Kann man an einem normalen Computer eigentlich irgendwas löten?!
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Kann man. Das sind auch nur Platinen die per Roboter flott gelötet sind. Also in der Firma dies PCS herstellen. Bei meinem war dieser ultra dünner Draht für mein WLAN WIFI Dongle Antenne beim Wartungsarbeiten abgegangen. Und ich hab mich gewundert, warum mein PC kein WLAN mehr hatte. Dann einfach einen guten Lötkolben mit etwas Lötzinn oder Zink und defekten Kabel wieder dranlöten. Der eine ins Pluspol und der andere ins Minuspol. So hat man Geld gerettet. Passiert mal
Mit dem richtigen Equipment und Feingefühl können diverse elektronische Komponenten wie Wiederstände, Transistoren, Kondensatoren und einiges mehr ausgetauscht werden. Dasselbe gilt für verlöteten Flash-Speicher oder RAM. Wobei man schon wissen sollte was man macht und es keinem Anfänger raten würde.
Wegen deiner Aussage im zweiten Absatz auch am Ende geschrieben habe, dass ich es keinem Anfänger raten würde. Und selbst bei vermeintlich einfachen Dingen wie Flash-Chips, stößt man u.U. auf Probleme, die man nicht auf Anhieb auf dem Schirm hat. Kurz und knapp gesagt: Es ist und bleibt empfindliche Feinelektronik.
Das ist genau richtig.
Ich wollte nur ergänzen, dass man - können vorausgesetzt - Reparaturen und bessere (aber geeignete) Chips rein machen kann. Aber man kann keine Änderungen im Sinne von "dazu löten" oder "um löten" machen.
Das war damals noch eine Wilde Zeit. Als 4MByte RAM (4× 1MB) noch das Maß der Dinge waren. Da wurden RAM Riegel auf ein mal irre teuer weil mal wieder ein Schiff voller RAM unter gegangen war. Als dann 2MB Riegel irgendwann mal nach sehr langer Zeit so halbwegs erschwinglich wurden, haben dann "alle" Aufgerüstet. Und ich habe dann damals die gebrauchten 1MB EDO Riegel die alle los werden mussten für ein paar Mark aufgekauft und selber aneinander gelötet. So hatte ich dann erst 16MB dann sogar 32MB für sehr wenig Geld in meinem PC :D
Das kommt drauf an.
Natürlich kann man da "was löten", das macht ja der Hersteller ja auch. Und das kann man Grundsätzlich auch Zuhause machen.
Aber wenn man bei den hohen frequenzen kleinste Veränderungen macht, wird der Computer sehr schnell instabil oder funktioniert gar nicht mehr.
Also sinnvoll dran herumbasteln kann man also leider nicht mehr. Bei ca. 100MHz fängt nun mal die "Schwarze Magie" an, das kann man als Hobbyelektroniker kaum noch Handhaben.
Natürlich kann man immer noch an den Sachen die nichts mit dem eigentlichen "Computing" zu tun haben herumbasteln, also Stromversorgung, Lüftersteuerung, ja sogar (eingeschränkt) am USB.
Für "Basteleien" braucht man eine Schnittstelle die den eigentlichen Computer von der Bastelei trennt. Dafür gibt es Schnittstellenkarten, also I/O Karten. Da kann man dann dran gehen ohne den Computer selber zu beeinflussen. Viele Einplatinencomputer wie der Raspberry Pi haben diese eingebaut, nennt sich da GPIO (General Purpose I/O) und die sind genau dafür da was da dran zu basteln.
Bis zum 386 konnte man noch sehr viel selber basteln, beim 486 wurde es schon sehr schwierig und so ab Pentium II praktisch unmöglich. Da der ISA Bus mit maximal 8MHz läuft, konnte man da dran problemlos "basteln" und Sachen direkt da rein löten oder Steckkarten selber bauen. Ab AGP und PCIe geht das leider nicht mehr. PCI konnte man - wenn man wusste was man da tut mit speziellen Chips - noch so gerade eben "basteln".
Um das mit den "Veränderungen" zu verdeutlichen.
Je höher der Takt, desto kürzer müssen die Leitungen sein, damit die Signale rechtzeitig am Ende "sauber" ankommen.
Das war ja damals der Kampf der "Minicomputer", als es noch keine richtigen Chips gab und Computer aus Einzeltransistoren oder einem Haufen sehr simpler Chips bestand. Je länger die Drähte die die Einzelteile verbinden, desto langsamer war der Computer.
Das ist auch der Grund, warum die "Cray" Computer als Säulen gebaut wurden. Nur so standen die Einzelteile nahe genug zusammen um die für damalige Verhältnisse "fantastischen" Taktraten zustande zu kriegen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Cray-1
Die Homecomputer der 1980er Jahre arbeiten praktisch alle mit nur 1MHz. Da konnte man sich fast 2 Meter lange Drähte erlauben. Bei den heute üblichen Taktraten eines modernen Boards sind 2 Millimeter mehr dran machen oft schon zu viel!
Rauchst du!? Wenn ja eventuell mal. Vor dem. Beitrag erstellen besser sein lassen..
Richtig. Reparaturen und Upgrades gegen bessere Chips ist möglich. Aber "umbauten" sind wegen den hohen Frequenzen unmöglich ohne genauste Berechnungen und Anpassungen.
Schaut man sich ein Board genau an, sieht man Leitungen die "Mäandern". Die sind durch Schlangenlinien in ihrer Länge künstlich vergrößert damit der Impuls der da durch geht zur exakt richtigen Zeit am Ende ankommt. Wenn man da "was dazu lötet", passt das Timing und "noch eine Million anderer" Hochfrequenzeigenschaften nicht mehr.