Kein Recht Mutter zu sein
Anscheinend ist es in 12 Länder Europas weiterhin Praxis, das "behinderte" Frauen/Mädchen auch ohne ihr Wissen/Verständnis bzw. gegen ihren Willen zwangssterilisiert werden. Wo Ärzte/staatliche Stellen auch viel Druck auf die Eltern von behinderten Kindern ausüben, damit diese hier die Sterilisation bei ihren Kindern machen.
Findest du das richtig oder wäre es nicht an der Zeit, hier auch den geistig behinderten Frauen ihr Recht auf Selbstbestimmung zu geben und Zwangssterilisation zu verbieten? Statt dessen mehr Unterstützungsprojekte für solche Mütter zu organisieren.
https://www.youtube.com/watch?v=2CaOCf2W180
In zwölf EU-Ländern können Frauen mit Behinderung noch immer ohne ihre Zustimmung sterilisiert werden.
Die Autistin Sara Rocha kämpft in Portugal für ein gesetzliches Verbot dieser Praxis – und vernetzt sich mit Betroffenen aus ganz Europa, um das Tabuthema sichtbar zu machen.
Ein Wohnprojekt in Berlin zeigt, wie Elternschaft mit Behinderung gelingen kann. Zwangssterilisation ist eine Praxis, die in Europa eigentlich der Vergangenheit angehören sollte.
Denn in der sogenannten Istanbul-Konvention haben sich die meisten EU-Länder verpflichtet, Frauen vor Gewalt zu schützen. Und doch ist es in zwölf Ländern nach wie vor legal, Frauen mit Behinderung ohne deren Einwilligung unfruchtbar zu machen.
Für Sara Rocha ist das ein Riesenskandal: „Niemand hat das Recht zu entscheiden, ob jemand eine gute Mutter sein kann.“ Die autistische Aktivistin kämpft in Portugal für ein gesetzliches Verbot und vernetzt sich europaweit mit Betroffenen. Als schwangere Frau mit mehrfacher Behinderung ist ihr Engagement auch ein persönlicher Kampf. Eine der Frauen, die mit Sara sprechen, ist Natacha Ooteghem. Mit 24 Jahren wurde die Belgierin gegen ihren Willen sterilisiert. Ihre Mutter traute ihr nicht zu, eigene Kinder großzuziehen. Erst heute findet Natacha Worte für ihren Schmerz und ihre Wut über das, was ihr widerfahren ist. Wie vielen anderen wurde ihr lange eingeredet, der Eingriff sei nur zu ihrem Besten. Heute bricht sie das Schweigen – gemeinsam mit anderen Betroffenen.
In Berlin lebt Sunny Stemmler mit ihrem dreijährigen Sohn Matteo in einer betreuten Wohngemeinschaft für Eltern mit Behinderung. Die 34-Jährige mit Lernschwierigkeiten hat lange gegen Vorurteile und Widerstände gekämpft. Heute zeigt ihr Beispiel: Elternschaft mit Behinderung ist möglich – wenn man sie zulässt und richtig unterstützt.
10 Antworten
Es ist in Deutschland dank der Erbgesundheitslehre und -praxis im III.Reich heute relativ schwierig jemanden gegen seinen Willen zu sterilisieren. Aber ich habe eine Frau kennen gelernt (mit Trisomie 21), die einen unerfüllten Kinderwunsch hatte. Sie bekam jeden Morgen von ihren Betreuern extra eine "Baby-Pille". Ich habe mir die Pachung zeigen lassen von ihr (die Betreuer wollten sie ihr erst nicht geben) und es war eine ganz normal Hormonpille (Ovulationshemmer), den sie durchgängig eingenommen hat. Das war ca. 2019 in Deutschland offensichtlich noch möglich.
Es ist der absolut fremdbestimmende Umgang mit behinderten Menschen. Ich kann manche Überlegung dabei durchaus nachvollziehen, aber ich kann diese Fremdbestimmung nicht ertragen. Daher unterstütze ich behinderte Menschen auch dabei, ihre Rechte durchzusetzen.
Gemerkt für mich gäbe es einen Grund, wo ich es in Ordnung fände wenn die "Betreuung" hier entscheidet. Die Frau würde sich durch Schwangerschaft selber in akute gesundheitliche Gefahr bringen und ist aber geistig selber nicht in der Lage, dies nachzuvollziehen und selber da Entscheidungen zu treffen.
Das ist ja Schrecklich, absolut unmenschlich.
Ich finde auch das jede Frau das Recht bekommen sollte ein Kind zu gebären. Es gibt auch positive Seiten. Ein Behinderter kann manchmal besser mit ein Kind umgehen als ein nicht Behinderter. Auch Kinder sind nicht immer Behindert auch wenn die Mutter eine Behinderung hat .
Diese Zwangssterilisationen überschreiten definitiv Menschenrechte. Das ist ein Problem.
Trotzdem sehe ich aber eine andere Seite, man hat nur dann das Recht Eltern zu sein, wenn man mit den einhergehenden Verpflichtungen umgehen kann. Also die Verantwortung den Kindern gegenüber.
Wenn es wo diese Sterilisationen nicht gibt und die Kinder stattdessen abgetrieben würde wäre das sicher nicht besser.
Die große Frage ist einfach, wer hat das Recht/oder nimmt es sich heraus/oder empfindet die Pflicht über Andere entscheiden zu dürfen/müssen? Und womit wird das gerechtfertigt?
Und ja, das Leid das diese gegen ihren Willen behandeln Frauen empfinden ist schrecklich. 😓
Ich stimme dir zu. Das ist nicht hinnehmbar.