Selbstbetrug?

Hallo zusammen, ich habe lange Zeit versucht, mir selbst etwas vorzumachen – indem ich mir eingeredet habe, ich sei bisexuell. Inzwischen bin ich mir aber ziemlich sicher, dass ich schwul bin – vielleicht sogar noch mehr als das. Es gab viele Anzeichen, die ich über Jahre ignoriert oder bewusst ausgeblendet habe: Wenn ich Frauen gesehen habe, dachte ich nie daran, wie es wäre, mit ihnen zusammen zu sein – sondern eher an Dinge wie ihr Styling, ihr Make-up oder ihre Nägel. Bei Männern hingegen waren meine Gedanken meist sehr eindeutig – da war Begehren, Anziehung, echtes sexuelles Interesse. Auch meine Erfahrungen sprechen für sich: Wirklich erfüllend und ekstatisch war es nur mit Männern. Ein weiterer Teil, den ich lange verdrängt habe, ist meine feminine Seite. Ich habe mich schon mehrmals schminken lassen – als Marcella – und mich dabei richtig wohl und ganz gefühlt. Und wenn mich jemand z. B. „Süße“ nennt, fühlt sich das für mich gut und stimmig an. Meine Frage an euch ist: Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht – diesen langen Weg vom Selbstbetrug zur Erkenntnis? Und kennt ihr das Gefühl, Anzeichen zu verdrängen, die eigentlich längst klar waren? Ich würde mich freuen, wenn jemand seine Geschichte oder Gedanken dazu teilen mag. Liebe Grüße Marc / Marcella

Wie würdet ihr mich einordnen?

Ich habe mich jetzt schon zweimal bei Douglas zur Frau schminken lassen – in dem Moment habe ich mich richtig frei und unglaublich sexy gefühlt. Eine gute Freundin, die als Einzige davon weiß, nennt mich manchmal “Süße” – und auch das fühlt sich für mich richtig gut an. Dazu kommt, dass ich auf Männer stehe. Jetzt frage ich mich: Wie würdet ihr das einordnen? Bin ich einfach nur schwul? Könnte ich eine Sissy sein? Oder steckt vielleicht noch mehr dahinter, was ich selbst noch nicht ganz greifen kann?
Homosexuelle
Crosdresser
Transsexuell
Sissy
18 Stimmen

Kein Recht Mutter zu sein

Anscheinend ist es in 12 Länder Europas weiterhin Praxis, das "behinderte" Frauen/Mädchen auch ohne ihr Wissen/Verständnis bzw. gegen ihren Willen zwangssterilisiert werden. Wo Ärzte/staatliche Stellen auch viel Druck auf die Eltern von behinderten Kindern ausüben, damit diese hier die Sterilisation bei ihren Kindern machen. Findest du das richtig oder wäre es nicht an der Zeit, hier auch den geistig behinderten Frauen ihr Recht auf Selbstbestimmung zu geben und Zwangssterilisation zu verbieten? Statt dessen mehr Unterstützungsprojekte für solche Mütter zu organisieren. https://www.youtube.com/watch?v=2CaOCf2W180 In zwölf EU-Ländern können Frauen mit Behinderung noch immer ohne ihre Zustimmung sterilisiert werden. Die Autistin Sara Rocha kämpft in Portugal für ein gesetzliches Verbot dieser Praxis – und vernetzt sich mit Betroffenen aus ganz Europa, um das Tabuthema sichtbar zu machen. Ein Wohnprojekt in Berlin zeigt, wie Elternschaft mit Behinderung gelingen kann. Zwangssterilisation ist eine Praxis, die in Europa eigentlich der Vergangenheit angehören sollte. Denn in der sogenannten Istanbul-Konvention haben sich die meisten EU-Länder verpflichtet, Frauen vor Gewalt zu schützen. Und doch ist es in zwölf Ländern nach wie vor legal, Frauen mit Behinderung ohne deren Einwilligung unfruchtbar zu machen. Für Sara Rocha ist das ein Riesenskandal: „Niemand hat das Recht zu entscheiden, ob jemand eine gute Mutter sein kann.“ Die autistische Aktivistin kämpft in Portugal für ein gesetzliches Verbot und vernetzt sich europaweit mit Betroffenen. Als schwangere Frau mit mehrfacher Behinderung ist ihr Engagement auch ein persönlicher Kampf. Eine der Frauen, die mit Sara sprechen, ist Natacha Ooteghem. Mit 24 Jahren wurde die Belgierin gegen ihren Willen sterilisiert. Ihre Mutter traute ihr nicht zu, eigene Kinder großzuziehen. Erst heute findet Natacha Worte für ihren Schmerz und ihre Wut über das, was ihr widerfahren ist. Wie vielen anderen wurde ihr lange eingeredet, der Eingriff sei nur zu ihrem Besten. Heute bricht sie das Schweigen – gemeinsam mit anderen Betroffenen. In Berlin lebt Sunny Stemmler mit ihrem dreijährigen Sohn Matteo in einer betreuten Wohngemeinschaft für Eltern mit Behinderung. Die 34-Jährige mit Lernschwierigkeiten hat lange gegen Vorurteile und Widerstände gekämpft. Heute zeigt ihr Beispiel: Elternschaft mit Behinderung ist möglich – wenn man sie zulässt und richtig unterstützt.

Als schwuler Mensch in diesem Zustand zu leben, ist extrem schwierig?

Ich bin schwul und lebe in einem Land, in dem Homosexualität verboten ist. Ich habe zwar einige kritische Ansichten gegenüber gewissen übertriebenen Verhaltensweisen innerhalb der LGBT-Community, aber vor allem möchte ich sagen, wie wichtig Akzeptanz und Toleranz sind, Ich weiß, dass wir in diesem Land ignoriert werden. Es geht nicht darum, dass darüber diskutiert wird – sondern darum, dass niemand überhaupt etwas sagt. Es ist, als ob unser Wesen völlig vergessen oder ausgeblendet wird. Sogar viele LGBT-Personen selbst kennen ihre Rechte nicht oder sind so stark unter Druck, dass sie gar nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Ich liebe zum Beispiel jemanden, aber ich habe Angst, es ihm zu sagen – weil ich befürchte, dass er mich hart beschimpfen wird. Und ich könnte nichts dagegen tun. Selbst wenn ich zur Polizei gehe, besteht die Gefahr, dass ich mich dadurch noch mehr in Gefahr bringe. Was mich noch mehr verwundert: Viele Menschen in diesem Land hassen ihre eigene Regierung und auch den Islam – obwohl Islam die offizielle Religion des Landes ist. Aber sobald ich ein Video sehe, in dem führende Personen gegen LGBT sprechen, sind die Kommentare oft so: „Wir hassen unsere Regierung, aber in diesem Punkt haben sie recht.“ Und etwas, das ich persönlich sehr schwierig finde: Ich sehe muslimische LGBT-Personen. Wie kann man gleichzeitig LGBT und muslimisch sein – bei einer Religion, die Homosexualität am deutlichsten ablehnt?