für die Steuergelder drauf gehen- der darf sich nicht wundern, als Zielecheibe benutzt zu werden. Wer meint, dass Faulheit prämiert werden muss, wird später der Allgemeinheit auf der Tasche liegen- und das finde ich zum Kotzen- jeder Euro für Faule könnte sinnvoller eingesetzt werden. Dazu- ich zahle auch sehr viele Steuern..

PCExpert310  08.11.2024, 21:42
@25dec

Du hast recht, die Menschen die aus Faulheit die Schule ablehnen, von denen halte ich ebenfalls nichts. Aber wer hat denn behauptet dass das der einzige Grund ist, warum manche Schüler nicht oder nur sehr ungern zur Schule gehen? Es gibt Schüler, die ernsthafte Probleme haben und sich nicht gut fühlen, für diese sollte man (v.A. die Eltern) da sein und eine Lösung erarbeiten.