Seid Ihr frei von Rassismus?

Nein, fast niemand ist das. Weil ich das weiß, bin ich achtsam. 62%
Nein, warum auch? Ist normal & egal. 23%
Ja, natürlich. 13%
Ja. Weil ich tief drin bin in der Thematik, nur deshalb. 3%

39 Stimmen

22 Antworten

Niemand ist frei von Rassismus.. Denzel als Cäsar ist wokes Zeug, das kaum jemand möchte. Ich möchte authentische Darstellung von historischen Personen bzw. Rollen, die auf einen bestimmten Phänotyp geprägt sind. Das hat nichts mit Rassismus zu tun.. Ich lehne auch einen Weißen ab, der Mike Tyson in nem Boxfilm, oder sowas spielen möchte.


Mondrago  09.04.2025, 11:53

Wenn woke dann Samuel Jackson als Adolf und Denzel als Reinhard Heydrich 😜👍

Spaß beiseite! Natürlich sollte es einigermaßen geschichtlich korrekt sein oder auch die Intension des Autors respektieren. Es ist dieses zwanghafte ideologisch pathologische schwärzen und feminisieren von historischen und literarischen Figuren.

GWEckenberg 
Beitragsersteller
 09.04.2025, 10:36

Es gibt keinen Schauspieler, der genauso aussieht, wie Julius Cäsar. Nase zu klein, Nase zu groß, Haare zu glatt, Haare zu kraus. Ausgerechnet an der Hautfarbe eine Eignung oder Nichteignung festzumachen - was soll das anderes sein, als Rassismus?

98868958  09.04.2025, 10:40
@GWEckenberg

Es muss phänotypisch passen, damit es organisch/passend wirkt.. Dann müsste das ja logischerweise gleichsam Rassismus gegen Weiße in meinem Beispiel sein. James Bond darf auch kein kleiner Fettsack sein, weil James Bond ein gut aussehneder Weiberheld ist. Authentizität.

GWEckenberg 
Beitragsersteller
 09.04.2025, 10:55
@98868958

Wenn diese Authentizität sich allein an der Hautfarbe festmachte, wäre es Rassismus. Ich fand Timothy Dalton für James Bond auch nicht passend, aber zu erklären, was an ihm nicht passte, fehlten uns vermutlich die Stereotype, die wir haben, wenn es um rassistisch geprägte Merkmal geht.

98868958  09.04.2025, 11:04
@GWEckenberg

Es geht den Leuten nicht um die Hautfarbe. Der Zuseher kann, egal werlche physischen Merkmale, die sich unterscheiden den Darsteller nicht mit der Rollenbeschreibung identifizieren und Timothy Dalton kann die Rolle sehr wohl spielen. Der ist rein-phänotipisch ein Ebenbild von Pierce Brosnan. Großgewachsen, braunes, volles Haar, weiß, schlank/sportlich, konventionell gut-aussehend

GWEckenberg 
Beitragsersteller
 09.04.2025, 11:13
@98868958

Ich denke, es geht den Menschen doch um die Hautfarbe - es wird ja sogar bei Arielle der Meerjungfrau an der "falschen" Hautfarbe Anstoß genommen. Dass in den Authentizitätskriterien die Hautfarbe zum zentralen Merkmal erhoben ist, ist mMn ein gutes Beispiel für unbewussten Alltagsrassismus.

98868958  09.04.2025, 11:18
@GWEckenberg

Was soll ,,sogar'' bedeuten..:) Ist genau der gleiche Sachverhalt :) und ob du es glaubst, oder nicht, aber Hautfarbe ist ein sehr wichtiges optisches Kriterium. Wenn die Polizei in den USA ne Täterbeschreibung bekommt, dann wird ebenso die Hautfarbe abgefragt, eben weil es ein zentrales, opiisches Kriterium ist.

GWEckenberg 
Beitragsersteller
 09.04.2025, 11:32
@98868958

Deshalb "sogar", weil eine Meerjungfrau ein Fabelwesen ist.
Die könnte auch grüne Haut haben, blaue, gesprenkelt oder gestreift.

