Pfandpflicht für Batterien.
In einem Restmüll-Verwertungsbetrieb ist es binnen kürzester Zeit zu einem 2. Großbrand gekommen, weil eine Batterie statt an einer Sammelstelle in der Restmülltonne entsorgt wurde.
Immer mehr Entsorgungsbetriebe haben inzwischen große Probleme mit dem verwerten von Restmüll bzw. bekommen schon gar keine Versicherung mehr.
Nur paar Ortschaften weiter sind die Bewohner total uneinsichtig, daß der Müll zu Hause besser sortiert werden muss. Sie nehmen sich das Recht wie vor 50 Jahren alles in die graue Tonne schmeißen zu dürfen, sehen die Verantwortung für sichere Müllverwertung bei den Entsorgungsbetrieben und dulden keine Mülltonnen-Kontrollen durch die "Müllpolizei"
Nun schlagen Politiker vor, für Batterien eine Pfandpflicht einzuführen, damit diese nicht mehr aus purer Bequemlichkeit in der Restmülltonne entsorgt werden. Für Autobatterien gibt es ja schon eine Pfandpflicht.
Was haltet ihr davon?
10 Stimmen
5 Antworten
Ich kann mir kaum vorstellen, dass durch unsachgemässe Entsorgung normaler Trockenbatterien so ein Brand entstanden ist. Das ist eigentlich nur ein Thema bei Lithium-Batterien und Lithium-Akkus (z.B. Handyakkus). Von daher würde ein allgemeines Batteriepfand völlig am Thema vorbeigehen.
Wenn Menschen generell nicht bereit sind, allgemeinverbindliche Regeln einzuhalten (Mülltrennung grhört dazu), dann ist das meines Erachtens nicht mit einer Pfandregelung heilbar.
Hinweis: Ich bin selbst in der Abfallbranche tätig, wir leben jeden Tag mit der Brandgefahr. Mein Beitrag kann und wird nicht neutral sein.
Das Pfand müsste so hoch sein, dass es den Leuten weh tut - das würde aber bei den üblichen Haushaltsbatterien zu einer Vervielfachung des Preises führen. Dazu kommt das Problem, dass inzwischen in und an dermaßen vielen Geräten Elektronik und Batterien verbaut sind, dass man kaum noch einen Überblick darüber hat: Schreibtische, Schränke, Tische, Bürostühle, Turnschuhe, Spielzeuge, Kuscheltiere, ... Oft lassen sich die Batterien dort auch gar nicht ausbauen, oder jedenfalls nicht ohne Werkzeugeinsatz.
Ob Pfand hier die geeignete Lösung ist, weiß ich nicht. Aber eine bessere Lösung habe ich auch nicht - und irgendeine Lösung brauchen wir. Nach Schätzungen des BDE gibt es inzwischen jeden Tag ca. 30 (!) Brände in Entsorgungsanlagen, davon ungefähr die Hälfte mit Feuerwehreinsatz. Auch wir hatten schon Brände aufgrund von Batterien und Lösemitteln - zum Glück bislang alles kleine Brände ohne Feuerwehr.
M. E. sind bei den oben genannten Alltagsgegenständen die Produzenten solcher Gegenstände gefragt, zumindest die Möglichkeit zur Entfernung der Batterien zu schaffen. Für das tatsächliche Entfernen und korrekte Entsorgen der Batterien bleibt aber der Endverbraucher verantwortlich - technisch lässt sich da nicht sinnvoll abfangen. Jede technisch-automatisierte Behandlung des Abfalls, jeder Umschlag birgt bereits das Risiko eines Brandes.
Für die vernünftigen Menschen brauchen wir m. E. mehr Aufklärung - und für die Unvernünftigen hohe (Haft)Strafen.
Es geht gar nicht um Pfand für normale Batterien, das war niema,s ein Problem, dass AA oder AAA-Typen irgendwas angestellt hätten. Es geht um diese verbauten Akkus, vorwiegend in Vapes.
Für Rest und Wertstoffmüll eine vorgeschaltete Metallentfernung und KI zur Detektion und Entfernung von Batterien.
Hier wurde vor einiger Zeit der Handyfall "Defektes Handy am Wertstoffhof abgegeben und ist Monate später in Afrika repariert worden und die Daten ausgelesen sowie verwendet"
Der Eigentümer konnte das Handy wegen defektem Display nicht löschen und Akkumulator war nicht zu entfernen.Er hatte es richtig entsorgt und wurde missbraucht.
Sollte er es nicht zum Restmüll werfen der doch komplett verbrannt wird?
Die Antwort auf alle diese Verbotsphantasien und Erziehungsmaßnahmen und Strafen ist immer wieder: Bildung.
Die Menschen müssen VERSTEHEN warum man keine Batterien in den Müll wirft. Dann machen sie es auch nicht mehr. Außer ein paar ganz spezielle Menschen. Aber die erreicht man auch weder mit einem Verbot noch durch Pfand, Strafen oder andere Ideen.
Außer ein paar ganz spezielle Menschen. Aber die erreicht man auch weder mit einem Verbot noch durch Pfand, Strafen oder andere Ideen.
Mit diesem Argument könnte man auch viele andere Vorschriften und Verbote abschaffen. Ich verstehe deinen gedanklichen Ansatz - aber ich tue mich schwer damit, einfach zu resignieren und Leute, die andere Menschen in Lebensgefahr bringen und regelmäßig hohe Millionenschäden verursachen, mit einem lapidaren "die erreicht man durch Strafen eh nicht" davonkommen zu lassen.
Wird ihre Restmülltonne nicht mehr entleert, setzt vielleicht ein umdenken ein.