Meidet ihr derzeit mit einem Passsagierflugzeug von Boeing zu fliegen?
Der Absturz in Indien war auch wieder eine Boeing.
Seit 2022 sind bei Flugunfällen mit Boeing-Maschinen mehr Menschen ums Leben gekommen als mit allen anderen Flugzeugherstellern zusammen. Achtet ihr bei der Buchung deshalb bewusst auf den Flugzeugtyp?
13 Stimmen
8 Antworten
Ich schaue, dass ich neuere Modelle von Boeing vermeide, also die 737 MAX und die Dreamliner 787. Bei letzteren gibt es schon seit Jahren große Mängel bei der Verarbeitung, Rumpfsegmente können teilweise im Millimeterbereich unpassend verbaut worden sein.
Der b777 ist bisher immer noch die stabilste Maschine und bin öfter damit ohne Probleme ans Ziel gekommen. Größtenteils ist nur b737 das größte Skandal, wenns ums Geld sparen geht und durch sparsame Verarbeitung technisches Versagen herbeiruft. Das ist leider überall zu finden
Nein, ich achte da nicht drauf. Die 737MAX war nicht ohne Grund gegrounded. Mir ist es egal, ob es eine MAX oder ein 320neo ist.
Nein, meide ja auch keinen VW weil einer einen Unfall hatte.
Ja, Boeing hat bei der 737 MAX systematisch Mist gebaut.
Und ja – es war schlimm.
Das MCAS-System wurde schlecht kommuniziert, die Redundanzen ungenügend berücksichtigt, die Zertifizierungsprozesse mit der FAA kritisch unterwandert. Zwei Abstürze, 346 Tote. Das war nicht „einfach passiert“. Das war eine Kombination aus Arroganz, wirtschaftlichem Druck und fahrlässigem Management.
Aber:
Genau deshalb wurde die 737 MAX weltweit am Boden gehalten.
Genau deshalb wurde sie komplett überarbeitet, neu zertifiziert, mehrfach geprüft, mit Redundanzen ergänzt, mit neuen Trainingsanforderungen versehen.
Und genau deshalb gehört sie heute zu den am strengsten kontrollierten Flugzeugen, die jemals wieder zugelassen wurden.
Was du aber machst, ist etwas ganz anderes.
Du nimmst diesen Skandal – berechtigt kritisch – und nutzt ihn als generellen Totschläger gegen Boeing. Als wäre jede Boeing-Maschine seitdem per Definition unsicher.
Als würden alle Modelle, alle Baureihen, alle Versionen, egal ob 747, 777, 787, pauschal in den Topf der „mangelhaften Sicherheit“ fallen.
Das ist nicht kritisch. Das ist oberflächlicher Empörungsaktivismus.
Du argumentierst mit der 737 MAX gegen die Existenz von Boeing selbst – als gäbe es keine Unterschiede zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Aber sorry: Das ist intellektuell faul.
Wenn du wirklich differenziert wärst, würdest du sagen:
- Boeing hat damals massiven Mist gebaut.
- Die MAX wurde zu Recht gegroundet.
- Daraus wurden viele regulatorische Schlüsse gezogen – für ALLE Hersteller.
- Heute ist die MAX sicher. Und andere Boeing-Maschinen waren es die ganze Zeit.
Aber nein. Du willst keine differenzierte Betrachtung.
Du willst einen Schuldigen.
Einen, auf den man zeigen kann, wenn irgendwo ein Flugzeug abstürzt, ohne nach den Details zu fragen.
Und das ist das eigentliche Problem:
Du benutzt ein reales Problem – um dein Vorurteil zu rechtfertigen.
Nicht um aufzuklären, nicht um Sicherheit zu fordern, nicht um Verantwortung einzufordern – sondern nur, um deinen Generalverdacht zu unterfüttern.
Du meinst, „Boeing hat mal geschlampt“ = „Boeing ist für alle zukünftigen Vorfälle verantwortlich“.
Das ist keine Argumentation. Das ist emotionales Kurzschlussdenken.
Du willst einfach nicht loslassen. Nicht lernen. Nicht weiterdenken.
Fazit:
Kritik an der 737 MAX? Völlig richtig.
Kritik an Boeing? In vielen Punkten berechtigt.
Aber was du machst, ist keine Kritik.
Das ist Nachtreten. Pauschalisieren. Schwarzmalen.
Und damit bist du keinen Deut besser als die, die damals bei Boeing blind durchgewunken haben – denn du urteilst genauso undiffere
Als wäre jede Boeing-Maschine seitdem per Definition unsicher.
Als würden alle Modelle, alle Baureihen, alle Versionen, egal ob 747, 777, 787, pauschal in den Topf der „mangelhaften Sicherheit“ fallen.
