Seid ihr froh darüber: unbedeutend zu sein?


09.10.2024, 23:13

PS: IHR MACHT AB MORGEN NIX MEHR UND DIE WELT DREHT SICH WEITER:so gemeint :)

Ja, ich mag es, denn... 67%
Nein, ich will mehr, denn.... 33%

9 Stimmen

6 Antworten

Ja, ich mag es, denn...

Mach mal ruhig Pause
die Welt kommt
auch ohne uns
nicht zurecht

Nein, ich will mehr, denn....

Mir ist es schon wichtig, die Möglichkeit zu haben, das Leben nach MEINEN Vorstellungen Leben zu dürfen und das kann man in der Regel nur durch einen gewissen Status erreichen.

Ich denke aber, dass sich jeder dafür entscheiden kann, etwas aus sich zu machen und für sich zu entscheiden, ob er bereit ist, etwas dafür zu opfern, um das Leben seiner Träume zu erhalten. Ein wichtiges Kriterium dabei ist die Zeit der Familiengründung. Wenn man in seinen 20gern Kinder bekommt, muss man sich in der Regel damit zufrieden geben, keine großen Karrieresprünge zu machen. Ich wäre etwa bereit, für einen freien und umabhängigen Lebensstil auf die Familiengründung zu verzichten. Aber jeder hat selbst in der Hand, sein Leben zu planen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium der Theologie im Bachelor und Soziologie im Master
Ja, ich mag es, denn...

Nur, weil ich weniger / anderes um die Ohren hab und mit meiner anderen / kleineren Macht über andere diesen weniger Angst machen kann, bin ich wirklich nicht gleich unbedeutender, wie du ja auch schreibst.

Jede Sekunde versinken Massen von Gegenwart in die Bedeutungslosigkeit, bis Bruchteile davon als erinnerte Vergangenheit wieder erwachen.

Stefan Rogal

Ich bin froh darüber, weniger machtgierig und geltungssüchtig als so manch ein Prominenter zu sein, weil mir mein Leben so besser gefällt und ich entspannt und zufrieden sein kann.

Man sollte wohl im Idealfall zwischen natürlichem Selbstwert und dem eigenen Selbstwertgefühl, das durch eigene Gedanken entsteht und natürlich dem Ego recht nahe steht, unterscheiden.
Ich bin dankbar darüber, ein eher kleines Ego zu haben, weil es sich leichter und genußvoller damit lebt.

Manche verkaufen halt ihre eigene Bedeutungslosigkeit recht gut an andere und können daraus auch immer wieder ein Markenzeichen gestalten. Jeder wie er will und kann. Viel genug nehmen dies dankbar an, weil sie selbst davon ausgehen, dass sie selbst bedeutungslos sind, obwohl meiner Ansicht nach jeder ausreichend Macht und Bedeutung hätte, vor allem für sich selbst. Ob dies jedoch jemand nutzt, ist schon wieder eine andere Frage.

Aber ein Leben in Angst vor Bedeutungslosigkeit lässt jene in ständiger Hetze und Stress leben, was eine große Strafe und Last sein kann.

So wie ich darüber froh bin, immer wieder unbedeutend für andere zu sein, um Zeit für mich und meines zu haben, können Präsidenten und Macher aller Art dies nicht ertragen und suchen die Aufmersamkeit bei anderen und freuen sich über das Gefühl der Macht und einer gewissen Ohnmacht / Machtlosigkeit vermeintlich entkommen zu sein.

Es ist leicht aus hochgelegenen, sicheren Plätzen unserer Gesellschaft herabzublicken und dabei eine Unvollkommenheit und Magie zu belächeln, aber auch einfältig, arm, gestresst und dumm.

Die Verachtung ist der Rückhalt von Emporkömmlingen, Angebern, häßlichen Leuten und Dummköpfen, die Maske, hinter der sich Bedeutungslosigkeit, manchmal Schurkerei verbirgt und die Geist, Urteil und Güte überflüssig macht.

Alphonse Daudet

Auch Bedeutung umfasst und bedingt Bedeutungslosigkeit.

Ich liebe meine Sternstunden meiner Bedeutungslosigkeit, denn sie waren stets angenehm und wohltuend für mich.

Buchempfehlung:

Das Fest der Bedeutungslosigkeit von Kundera

Milan Kundera legt wieder ein Stück wundervoller Prosa vor, tiefgründig heiter - zum Lachen und zum Weinen: Treffen sich vier alte Freunde auf einer Party. Der Zufall hat die vier Pariser Flaneure dorthin geführt. Ramon, der sich die Chagall-Ausstellung ansehen will, aber immer wieder vor der langen Schlange zurückschreckt, Charles, der zu berichten weiß, dass man über Stalins Witze nicht lachen konnte, der Schauspieler Caliban, dem keine Rollen mehr angeboten werden, und Alain, der sich immer noch lüsternd nach den jungen Mädchen umdreht. Sie reden über Bedeutsames und Bedeutungsloses, über den Tod und das Vergessen, über Kommunismus und Sex. Was bleibt von uns, wenn wir mal tot sind, fragen sich die Freunde und stoßen auf die Bedeutungslosigkeit des Seins an.

'Man fühlt sich an Kunderas Erfolgsroman >Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins< erinnert, als hätte da nach dreißig Jahren einer noch einmal darüber gepustet, auf dass die Staubwolken auffliegen und sich wunderbar langsam setzen.' Joseph Hanimann, Süddeutsche Zeitung 'Grandios: ein schmales Alterswerk, zum Heulen komisch und zum Lachen tragisch.' Hellmuth Karasek, Die Welt 'Sprachmusik. Ein ganz tolles Buch.' Christine Lötscher, SRF Kultur Literaturclub

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Die Gier, nach was auch immer, ist immer Ergebnis einer inneren Leere.

Erich Fromm

So ein gieriges, überwiegend materielles Leben kann sehr sehr anstrengend und frustrierend sein.

Ja, ich mag es, denn...

Interessante Frage.

Oftmals habe ich das Gefühl, dass es erstrebenswert wäre, bedeutend zu sein.

Doch dann fällt mir auf, dass dieses Urteil ja nicht darauf beruht, dass ich bedeutend bin, sondern dass ich ein "Beobachter" bin bzw. aus der Unbedeutung heraus beobachten kann.

Möglicherweise ist es bedeutender, in einer unscheinbaren Position die Welt "beobachten" zu können, als durch eine eigene hohe Bedeutung keine Zeit mehr für derartige Beobachtung zu finden – man würde sich ja gänzlich in seiner Berufung verlieren...

Ja, ich mag es, denn...

es hat sowieso niemand gefragt ob ich auf die Welt möchte 🤷🏻‍♀️ Mir sind viele Menschen auch ziemlich egal 🤷🏻‍♀️ Wir sterben irgendwann sowieso alle also ja kein Plan🤷🏻‍♀️

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich beantworte gerne Fragen :)