Flucht aus Nordkorea
Hallo zusammen,
angenommen ihr wärt Nordkoreaner und wollt dem dortigen Regime entkommen und daher in ein anderes Land "immigrieren". Von Seiten der Regierung ist das ja eher nicht so erwünscht, Flüchtige werden entweder direkt in der Grenzregion erschossen oder alternativ gefangen genommen, gefoltert und deren Familien bestraft. Was sonst noch so ab geht kann man sich dann denken, da es ständig Verstöße gegen die Menschenrechtskonventionen gibt.
Wie würdet ihr flüchten?
Option 1: nach Südkorea. Dieser Fluchtweg führt allerdings durch die "entmilitarisierte" Zone, die schwer bewaffnet und bewacht wird. Die Chance, da durch zu kommen beträgt lebend 0,1%. Allerdings wäre es ein Landweg und die Südkoreaner bieten Asyl und würden sogar eure Sprache sprechen.
Option 2: nach Russland. Die Grenze wird auch schwer bewacht, es wäre aber auch ein Landweg. Kaum jemand kann dort aber Fuß fassen, wenn er nicht schon vorab Kontakte in Russland hat. Wenn man auffällt, wird man wieder retour geschickt und wird den nordkoreanischen Behörden übergeben...
Option 3: nach China. Auch hier wird die Grenze überwacht und man muss durch einen der Grenzflüsse schwimmen. In China müsste man sein restliches Leben inkognito leben, da man ansonsten sofort wieder zurück ins Heimatland abgeschoben wird. Oder man reist weiter in andere Länder und kommt letztendlich nie oder erst nach mehreren Jahren wirklich zur Ruhe.
Option 4: das chinesische Meer. Man würde mehrere Stunden über 3km durch das chinesische Meer schwimmen und so die Grenze vom Land aus ungesehen passieren. Man hat aber das Risiko auf See aufgegriffen zu werden. Da ist das Risiko erwischt zu werden etwas geringer. Allerdings ist 3km im Meer zu schwimmen praktisch fast ein Selbstmordkommando.
Option 5: ich füge mich dem Schicksal und verbleibe in Nordkorea, auch wenn es einen innerlich völlig zerstören wird.
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6 Antworten
Hi,
uff das ist eine äußerst schwierige Frage...
Wo ich mir von Anfang an sicher war, welche Optionen ich auf keinen Fall wählen würde, war Russland und China. Keine der genannten Optionen ist wirklich einfach, aber die Soldaten sind dort viel zu koordiniert und sie arbeiten glaube ich auch mit Nordkorea zusammen?
Nach Südkorea - ich denke von den ganzen Optionen hat das die meisten ,,Vorteile''. Man bekommt Asyl, man spricht die Selbe Sprache und man könnte sein neues Heimatsland finden, doch ich glaube diese Flucht, wenn ich nur auf meine Kapazitäten gucke, würde ich nicht überleben.
Tja, es bleibt noch übers Meer oder in Nordkorea bleiben. ...
6h im Meer Schwimmen, auch wenn ich gute Schwimmerin bin würde sehr wahrscheinlich zum Ertrinken führen. Entweder ich müsste einen Rettungsring oder Ähnliches mitnehmen, aber dann besteht natürlich wieder die Gefahr gesehen zu werden. Und mein Ziel ist es LEBENDIG und UNGESEHEN durchzukommen.
Letztendlich brauch man Vieles, um eine Flucht erfolgreich zu überleben:
- Glück
- Geschick
- Kampfgeist
- starke Nerven
- gute Ausdauer
- Reflexe
- Material, Essen?
Ich habe weder starke Nerven, noch Geschick. Wenn das Glück dann auch nicht zusagt bin ich in der Pampa.
Man müsste wahrscheinlich auch seine Familie in Nordkorea lassen. Also würde man sich trennen...
Deswegen - so leid es mir tut - aber ich bleibe. Es würde Generationen bestraft werden meinetwegen. Ich würde mich schrecklich fühlen. Dann noch gefoltert zu werden, ist nicht gerade optimal... Bei diesen geringen Chancen, die ich sowieso habe, lohnt es sich nicht dieses Risiko aufzunehmen.