98868958  09.04.2025, 12:30
@GWEckenberg

Jedenfalls wird sie seitdem sie im frühen 19ten Jahrhundert erfunden wurde weiß dargestellt und die Story spielt im europäischen Kontext. Wenn man ne schwarze Figur haben möchte, dann entwicket man eine eigene und wenn es gut gemacht ist wird es erfolgreich sein, aber man missbraucht nicht ein bestehendes Produkt für ideologische Zwecke.

Daran entlarvt sich übrigens das ganze Thema.. Woke möchte nicht Diversität bzw. Minderheiten,,empowern'', sondern es möchte sich an weißen Erfolgsmodellen RÄCHEN und ihre Legitimität infrage stellen.

GWEckenberg 
Beitragsersteller
 09.04.2025, 13:06
@98868958

Meermenschen gibt es in allen Kulturen, gewissermaßen ozeanweit, und Hans Christian Andersen sagt nichts Eindeutiges über die Hautfarbe. Die Formulierung „Haut so klar wie eine Rosenblüte“ oder ähnliches ist romantische Poesie – nicht eine Aussage im Sinne moderner Ethnizitätskategorien.

Aber mir erscheint es, dass unsere Interessen am Thema Rassismus divergent sind, weshalb wir uns im Diskurs wenig geben können.

98868958  09.04.2025, 15:57
@GWEckenberg

Ja. Weil du den Unterschied zwischen Identifikation und Rassismus nicht verstehst.:)

GWEckenberg 
Beitragsersteller
 09.04.2025, 18:15
@98868958

Zwei völlig verschiedene Begriffe, hätte ich gedacht... also los, da wir gerade so nett plaudern: erleuchte mich, damit ich den Unterschied, den Du meinst, dann verstehe - erkläre ihn mir!

98868958  09.04.2025, 18:20
@GWEckenberg

Das habe ich.. Sogar mit Beispielen, welche darauf hinweisen, dass ethnische Merkmale nur ein Teil von vielen Merkmalen wie Körpergewicht und anderen Faktoren sind, die eine Inkongruenz mit der Rollenfigur darstellen.

GWEckenberg 
Beitragsersteller
 09.04.2025, 20:46
@98868958

Aber wir können darin übereinkommen, dass kein Schauspieler genau so aussehen wird, wie Julius Cäsar? Eine Inkongruenz mit der Rollenfigur ist folglich unvermeidlich.

Nein, fast niemand ist das. Weil ich das weiß, bin ich achtsam.
Was ist mit dem N-Wort?

Genau wie das Z-Wort befindet sich das N-Wort nicht in meinem Wortschatz, weil ich mir über die historische Bedeutung dieser Begriffe bewusst bin.

Diese Worte einfach nicht zu benutzen - ebenfalls nicht nicht in Wortspielereien wie 'N...kuss' oder 'Z...soße', hat auch nichts mit "Wokeness" oder "falsch verstandener politischer Korrektheit" zu tun, sondern rein mit Anstand und Rücksichtnahme.

Oder wenn Denzel Washington Julius Cäsar spielte?

Ist mir völlig egal, wer in welchen Filmen welche Rolle spielt. Wenn ich mir Filme ansehe, lege ich Wert auf die Umsetzung der Handlung und die schauspielerische Qualität der Darsteller. Ihre biologische Beschaffenheiten interessieren mich dabei null.

Da sind wir im Übrigen auch wieder bei diesem Überbewertungs-Argument, das hier vor allem diejenigen so zahlreich anbringen, die andererseits ihr eigenes rassistisches Verhalten in ihren Antworten ignorant herunterspielen. Gerade in punkto Filmbesetzungen funktioniert dieses Argument umgekehrt nämlich ganz genauso. Wer sich allen Ernstes darüber aufregt, dass ein schwarzer Denzel Washington den Julius Cäsar verkörpert oder in noch lächerlicheren Beispielen eine schwarze Halle Bailey die Hauptrolle in 'Arielle - Die Meerjungfrau' spielt oder ein schwarzer Idris Elba in ein paar Marvel-Filmen den nordischen Gott Heimdall darstellt, hat wohl sonst keine Probleme. Hier wird mindestens genauso überbewertet. Aber auf den Gefühlen von Menschen herum trampeln und sie dann noch als "überempfindlich" zu beschimpfen, wenn sie sich darüber beklagen, ist natürlich ok. 🤦

Wer im Übrigen damit argumentiert, dass "zu zeiten unserer Großeltern und Urgroßeltern das halt einfach anders, völlig normal" war, den darf ich daran erinnern, was die Zeiten eurer Großeltern und Urgroßeltern vorrangig genau für Zeiten waren - sofern im Geschichtsunterricht aufgepasst wurde.