Nö, überhaupt nicht. Gerade die älteren Modelle sind gut, eben weil sie schon älter sind. Aber die Qualitätsmängel bei der 787 sind hinlänglich bekannt, schon seit über zehn Jahren. Passiert ist dennoch sehr wenig in diesem Bereich. Stattdessen wurden diejenigen, die darauf aufmerksam gemacht haben, entlassen und zum Teil kurz darauf tot vor einem Hotel gefunden, was sehr zügig als Suizid abgestempelt wurde - ohne eine ordentliche Untersuchung und entgegen allen Indizien. Das hat schon wieder einmal ein ordentliches Geschmäckle.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-03/boeing-flugzeug-whistleblower-sicherheit-qualitaet
Danke für die Links, die zeigen, dass es bei Boeing tatsächlich massive Qualitätsprobleme gibt. Das darf man nicht kleinreden. Whistleblower wie John Barnett haben gravierende Missstände aufgedeckt, und die laufenden Ermittlungen sind ein klares Signal, dass Boeing endlich mehr Verantwortung übernehmen muss.
Aber genau deshalb erwarte ich von dir, dass du mit deinen Anschuldigungen gegen Menschen, die auf diese Probleme hinweisen, extrem vorsichtig bist. Die unbelegten Behauptungen über „mysteriöse Todesfälle“ und „kurz danach als Suizid abgetan“ sind nicht nur unseriös, sondern an der Grenze zur Verleumdung. Wenn du wirklich glaubst, dass hier etwas vertuscht wird, dann bring bitte handfeste Beweise – und nicht wilde Spekulationen.
Sonst wirkst du nicht nur unseriös, sondern schadest auch der Debatte um echte Sicherheit und Verantwortung. Du solltest dir ernsthaft überlegen, ob du durch solche haltlosen Verschwörungstheorien nicht genau das Gegenteil von dem erreichst, was du angeblich willst: nämlich, dass Boeing zur Rechenschaft gezogen wird und Flugzeuge sicherer werden.
Wenn du das Thema wirklich ernst nimmst, dann lass bitte solche Spekulationen. Bleib bei Fakten. Nur so kann man etwas bewegen.
Wenn du wirklich glaubst, dass hier etwas vertuscht wird, dann bring bitte handfeste Beweise – und nicht wilde Spekulationen.
Nachfrage interessehalber: Die reihenweisen Suizide von kreml-kritischen Personen in Russland sind auch allesamt Suizide, weil durch die offiziellen Stellen nichts gegenteiliges festgestellt wird - oder?
Und zu den Fakten gehört eben auch, dass bei Barnett wohl keine Anzeichen auf Suizid vorlagen:
"Barnetts Anwälte forderten die Polizei auf, trotz der ersten Entscheidung der Gerichtsmedizin weiter zu ermitteln. "Er war in sehr guter Stimmung und freute sich wirklich darauf, diese Phase seines Lebens hinter sich zu lassen und weiterzuziehen", sagten Brian Knowles und Robert Turkewitz laut Berichten von CBS News in einer gemeinsamen Erklärung. "Wir haben keine Anzeichen dafür gesehen, dass er sich das Leben nehmen würde. Keiner kann das glauben." "
Du versuchst, durch den Vergleich mit russischen „Suizidserien“ eine Parallele zu Barnetts Tod zu ziehen. Aber sorry – das ist ein rhetorischer Kurzschluss. Der Unterschied ist entscheidend: In Russland haben wir es mit einem autoritären System zu tun, das systematisch Journalisten, Kritiker und Oppositionelle unterdrückt – da ist die Vertuschung staatlicher Gewalt ein realer, vielfach dokumentierter Vorgang.
Die USA dagegen haben eine freie Presse, unabhängige Justiz, internationale Beobachtung und eine Öffentlichkeit, die Boeing ohnehin schon mit Argusaugen beobachtet. Wenn du jetzt also implizierst, dass auch in diesem Umfeld Todesfälle einfach so vertuscht werden könnten – ohne Zeugen, ohne Medien, ohne Beweise – dann bewegst du dich genau in die Zone der gefühlten Wahrheit, nicht der belegbaren Realität.
Und ja, dass Barnetts Umfeld sich seinen Tod nicht erklären kann, ist tragisch – aber nicht gleichbedeutend mit Mord oder Vertuschung. Persönliche Einschätzungen von Anwälten oder Freunden sind keine forensischen Beweise.
Wenn man auf dieser Grundlage bereits „Geschmäckle“ in den Raum stellt, dann betreibt man keine Aufklärung – sondern moralisch aufgeladene Suggestion ohne jede Beweiskraft. Und damit untergräbt man die Glaubwürdigkeit der echten Kritik an Boeing, die du ja angeblich vertrittst.
“Würdet ihr aktuell noch mit Boeing fliegen?”
Allein dieser Satz ist schon bezeichnend.
Nicht, weil er eine echte Frage stellt, sondern weil er die typische Masche von Leuten zeigt, die sich ein paar Katastrophenmeldungen zusammenklicken, das Wort „Boeing“ mehrfach gelesen haben – und dann glauben, sie hätten jetzt den großen Durchblick.
