Befindet sich die Menschheit in einem Gefängnis, dass man weder sehen, riechen, schmecken, hören noch fühlen kann?

Ja 75%
Vielleicht 25%
Nein 0%

8 Stimmen

5 Antworten

Ja

Alles Existierende befindet sich in seinem Gefängnis aus dem es nicht raus kann. Wenn Du ein Mensch bist, kannst Du kein Fisch sein, das ist Dein Gefängnis.

Ja

Durch die vielen naturgegebenen und gesellschaftlichen Notwendigkeiten, klar.

Matrix-Quark eher nicht. Allenfalls könnte jemand die Ströme in deinem Gehirn von außen lenken, sodass alles, was du wahrnimmst, ein Kinofilm ist. Auch alle deine Zeitgenossen wären nur Einbildung (oder besser "Einfilmung"). Die können dann also nicht auch alle bluetooth-gesteuert sein, denn es gibt sie ja gar nicht.

Sobald man die ganze Menschheit mit dem simulierten Matrix-Gefängnis beglückt, haut das Fantasiegebilde nicht mehr hin.

Ja

Für die wenigsten Menschen macht sich dieses High-End-Gefängnis bemerkbar und dem es sich bemerkbar macht, dem droht ein trauriges Schicksal.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Vielleicht

Die Matrix-Frage... das ist im Konstruktivismus das Einzige, was wir nach Descartes' "Cogito ergo sum!" nicht wissen können. Ist die Welt, die wir wahrnehmen wirklich da oder eine Simulation?


Luke025 
Beitragsersteller
 02.10.2024, 09:04

Kann es eine Simulation ohne Wirklichkeit geben?

Euphoreon1980  02.10.2024, 09:05
@Luke025

Nein. Deshalb gilt der Satz von Descartes. Aber alles was über "Ich existiere!" hinausgeht, können wir nicht mehr wissen. Unsere Interaktion hier gerade, meine mit meiner Tastatur und sogar mein Körper selbst könnten Simulationen sein, die ich nicht bemerke und ich hätte keine Chance, da rauszukommen.

Ja

Ich würde das Leben der Menschheit eher mit einer Sträflingsinsel vergleichen. Wir werden hier in die Welt hineingestoßen, ohne dass man uns sagt, warum wir hier ausharren müssen. Keiner sagt uns, woher wir kommen und was unser künftiges Schicksal sein wird, nur dass wir irgendwann sterben müssen, erfahren wir. Was dann folgt, wird uns auch nicht gesagt. Auf der Welt, die ich also mit einer Sträflingsinsel vergleiche, scheint manches verlockend zu sein: Doch allmählich merken wir, dass die Welt in Wahrheit eine Art Vorhölle ist (siehe auch Schopenhauer). Nur der Starke, der Mächtige, der Talentierte kann aus seinem Leben etwas machen, das aber sind nur die wenigen. Der Schwache geht unter oder ist zu einem Sklavendasein verdammt. (siehe Nietzsche: Du bist Wille zur Macht und sonst nichts; fehlt es dir an Macht und Talent, bist du Sklave). Auf der Sträflingsinsel, genannt „Erde“, herrscht meistens Krieg, in dem auch die Mächtigen fallen, die Schwachen sowieso. Manchmal herrscht zwischen den Kriegen auch eine etwas ruhigere Friedenszeit, in der wird aber unter den Menschen ein permanenter Kleinkrieg ausgetragen, in dem wieder nur der Mächtige gewinnt. Bald heulen wieder die Sirenen und der heiße Krieg beginnt von neuem, wie jetzt im Libanon und in der Ukraine.

Manche verdrängen diese Wahrheiten, um halbwegs das Leben genießen zu können. Doch die Verdrängung wirkt nur vorübergehend, die Wahrheit bricht sich immer Bahn, und man muss sich ihr stellen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung