Was sind die Schwierigkeiten, während des Laufens ein Buch zu lesen?
Viele sagen mir, das sie es erstaunlich finden, das ich während des Laufens ein Buch entspannt durchlesen kann.
Nur verstehe ich nicht, was daran besonders schwer ist.
4 Antworten
Das zeigt, dass du (bzw.: dein Gehirn) offenbar ganz gut darin bist, die Dinge zu koordinieren. :) Anderen wiederum fällt das eher schwer; und sicher ist es schlussendlich eine Frage von Übung (und somit: von Gewohnheit).
Was du da kannst, entspricht aber wohl tatsächlich eher dem "natürlichen" Zustand; also dem, wie es bestenfalls sein sollte...
Versuchen Sie einmal zu joggen und gleichzeitig Mathe-Aufgaben zu lösen. Sie werden feststellen, dass dies erheblich schwieriger ist, als die gleichen Aufgaben auf einem Stuhl sitzend zu lösen. Dieses einfache Beispiel verdeutlicht, dass Körper und Geist keine voneinander unabhängigen Systeme sind, sondern eng miteinander verzahnt sind. (https://blog.neuronation.com/de/wie-sport-das-gehirn-starkt/)
Ich kenne ja auch die Gegend, und zum anderen schätze ich nach jeder Kurve die ungefähre Dauer der Gehzeit ein.
Dann blicke ich gelegentlich über das Buch hinweg, schau wo ich bin bin, und lese weiter.
Andernfalls würde ich vom Lesen abbrechen, wenn ich merke, das ich in einem Gebiet des öffentlichen Straßenverkehrs komme, in denen wenig gerade Strecken zum ablaufen sind, an denen man sich orientieren kann.
Wenn ich Sportlich mich richtig anstrenge, bin ich dafür oft sogar unbeholfener als andere. Danke für diese tolle Ergänzung.
Meine Bewunderung hast du in jedem Fall. Ich wünschte, ich bekäme allein das Laufen (!) überhaupt erstmal hin! :-/
Ah, nein du bist ebenfalls Super.
Es fällt mir schwer gut in was zu sein, wenn du oder andere darin schlecht sind.
Das ist mir einfach zu viel des Guten😵💫
Aber lieb ist es ja gemeint.
...hört sich vielleicht "lieb" an - ist in dem Fall aber vor allem ehrlich gemeint.
Muss dir also keinesfalls "zuviel" sein. :)
Aber wenn das so ist, nehm´ich auch das ganze Glockengebimmel von eben lieber wieder zurück! ;)
Die Schwierigkeit liegt im Multitasking. Dafür ist unser Gehirn nicht gebaut. Es wechselt also rasend schnell zwischen den Tätigkeiten "laufen" & "lesen" hin und her, ist aber bei keiner Tätigkeit wirklich 100% dabei.
Daher kannst du dich nicht richtig auf das Buch konzentrieren, weil dein Körper unbewusst immer dabei ist aufzupassen, dass du nicht stolperst, anderen Menschen ausweichst, an der roten Ampel stehen bleibst, nicht vor ein Fahrzeug, einen Baum oder einen Pfosten rennst, ect.pp.
Gleichzeitig kannst du dich aber auch nicht richtig auf deinen Fußweg konzentrieren, weil dein Gehirn ständig bei den Sätzen im Buch ist und wissen will, wie es weitergeht.
Bei dir scheint dieser Wechsel aber keine Probleme darzustellen. Andere Menschen haben da schon eher Probleme (siehe die sogenannten "Smombies").
Ich bin auch eher voll verpeilt, und habe irgendwie eine gewisse Abgrenzung zum Körper. Wenn mir heiß ist, merke ich es zum Beispiel nicht an der Wärme, sondern am Schwitzen. Und wenn ich beim Laufen lese, vergesse ich manchmal, das ich gerade am laufen bin, und fahre eher als Beifahrer mit.
Dann ist es so, wie im Bus zu schlafen, und gelegentlich aufzuwachen, die Station abzuschätzen, wo man aussteigen muss.
nicht zu stolpern
Dafür wurden doch Hörbücher erfunden.
Entspannend finde ich das nicht
Kann man davon so leicht stolpern? Ich habe eigentlich eine gutes Gefühl, wo meine Beine jetzt sind, und weiß wann sie Halt haben.
Andernfalls kann man ja noch aus dem Augenwinkel sehen, und so erkennen, wo man hin läuft.
Oder hat man da so ein Tunnelblick, wie durch Alkohol?
Na wenn ich auf das Buch schaue und konzentriert lese, schaue ich nicht was meine vollfunktionalen Füße machen. Ich würde auch vor die Autos laufen.
Ich würde mich nicht konzentrieren können, wenn ich um jede Ecke nach Autos schaue. Aber meist hat man auch gewisse Strecken, die nur gerade aus gehen.
Da schaue ich natürlich auch, wo ich zwischendurch genau angekommen bin.
Also ist das dann so ein gewisser Thrill, vorm geistige Auge gegen Wände zu laufen, oder wie?
da gibt es doch so Videos, wo Leute aufs Handy gucken und dann z. B. in den Brunnen stolpern oder in ein Loch im Gehweg und so ^^
Stimmt. Würde mir wohl auch passieren können, wenn ich meine Umgebung nicht richtig einpräge.
Anderseits sehe ja, das ich auf einen Weg gehe, wo nicht wirklich viel los ist. Zumal ich oft Feldwege gehe, da ich eher im Dorf wohne.
In einem Einkaufszentrum, und dem ständigen Ausweichen der Menschen dort drinnen, würde ich sowas auch nicht mache wollen.
Keine Ahnung, wie du läufst. … Scherzhaft könnte man höchstens einwenden, dass es mühelos beim „Auslaufen“ möglich ist, z.B. auf’m Klo.
PS: ...während du so vor dich hinkoordinierst, hast du den Verkehr um dich rum (plus Straßenlaternen, welche deinen Weg kreuzen) ja sicherlich ebenfalls noch ausreichend im Blick - davon geh´ich jetzt mal einfach aus. ^^