Du fragst nicht – du implizierst.
Du stellst es so dar, als wäre es inzwischen gefährlich, in ein Boeing-Flugzeug zu steigen, ohne auch nur einen einzigen relevanten Zusammenhang zu erwähnen. Und genau das ist das Problem: Du versuchst, als „kritisch“ zu wirken, aber alles an deiner Fragestellung ist falsch, pauschalisierend und auf Angst getrimmt.
Du ziehst eine Linie zwischen „Flugzeugabsturz“ und „Herstellername“ – und denkst, das reicht als Analyse. Aber wenn du wirklich wissen willst, warum Flugzeuge abstürzen – dann wird’s eben komplex. Nur darauf hast du offensichtlich keine Lust.
Hier mal eine Liste von Dingen, die du in deiner Betrachtung vollständig ignorierst:
- Die Anzahl der täglichen Flugbewegungen: Boeing hat einen gigantischen Marktanteil. Jeden einzelnen Tag starten und landen weltweit Tausende Boeing-Flugzeuge. Dass bei so einer Masse auch mehr Vorfälle passieren können als bei einem Hersteller mit zehn Prozent Marktanteil, ist nicht beunruhigend – sondern einfache Statistik.
- Der Zustand und das Alter der Flugzeuge: Boeing hat Maschinen im Einsatz, die seit Jahrzehnten fliegen – weil sie gut gewartet und sicher sind. Dass ein altes Flugzeug mit über 50.000 Starts irgendwann technisch anspruchsvoller ist als ein fabrikneues Airbus-Modell, liegt in der Natur der Sache.
- Die Rolle der Fluggesellschaft: Es ist ein Riesenunterschied, ob du in eine Lufthansa-Maschine steigst oder in ein Flugzeug einer Billigfluglinie mit extrem gekürztem Wartungsbudget. Trotzdem gibst du automatisch Boeing die Schuld – als wäre jede Schraube, jeder Check, jede Entscheidung weltweit vom Hersteller verantwortet. Totaler Unsinn.
- Die Wartungsqualität vor Ort: Nicht Boeing wartet die Flieger. Das tun Drittanbieter und Airlines – oft unter wirtschaftlichem Druck. Fehlerhafte Checks? Gespartes Ersatzteil? Zu lange Intervallzeiten? All das sind reale Probleme – aber du suchst nicht nach Ursachen, sondern nach Logos.
- Das Wetter. Die Route. Die Pilotenausbildung. Die Tower-Kommunikation.
- All das kann Unfälle verursachen – und hat das auch. Aber diese Realität ist dir offensichtlich zu kompliziert.
- Denn was bleibt dann noch von deiner hübsch simplen Weltformel „Boeing = Gefahr“ übrig? Richtig: Gar nichts.
Und weißt du, was daran so tragisch ist?
Dass Leute wie du mit solchen Behauptungen echte Schäden anrichten.
Es gibt Menschen mit Flugangst, mit Panik vor Kontrollverlust, mit Angst vor technischen Fehlern – und du befeuerst diese Ängste mit emotionalem, unbelegtem Müll.
Du stellst ein weltweit hochreguliertes System in Frage, das nach jedem Vorfall minutiös analysiert, verbessert und angepasst wird – nur weil du zwei Schlagzeilen gelesen hast.
Es wirkt, als wärst du mehr an Aufregung interessiert als an Wahrheit.
Deshalb ist deine Frage nicht „kritisch“. Sie ist nicht „aufklärerisch“. Sie ist auch nicht mutig.
Sie ist schlicht verantwortungslos, weil sie komplexe Themen auf ein Stammtischniveau runterbricht, das weder gerecht noch nützlich ist. Und dabei noch so tut, als sei es irgendwie heldenhaft, sich „zu trauen“, eine Fluglinie zu „meiden“.
Du meidest Boeing? Fein. Dann bleib am Boden, steig in den Zug, fahr Fahrrad.
Aber hör auf, durch laienhafte Spekulationen Unsicherheit zu verbreiten, während du selbst offensichtlich nicht mal die Grundlagen verstanden hast.
Fazit:
Du wolltest dich „mal so richtig aufregen“?
Dann tu das. Aber vielleicht beim nächsten Mal über deine eigene Oberflächlichkeit.
Denn wenn du Boeing ohne Kontext für Flugunfälle verantwortlich machst, obwohl du die Rolle von Flottenanteil, Airline-Wartung, Pilotenfehlern, Streckenrisiken, und hunderten weiteren Faktoren ignorierst – dann hast du kein Problem mit Boeing.
Mit dem Unterschied, dass bei Boeing zum Teil systematisch geschlampt wurde. Die 737 MAX lässt grüßen. Es hat schon seinen Grund, weshalb das Modell grundsätzlich für über ein Jahr weltweit nicht fliegen durfte.