Alle Auswahlmöglichkeiten sind praktisch Selbstmord und zu bleiben ist praktisch Mord für die eigene Seele.
Ich wünschte ich könnte etwas gegen diese Ungerechtigkeit tun.
LG
Vermutlich würde ich eine Flucht nicht in Betracht ziehen. Einerseits sind die Erfolgschancen ziemlich gering. Andererseits, und das ist noch wichtiger: es ist bekannt, dass Nordkorea die Familien bestraft, bis hin zu Lagerhaft. Und das für mehrere Generationen. Also Eltern, Großeltern, eventuelle Geschwister. Das würde ich nicht riskieren wollen.
China und Russland kooperieren mit Nordkorea. Daher halte ich eine Flucht dorthin für nicht zielführend. Zudem gibt es vermutlich auch Sprachprobleme, da die nordkoreanischen Arbeiter und Bauern sicherlich kaum Fremdsprachen sprechen.
Um aus dem Land zu entkommen, sollte man sich zunächst mit dem herrschenden Regime arrangieren und versuchen, in eine Position zu kommen, welche ein Entkommen möglich machen könnte. Ich denke hier an Fischer, LKW-Fahrer oder an jene Sklavenarbeiter, die da für Devisen (für die Nordkoreanische Regierung) an einer Arbeitskooperation zwischen Nord- und Südkorea arbeiten - selber bekommen die zwar nur ein paar Brösel, aber sie sind in räumlicher Nähe zur Grenze. Allerdings sind diese Leute auch schwer bewacht und haben wohl fast immer Verwandte in Nordkorea, welche dann bei einer Flucht büßen müßten.. Zudem bin ich mir nicht sicher, ob dieses Projekt angesichts der Feindseligkeit Nordkoreas überhaupt noch weitergeführt wird.
Ein Entkommen von dort ist keine leichte Aufgabe. Die Nordkoreaner setzen dem guten alten Stasi tatsächlich noch einen oben drauf, was Menschenverachtung und deren sichere Verwahrung anbelangt. Es gibt aber immer wieder Fälle von Menschen, die das schaffen. Vielleicht sollte man deren Methoden analysieren. Allerdings machen dies auch die Gefängniswärter und verbessern so ihre Methodik.
Ich denke, China wäre die "einfachste" Option. Park Yeon-mi ( koreanisch 박연미 ) Ist auch auf die Weise geflüchtet und wurde 2009 in Südkorea sesshaft. Ich weiss zwar nicht, wieviel oder wie lange man schwimmen muss, aber ich glaube auch dass China der einfachste Weg wäre.
LG
- @flwrzarq
Durchs Meer zu schwimmen würde ca. 6 Stunden aufwärts dauern. Fast alle, die es versucht haben, sind ertrunken und/oder erfroren. Genaue Zahlen gibt es natürlich nicht.
Dumme Frage, aber: könnte man nicht einfach irgendwie ein Boot nehmen? Oder mit nem schwimmring und stöcken übers Meer?
Könnte man schon machen, allerdings ist jedes Gramm Gewicht ein Gramm mehr, das man mit übers Meer schwimmen muss. Die Meisten sind in einem schwarzen Neopren-Anzug geschwommen, da wie gesagt, das Meer ja auch überwacht wird. Mit einem Schwimmring würde man in den über 6 Stunden sicherlich gesehen werden (wenn nicht sogar vom Land aus). Man muss ja auch erstmal ungesehen bis zum Ufer in Nordkorea kommen.
Also ich würde Nachts gehen und mich da komplett schwarz anziehen und halt den schwimmring schwarz Annalen.. keine Ahnung ob das klappen würde..
Einen anderen Fluchtweg gibt es nicht wirklich. Die Russen würden dich ausliefern und bei den Chinesen besteht die Gefahr ebenfalls.
Gut analysiert! Respekt.