Ist das Sozialsystem in Deutschland gut und findet ihr es gerecht?

gar nicht, gehört komplett reformiert 64%
ja, bin im Großen und Ganzen damit zufrieden 36%
teilweise, es gibt st 0%

11 Stimmen

3 Antworten

gar nicht, gehört komplett reformiert

Unser Sozialsystem lästt viel zu viele Leute im Stich, egal ob Rentner, Arbeitslose, Flüchtlinge und viele andere.

Woher ich das weiß:Hobby – Sommer, Sonne, Sozialismus

Kuestenflueg248  20.07.2025, 18:22

und unterstützt leider arbeitscheue und die ohne schulbildung .

MrsThalia  20.07.2025, 20:50
@Kuestenflueg248

Hmm ja lass uns die Diskussion auf 16 tausend Totalverweigerer lenken während es Millionen Aufstocker gibt.

Ist dir vielleicht mal in den Kopf gekommen das Menschen ohne abgeschlossenen Bildungsweg vielleicht gerade von unserem Sozialsystem im Stich gelassen wurden?

gar nicht, gehört komplett reformiert

An sich eine gute Idee - ist aber von „Fachkräften“ et al. als willkommenes Rundum-Sorglos-Paket bzw. Hängematte entdeckt worden, während andere auf der Strecke bleiben…

gar nicht, gehört komplett reformiert

Ich muss sagen, dass du sicherlich absolut reale Missstände beschreibst, ja, aber du ziehst daraus leider die falschen Schlussfolgerungen, und dies machen viele, wenn nicht die meisten. Stichwort: Spaltung...; Das Problem ist nicht, dass andere Arme ''zu viel'' bekommen, sondern dass alle, eben auch die, die arbeiten, und vor allem die, vom System ausgebeutet und in Armut gehalten werden, ganz einfach weil Profit und Kapitalinteressen über sozialen Bedürfnissen stehen. Der Sozialstaat im Kapitalismus dient nicht und diente nie der Gerechtigkeit, der Sozialstaat ist schlichte Verwaltung von Armut und wichtig zur Sicherung des sozialen Friedens, damit das Ausbeutungssystem stabil bleibt.

Also, Fazit für dich und bitte nimm es dir zu Herzen und denk drüber nach: Nicht der ''faule Arbeitslose'' ist dein Gegner, ganz und gar nicht, sondern die herrschende Klasse, die uns alle spaltet und gegeneinander ausspielt. Deine Wut trifft derzeit also die Falschen

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

RatlosAug2013 
Beitragsersteller
 21.07.2025, 11:27

Hallo Chaessus, das was Du schreibst klingt gut und logisch einleuchtend. Das Problem ist aber, wie kommt man an das Geld der wirklich Reichen ran? Wer es sich leisten kann, deponiert sein Geld im Ausland und verschleiert alles so, dass es kaum versteuert werden kann. Alle Gesetze bei denen bisher versucht wurde an das Geld der Reichen zu kommen, haben letzendlich die Mittelschicht am Meisten belastet. Siehe z.B. Spitzensteuersatz auf Einkommen. Wenn Du als Alleinverdiener einer Familie mit 3 Kindern 60.000 brutto verdienst, bist Du nicht reich, kannst Dir nichteinmal ein Eigenheim leisten, zahlst aber bereits den Spitzensteuersatz von 50%. Gleiches gilt für die Erbschaftsteuer. Wenn mir meine Eltern ein kleines Häuschen im Wert von 150.000 Euro vermachen, das sie sich durch lebenslange mühsame Lohnarbeit, die auch bereits kräftig versteuert war, vermachen, langt der Staat ordentlich zu.

Der "faule Arbeitslose" ist nicht mein Feind. Ich möchte nur, das die begrenzten Ressourcen gerecht verteilt werden, d.h. der Sozialstaat sollte erstmal seine Kernaufgaben gut erfüllen, d.h. Renter, Behinderte, chronisch Kranke adequat versorgen. Auch sollte die Arbeitslosenversicherung ihren Zweck erfüllen und verhindern, dass es zum totalen sozialen Abstieg kommt, wenn es durch Betriebsschließungen, Alter, struktureller Wandel zu längerer Arbeitslosigkeit kommt. Wenn dann noch genug Geld übrig ist, kann auch der Rest versorgt werden, d.h. Leute, die sich nie um Arbeit bemüht haben.

chaessus0000  26.07.2025, 20:18
@RatlosAug2013

''wie kommt man an das Geld der wirklich Reichen ran?''

Das Geld, bzw. der gesellschaftliche Reichtum, muss zurückgeholt werden durch entschädigungslose Enteignung und demokratische Kontrolle der Produktionsmittel; klingt radikal, ist es auch, es ist aber gleichzeitig die einzige Möglichkeit.

''Wer es sich leisten kann, deponiert sein Geld im Ausland und verschleiert alles so, dass es kaum versteuert werden kann.''

Tja, das zeigt halt weiterhin, wie das kapitalistische System es den Reichen erlaubt, sich auf Kosten der Allgemeinheit zu bereichern.

''Alle Gesetze bei denen bisher versucht wurde an das Geld der Reichen zu kommen, haben letzendlich die Mittelschicht am Meisten belastet.''

Ja, die Mittelschicht wird zum Sündenbock gemacht, während die echten Profiteure weitgehend unangetastet bleiben; ich nenne das Klassenherrschaft in Reinform.

''Alle Gesetze bei denen bisher versucht wurde an das Geld der Reichen zu kommen, haben letzendlich die Mittelschicht am Meisten belastet. Siehe z.B. Spitzensteuersatz auf Einkommen.''

Kurzfristig und derzeit würde es Sinn machen, die Einkommenssteuer auf Löhne erstmal vollständig unangetastet zu lassen bzw. für viele zu senken, und stattdessen die Kapitalertragssteuer zu erhöhen, aber das alles wäre wieder nur ein Pflaster auf einer riesigen Fleischwunde; echte Gerechtigkeit erfordert einfach tiefere Systemveränderungen, Systemveränderungen welche ich ja bereits erwähnte.

''Wenn Du als Alleinverdiener einer Familie mit 3 Kindern 60.000 brutto verdienst, bist Du nicht reich, kannst Dir nichteinmal ein Eigenheim leisten, zahlst aber bereits den Spitzensteuersatz von 50%.''

Ja, unfair, unvernünftig, eben beschissen

''Wenn mir meine Eltern ein kleines Häuschen im Wert von 150.000 Euro vermachen, das sie sich durch lebenslange mühsame Lohnarbeit, die auch bereits kräftig versteuert war, vermachen, langt der Staat ordentlich zu.''

Ja, ein weiterer Ausdruck der Klassenungleichheit bzw. Ausdruck des Klassenkampfes von oben nach unten im Steuerrecht.

''die Erbschaftsteuer''

Dennoch sollte man sich auf gar keinen Fall gänzlich gegen die Erbschaftssteuer aussprechen! Sie wird ein wichtiges Instrument sein, um die Konzentration von Reichtum und Macht in den Händen weniger zu brechen, um die generationsübergreifende Perpetuierung des Reichtums und damit der Klassenherrschaft zu brechen.

''Der "faule Arbeitslose" ist nicht mein Feind. Ich möchte nur, das die begrenzten Ressourcen gerecht verteilt werden, d.h. der Sozialstaat sollte erstmal seine Kernaufgaben gut erfüllen, d.h. Renter, Behinderte, chronisch Kranke adequat versorgen. [...] Wenn dann noch genug Geld übrig ist, kann auch der Rest versorgt werden, d.h. Leute, die sich nie um Arbeit bemüht haben.''

Das ist exakt wieder diese gewollte Spaltung unter den Schwächsten; wir haben absolut genug gesellschaftliche Ressourcen, um uns adäquat um jeden einzelnen zu kümmern, um jedem ein anständiges, gutes Leben zu ermöglichen, aber drei Mal darfst du raten, wer genau diese eigentlich vorhanden gesellschaftlichen Ressourcen zurückhält, ganz bestimmt nicht der Langzeitarbeitslose, der sich nicht bemüht um Arbeit. Wir müssen uns den Reichtum dort (zurück)holen, wo er leistungslos und unproduktiv sich konzentriert: bei der besitzenden Klasse. Also, fall nicht auf diese falsche Frontlinie herein, denn genau das ist das Ziel der herrschenden Ideologie, und sehr viele sind ihr schon vollständig erlegen.

RatlosAug2013 
Beitragsersteller
 27.07.2025, 14:09
@chaessus0000

Weiß nicht? Das was Du schreibst klingt alles sehr nach Systemwechsel und richt nach Sozialismus. Da hatten wir schon mal. Hat nicht funktioniert und zu extremer Unfreiheit geführt. Kapitalismus ist kein gutes Sysem, aber ich halte es für das einziges was leider halbwegs funktioniert. Ich will eigentlich auch nicht auf einen großen Systemwechsel warten, der alles gerechter macht, sondern überlege mir eher wie man im hier und jetzt mit kleineren Reformen und Gesetzesänderungen im bestehenden System mehr Gerechtigkeit schaffen könnte. Man könnte z.B. auf einen Schlag mindestens 300 Milliarden Euro frei machen, wenn man Leuten, die nie ins Sozialsystem eingezahlt haben und die gesund und arbeitsfähig sind auf ein Bett-Brot und Seife System umstellt. Dann war der Sozialstaat wieder in der Lage seine Kernaufgaben zu erfüllen.