Ist es moralisch verwerflich, dass es keine absolute Gerechtigkeit geben kann?
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9 Antworten
Bei Gerechtigkeit denke ich zuallererst an Gesetzgebung und Justiz und in diesem Zusammenhang kann ich mir keine absolute Gerechtigkeit vorstellen.
Wie sollte es denn möglich sein, jedem völlig gerecht zu werden?
Vor allem, wie sollte es möglich sein, dass zwei Kontrahenten beispielsweise ein, wie auch immer geartetes Urteil, als für beide Parteien als absolut gerecht empfinden?
Das übersteigt meine Vorstellungskraft.
Nein, das ist eine unvermeidbare Konsequenz des Aufbaus des Universums.
Wenn ein Gott existiert (was ich nicht glaube) war es moralisch verwerflich von ihm das Universum auf diese Weise zu entwerfen. Doch diese Tatsache an sich ist nicht moralisch verwerflich, sie ist ein Fakt.
Moral ist durchaus eine sehr individuelle Vorstellung zu unterschiedlichsten Themen. Einflüsse zum Aufbau der moralischen Einstellung gibt es viele, schwerwiegend sind die im direkten und weiteren Umfeld und in der gelebten Gesellschaft herrschenden „Normen“.
Somit ist auch eine aus moralischer Sicht „absolute Gerechtigkeit“ nicht möglich.
Moralisch verwerflich können nur Menschen handeln, nicht eine gesellschaftliche Situation.
So funktioniert die Welt eben. Das war so, ist so und wird immer so sein.