Moralisch verwerflich oder vertretbar?

Deine Haltung ist moralisch vertretbar 95%
Deine Haltung ist moralisch verwerflich 5%

19 Stimmen

9 Antworten

Ich vertrete die Ansicht, dass Menschen, die ihren Kindern keine lebenswerte Zukunft bieten können, keine 4 Kinder zeugen sollten und finde es höchst verwerflich, die miserablen Lebensumstände der eigenen Kinder als Mittel zum Zweck zu missbrauchen, um an Geld zu kommen.

genau das schreibst du dieser person. und dann blockierst du sie.

Deine Haltung ist moralisch vertretbar

Natürlich ist Deine Haltung moralisch vertretbar. Es gibt an die 8 Milliarden Menschen auf der Welt. Nehmen wir mal an, dass jede Person, die nicht fähig oder nicht willens ist, für sich selbst zu sorgen, statt das jeweilige Sozialsystem in Anspruch zu nehmen, über das Internet bettelt. Wie viele Menschen soll man dann direkt zu unterstützen versuchen? So viele, dass man schließlich selbst mit geregeltem Einkommen nicht mehr überleben kann? Also sorry, wenn jemand Geld braucht, soll man sich an die jeweilige Unterstützung durch das jeweilige Sozialsystem wenden und idealerweise eine Anstellung suchen. In vielen Ländern gibt es ein funktionierendes Sozialsystem und wo es keines gibt, gibt es für gewöhnlich Wirtschaftsflüchtlinge. Du kennst diese Person nicht wirklich, aber sie sollte sich in der eigenen Heimat mit den entsprechenden Möglichkeiten auskennen. Ich finde es eher verwerflich, jemand wildfremden mit solchen Gewissensfragen zu belasten, statt sich selbst um einen Unterhalt zu bemühen. Ich meine, die Person nutzt das Internet, kann aber die eigene Familie finanziell nicht unterstützen? Finde den Fehler. Die Person sollte lernen, Prioritäten zu setzen. Bei uns mag ein Internetzugang nicht mehr viel kosten, aber vor knapp 20 Jahren sah das noch ganz anders aus. Für ein Gigabyte etwa, das heute per Prepaid vielleicht noch 1 oder 2 Euro wert ist, wurde man vor 20 Jahren noch arm wie eine Kirchenmaus - trotz geregeltem Einkommen. Und dann kommt jemand wildfremdes daher und schreibt über das Internet, wie schlecht es der eigenen Familie geht? Sorry, aber für mich ist das Betrügerei und nichts weiter.

Ich vertrete die Ansicht, dass Menschen, die ihren Kindern keine lebenswerte Zukunft bieten können, keine 4 Kinder zeugen sollten und finde es höchst verwerflich, die miserablen Lebensunstände der eigenen Kinder als Mittel zum Zweck zu missbrauchen, um an Geld zu kommen.

Unabhängig vom Wahrheitsgehalt: Die Kinder sind jetzt aber da, fändest Du es weniger verwerflich, nicht nach jedem Strohhalm zu greifen, um Deine Kinder ggf. vorm Verhungern zu bewahren?

Bitte nicht als Vorwurf verstehen, ich meine es wirklich nur als mögliche Überlegung zur moralischen Bewertung.


Inkognito-Nutzer   02.08.2024, 08:09

Absolut garnicht. Wenn die Kinder schon auf der Welt sind, dann würde ich es nicht anders machen.

Du hast natürlich Recht damit, dass jemand in einer schlechten finanziellen Lage keine 4 Kinder zeugen sollte.

Das heißt aber nicht, dass du die Person nicht unterstützen kannst.

Es ist nicht verwerflich, um Hilfe zu bitten, wenn man Hilfe braucht. Es ist auch nicht verwerflich, dabei das Mitgefühl seiner Mitmenschen zu nutzen.

Du weißt davon, dass es den Kindern der Person schlecht geht, und bist in der Lage, ihnen zu helfen. Was hält dich davon ab, das zu tun? Klar kannst du weiter darüber nachdenken, wer an der Notsituation schuld ist, aber damit ist niemandem geholfen. Du bist natürlich nicht verpflichtet, zu helfen; wahrscheinlich bist du auch nicht sehr wohlhabend, und wenn die Person in Deutschland lebt, sollte das deutsche Sozialsystem sich darum kümmern. Nur funktioniert das oft nicht so gut, wie man sich wünscht.

Du willst der Person anscheinend nicht helfen, obwohl das deinen ethischen Grundsätzen widerspricht. Dadurch fühlst du dich schlecht. Deswegen suchst du nach Gründen, die dein Verhalten rechtfertigen. In der Psychologie wird das als "kognitive Dissonanz" bezeichnet.


Inkognito-Nutzer   02.08.2024, 14:02

Die Person lebt nicht in Deutschland.

Deine Haltung ist moralisch vertretbar

Man kann ihm ja eine Starthilfe geben zur Selbsthilfe, aber wenn er nur denkt er hätte Ansprüche, will aber nicht arbeiten und keinem anderen Wert liefern, dann ist das der Grund, warum er in seiner jetzigen Situation ist. Und die Kinder hat er dann vermutlich auch nur aus Egoismus gezeugt mit dem Hintergedanken, dass sie ihn dann im Alter versorgen sollen.