Ich halte keinen Menschen für besser oder schlechter als einen anderen Menschen nur aufgrund der Ethnie, Herkunft, Religion o.ä.

Daher weise ich an sich keine Anzeichen von Rassismus auf.

Nachdem, was heutzutage allerdings alles als Rassismus definiert wird, gelte ich vermutlich in manchen Kreisen als Rassist.

Allerdings gibt es durchaus Menschen und Mentalitäten, mit denen ich nicht viel anfangen kann, mich in deren Kreisen nicht wohl fühle, nicht zugehörig, o.ä.

Da bin ich auch schon mal weggezogen. Bzw. wir als Familie.

Erst freuten wir uns über die schöne Wohnung, in dem neuen Wohngebiet mit 1 und 2-Familienhäusern und Gartenanteil. Erst nach und nach wurde deutlich, wie dort hinter vorgehaltener Hand abwertend über uns geredet wurde.

"Die wohnen zur Miete/ Keiner der Beiden hat einen Hochschulabschluss/ Er muss sogar noch einen Nebenjob ausüben u.ä."

Und auch die Kinder fühlten sich nicht wohl, da sie sich auch ausgegrenzt wurden.

Ich könnte mir allerdings ebenfalls vorstellen, aus einem anderen Viertel wegzuziehen.

Dann gälte ich vielleicht als 'Rassist.

Ich fühle mich nicht als Rassist, weil ich aus meinem tiefsten Herzen niemals beabsichtigen würde, einen anderen Menschen beleidigen zu wollen. Ich möchte mich mit anderen Menschen gut verstehen, ich wünsche mir, mit anderen Menschen nette Unterhaltungen führen zu können, ihnen zuhören zu können oder von mir erzählen zu dürfen. Dabei achte ich nicht wirklich auf Äusserlichkeiten. Es spielt mir keine Rolle, ob das Gegenüber gross, klein, dick, dünn u.s.w. ist. - Ich sehe den Körper als Gefäss für unsere Seele und unser Bewusstsein, der es uns ermöglicht, miteinander kommunizieren zu können.

Bei Denzel Washington als Cäsar würde ich jedoch ebenfalls etwas überrascht gucken. Nicht weil ich denken würde, dass er die Rolle nicht toll spielen könnte, sondern weil die Optik einfach offensichtlich nicht zum "Original" und den damit verbundenen "Vorstellungen" passt.

Aber kennst du die Verfilmung vom "Der dunkle Turm" von Stephen King? Ich habe die Bücher gelesen und später den Film geguckt. War ich überrascht, als ich feststellen musste, dass mein Kopfkino so dermassen anders war, als der Film! - Ich konnte im Film für einen Moment "Roland" nicht vom "schwarzen Mann" unterscheiden XD

Ich finde es schade, dass das Thema teilweise so extrem auf die Spitze getrieben wird. So dass man sich mittlerweile fast fürchten muss, jemanden zu Fragen, zu welchem Land er denn noch Verwurzelungen hat. - Ich wurde ja auch schon gefragt, ob ich vielleicht aus Spanien... oder gar aus einem Balkan-Staat komme. - Ich sehe darin keine bösen Absichten... und nutze solche Fragen gerne als Einstieg in eine Konversation.


Vanaheim  10.04.2025, 11:28

👍👍👍

Ja, natürlich.

Aber wenn in Astrid Lindgrens Buch "Pippi Langstrumpf im Taka-Tuka-Land" der Negerkönig nicht mehr so heissen darf, sondern Südseekönig genannt wird, dann ist das einfach nur lächerlich.

Das Gleiche gilt, wenn "Mohren-Apotheken", die schon über 100 Jahre lang so heissen, bedrängt werden, ihren Namen zu ändern.


Solln1860  09.04.2025, 12:41

Und der Mohr aus dem Coburger Stadtwappen verschwinden musste, und und und......