Stell dir vor du wachst morgen auf & einer deiner 5 Sinne ist weg: Sehen, Hören, Fühlen, Riechen oder Schmecken. Welcher würde dir am meisten fehlen?

Sehen 72%
Hören 16%
Schmecken 8%
Fühlen 4%

25 Stimmen

5 Antworten

Sehen

Ich glaube das wäre das schlimmste was ich mir ausser einer Lähmung Kopfabwärts vorstellen könnte. Da ich Fotograf und ein absoluter Augenmensch bin, würde ich verzweifeln.

Schon wenn ich daran denke. Ich merke schon jetzt das meine Augen im Alter nicht mehr so sind wie früher. Und das macht mich immer sehr nachdenklich.

Sehen

Ich liebe es die Umwelt in all ihrer Schönheit wahrzunehmen. Blind zu werden wäre das Schlimmste für mich.

Wäre einfacher für mich, wenn du die Frage andersherum gestellt hättest. Für mich sind Sehen und Hören die wichtigsten Sinne. Da ich in beiden eingeschränkt bin, weiß ich, dass das Leben schon etwas erschwert ist, wenn man NUR eingeschränkt ist.

Wenn ich durch die Haut keine Reize mehr empfinge wäre dies ebenfalls mehr als blöd. Aber auch hier könnten die anderen Reize bzw. Wissen einen Großteil kompensieren.

Riechen und Schmecken sind zwar mehr als angenehm, doch m. E. nicht ganz so wichtig. Wobei Riechen noch vor Schmecken kommt. Da wir über den Geruch auch gewarnt werden. Und diesen "Warner" kann man in vielen Gefahrenmomenten nicht kompensieren.

Sehen

In bin im Laufe meiner Jugend erblindet. Einer meiner 5 Sinne ist also bereits weg. Ich würde aufgrund meiner Lebenserfahrung behaupten, dass "sehen" die objektiv richtige Antwort ist.

Natürlich ist das Leben auch für taube Menschen schwierig und es wäre z.B. sehr traurig, wenn ich nie wieder Musik hören könnte. Doch unsere Welt ist extrem stark auf visuelle Eindrücke und visuelle Orientierung hin organisiert. Nur eine Zahl hierzu: 80% von ALLEM, was du so den lieben, langen Tag machst, machst du mit den Augen. Die anderen Sinne teilen sich die restlichen 20%. Wenn man blind ist, gibt es einfach unglaublich viele Dinge, die man nicht mehr machen kann, sei es im Bereich von Hobbys, in der Liebe, Freundschaft, oder im Beruf. Man ist in jedem Lebensbereich stark eingeschränkt. Dazu kommen auch viele alltägliche Hindernisse. Etwas vom Schwierigsten ist zum Beispiel die Orientierung. Willst du dich mit einem Freund in einem Café treffen? Alleine der Weg dorthin und die Suche des Cafés kann zum Spiessrutenlauf werden. Ich besuche seit Monaten den gleichen Therapeuten und trotzdem habe ich jede Woche unglaubliche Mühe, den richtigen Hauseingang zu finden, weil es dort noch unzählige ähnliche Hauseingänge und keinerlei herausstechender Erkennungsmerkmale gibt. Wenn ich nach Hause komme, bin ich oft richtig kaputt und müde, einfach nur schon deshalb, weil es so anstrengend ist, draussen herumzulaufen, Hindernissen aus dem Weg zu gehen, Dinge zu suchen usw.

Zusätzlich gibt es viele Dinge, die man zwar auch als blinder Mensch nach wie vor machen kann, aber nur mit erschwerten Bedingungen oder mit Kompromisslösungen. Ich kann z.B. alleine für mich einkaufen gehen, aber ich kann mich nicht durch einen Laden bewegen. Erstens wäre es zu anstrengend mit all den Regalen und zweitens würde ich meine Produkte nicht finden. Ich muss deshalb jeweils an den Kundendienst und dort eine Angestellte bitten, mich durch den Laden zu führen. Das klappt zwar recht gut, aber es bedeutet auch, dass ich mich entsprechend verhalten muss. Ich kann nicht 5 Minuten vor einem Regal stehen und mir überlegen, welches Produkt ich lieber hätte. Ich kann auch nicht wirklich in meinem eigenen Tempo durch den Supermarkt spazieren. Ich muss mich eben anpassen.

Der berufliche Aspekt ist aber wahrscheinlich der Schwerwiegendste. Es gibt einfach ganz viele Berufe, die man als blinder Mensch entweder nicht machen kann oder man könnte sie zwar machen, wird aber von keinem genommen.