Nationalismus - Ursache?
Nationalismus ist immer die Überhöhung der eigener Nationalität über die anderer Menschen. Wer sich künstlich überhöhen muss, hat Gründe dafür. Welcher erscheint für Euch am häufigsten, am plausibelsten oder am vordringlichsten?
3 Stimmen
Und du möchtest jetzt EINE Ursache dafür finden?
Die häufigste oder vordringlichste oder plausibelste - natürlich kann es noch weitere Einflüsse geben. Multichoice geht aber technisch nicht.
5 Antworten
Ich denke, du unterliegst hier einem Trugschluss.
Nationalismus wird heute meist abwertend kontoniert.
Ein Mindestmaß an Nationalismus ist aber für einen funktionierenden Staat notwendig. Jeder Bürger steht in einer Wechselbeziehung zu dem Staat, in dem er lebt. Jeder Staat ist nur so stark, wie die Bürger ihn machen.
Du verwendest das Wort "immer" und gibst vor, dem liege grundsätzlich ein persönlicher Mangel an irgendwas zugrunde.
Dass Nationalismus auf einem positiven Verständnis von Zugehörigkeit, Sicherheit und Geborgenheit basieren kann, schließt du offenbar aus.
Naja, sowas würde nicht als Nationalismus bezeichnet, imho. Ein nationale Zugehörigkeit zu haben, bringt noch keine Hybris hervor, die aber mit dem Wort Nationalismus verbunden wird.
Das ist das Ergebnis, wenn man Nationalismus ausschließlich negativ kontoniert.
Insofern ist das wohl eine Frage der Definition.
Um die Ursache von Nationalismus zu untersuchen, braucht man nur ins Fussballstadion zu gehen.
Dort kann man entsprechende Mechanismen und Gefühle der Überlegenheit bis hin zu Ausübung von Gewalt gut beobachten.
Ob das allerdings etwas mit sozialer Stellung oder dem Elternhaus zu tun hat, ist zu bezweifeln. Es ist eher das Gefühl einer bestimmten Gruppe anzugehören. Und das trifft für alle Schichten der Gesellschaft zu.
Wenn es im Stadion ok ist, die eigene Mannschaft als die stärkere zu sehen und die gegnerische Mannschaft "niederzumachen", warum sollte das nicht genauso für die eigene Nation gelten?
Der Mensch wird sich immer einer bestimmten Gruppe besonders zugehörig fühlen und auf andere Gruppen herabschauen. Das gilt z.B. auch im Rahmen von Parteien. Die einen sehen sich als "echte Demokraten" und die anderen werden als "Nazis" bezeichnet. Das ist nichts anderes als Nationalismus auf einer anderen Ebene.
Hooliganism ist auch nur für manche Menschen attraktiv, genauso, wie Nationalismus. Die Frage ist insofern auf ähnliche Phänomene verallgemeinerbar.
Nationalismus ist immer die Überhöhung der eigener Nationalität über die anderer Menschen
Nein, das ist nicht die Bedeutung von Nationalismus.
Der Begriff hat ja eine klare Definition.🤷
Exkursion:
Nationalismus heißt die eigene Nation ( klassisch definiert über Geschichte, Abstammung, Sprache, Kultur - Ethnie eben) zu einem souveränen Staat zu formen und diesen als einziges, legitimes Herrschaftsinstrument über das eigene Volk zu sehen.
Das war der Ursprung des Nationalismus. Zu einer Zeit in der die Landkarte ein Flickenteppich einzelner Reiche und Fürstentümer etc wären - oftmals auch gemeinsame Völker dadurch getrennt. Manchmal aber auch ethnische Völker oder kulturelle Völker zusammengebunden, die gar nicht wollten oder gepasst haben.
Mit der Zeit haben sich aber verschiedene Formen des Nationalismus entwickelt, weshalb die moderaten Strömungen unterteilt wurden z.B. in
Die Formen von Liberalen Nationalismus und Staatsbürgerlichem Nationalismus wobei letzterer in der Kategorie ,, Nationalismus " durchaus umstritten ist. Gustav Stresemann stand zb für den liberalen Nationalismus. Heute tut das zb teilweise Bart de Wever.
Eurozentrismus als neue Form von Nationalismus. Also zb das vorangige schaffen eines ethnokulturell abgegrenzten, patriotischen abendländischen Begriffes und Identität. ( als Ideengeber zb Prof. David Engels )
Und eben der klassische auf die klassische Nation fixierte Nationalismus ( inklusive dem aufkommenden Seperatismus) , der Ethnonationalismus.
Zu Ethnonationalismus sei gesagt, dass sich dessen Definition über die Zeit geändert hat. In der Anfangsphase des Nationalismus und der Nationalstaaten, war Ethnonationalismus eine extra Form die sich meistens auf einzelne Nationen ( ethnische Gruppen) innerhalb dieser Staaten konzentriert hat, welche nach ihrer Unabhängigkeit strebten oder ihre eigene Gemeinschaft und Kultur stärker gefördert und geschützt haben und sich eben nicht vollumfänglich mit der Nation des Nationalstaates identifiziert haben oder weil sie eben einer anderen Nation angehört haben aber , fürs Erste, bei der Schaffung des Staates eben mit inkludiert wurden geographisch.
Mit der Zeit und nach dem sich das weiter aufgeteilt hat und Nationalismus mehr zu einem Überbegriff geworden ist, hat Ethnonationalismus - neben der eben genannten Definition - auch noch die Definition dessen ersetzt was früher einmal,,nur " Nationalismus war. Sprich den Erhalt der Staaten und Nationen mit einer stärkeren Fixierung auf Ethnie, Kultur und Geschichte etc.
Manchmal auch noch inklusive der zuvor genannten, alten Definition. So zb in Flandern, Katalonien oder teilweise bei den Sorben obwohl die an sich stand jetzt keine erweiterte nationale Souveränität anstreben.
Also wenn man heute von Nationalismus oder Ethnonationalismus spricht, meint man in der Regel das gleiche. Klassische Vertreter von Nationalismus sind Viktor Orban, Marine Le Pen, Gerolf Annemans, Theo Francken, allgemein Flandern und Katalonien, Maximilian Krah, Giorgia Meloni, die dänischen Sozialdemokraten usw
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Wer sich künstlich überhöhen muss, hat Gründe dafür. Welcher erscheint für Euch am häufigsten, am plausibelsten oder am vordringlichsten?
Wohl kaum. Es gibt wohl einfach Menschen und ganze Nationen welche das negative an Relativismus/ Kulturrelativismus sehen, dem verschwinden heimischer Kultur, Bräuche und Sprache.
Der zum Beispiel Orte wie Brüssel als warnendes Bsp von multi Kulti, Globalismus und kultureller Naivität sehen.
Die kein Interesse an sozialen Verwerfungen haben oder zu little Somalia zu werden
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Nationalismus - Ursache?
Also hier in Flandern: weil wir kein Interesse haben weiter für den maroden Staat Belgien und die Pleite-Froschfresser im Süden zu bezahlen, damit die nicht Konkurs gehen. Belgien als Staat nie funktioniert hat und wir ein eigenes Volk sind. Weil wir kein Interesse am Islam haben und ethnokulturell auch weiterhin bleiben wollen wie bisher. Dann die oben genannten Punkte, welche grundsätzlich tief und geschichtlich hier verankert sind.
Grade junge Leute, Jugendliche, Studenten, Schüler, junge Erwachsene sind hier sehr identitär.
Wir gehen eben auch nicht mit Selbsthass gegenüber unserer Geschichte, unserer Vorfahren und Dingen wie Kultur, Identität oder Nationalität um. Haben einen offenen Diskurs und junge Menschen wachsen anders als in Deutschland zum Beispiel mit vielen Möglichkeiten (ideologisch und kulturell) in diese Richtung auf. Obwohl, wenn ich mir die Wahlergebnisse junger Männer in D anschaue so langsam.... 🙃
Wer sich künstlich überhöhen muss, hat Gründe dafür.
Grundlegendes Wesen des Menschen.
Die Evolution hat uns darauf getrimmt immer der beste sein zu wollen bzw. vor anderen so dastehen zu wollen. Hat ja durchaus seine Vorteile. Entsprechend ist der Mensch irgendwo darauf ausgerichtet.
Aber der Nationalismus bietet ja nur eine virtuelle, eingebildete, fiktive Überlegenheit. Sowas kann doch kaum eine Rolle gespielt haben, wenn es ums vorzivilisatorische Überleben gegangen ist (also um die Evolution), oder nicht?
Ich denke eher das es an nem mangelnden Charakter liegt & diese Lücke damit gestopft wird, denn wenn man sich mit solchen Leuten unterhält und beschäftigt bemerkt man schnell das Fehlen eines komplexen Charakters
Charakter bildet sich beim Aufwachsen. Meistens bekommen Menschen gewisse Werte und Regeln dabei mit, zB die Goldene Regel oder das Selbstverständnis, dass alle Menschen wertvoll sind. An irgendetwas muss es da bei Nationalisten ja einen Mangel gegeben haben, der zu diesem, wenn du es so nennen magst, charakterlichen Defizit geführt hat. Kein Mensch ist doch von Geburt an mangelhaft.
Puh, da gibt es einige gendefekte die Einspruch einlegen würden
Nationalismus als Gendefekt? Nicht Dein Ernst... 🤔😄
Darauf wollte ich hinaus aber so kann man es auch auslegen 🤔😂😂
meine eher dass man durchaus mit nem Defekt geboren werden kann so wie mit Veranlagungen
Ich kann mir vorstellen, dass Erkrankungen oder Abweichungen von "Normalität" zu Mangel an etwas führen kann, wie es die Antworten vorschlagen.
Nein, es braucht keinen Nationalismus, um den Sinn hinter Steuern in größeren organisatorischen Einheiten zu verstehen. Was Du betrachtest, ist ein historischer Blickwinkel, wie Nationalismus entstand. Meine Frage zielt aber auf die individuelle Psychologie ab.