Wer kennt die Sendung nicht? Da ich in einem Teil der DDR lebte, in dem "Westfernsehen" nur bei sehr gutem Wetter zu empfangen war (Vorpommern) - es gab damals bei uns tatsächlich den Begriff "Westfernsehwetter", habe ich mir den "Schwarzen Kanal" als Kind/Jugendlicher mitunter angeschaut, um überhaupt Westfernsehen sehen zu können. Hatte nie jemand Lust, mitzuschauen, daher selten. Die Ausschnitte aus ARD und ZDF waren zwar immer sehr kurz, aber eindrucksvoll für mich. Schnitzler und seine Meinung dazu konnte ich dabei komplett ausblenden - das hatte ich in der Schule gelernt.

Besonders eindrucksvoll war es einmal für mich, nach dem Besuch bei meiner Oma in Sachsen-Anhalt, wo man wirklich Westfernsehen sehen konnte, vollgesogen mit ARD- und ZDF-Eindrücken zurück in Vorpommern Ausschnitte aus denselben Sendungen am Montag darauf im Schwarzen Kanal kommentiert zu sehen. Ich habe von Schnitzler bewundert, was der alles aus diesen Beiträgen von ARD und ZDF entnehmen konnte! Das hatte ich im Original vorher alles nicht erkannt ;-)

Später konnte ich darüber natürlich nur lachen.

In der Schule haben wir gelernt, dass die Eingangsmelodie zum Schwarzen Kanal die verfremdet nachgespielte Nationalhymne der Bundesrepublik ist (wenn man es weiß, ist es mit einiger Phantasie zu erkennen). Als Kind hatte ich mich immer gewundert, was für eine verrückte Hymne die drüben im Westen haben, wer denkt sich so einen Melodie-Murks aus?!

Der Schwarze Kanal kam übrigens keineswegs gleich nach dem Sandmännchen, wie manchmal behauptet wird. Dem Sandmännchen folgte um 19:00 Uhr eine Informationssendung wie "Verkehrsmagazin", "Du und Dein Garten", "Sie und Er und tausend Fragen" oder viele andere, danach kam um 19:25 Uhr der Wetterbericht gefolgt von einem Kurzfilm mit Energiespartipps (!), zur Straßenverkehrssicherheit oder zum Unfallschutz o.ä., um 19:30 Uhr dann die Aktuelle Kamera, wiederum um 20:00 Uhr gefolgt von einem der alten UFA-Filme in "Willi Schwabes Rumpelkammer". Und erst dieser Sendung schloss sich meist kurz nach 21:30 Uhr der "Schwarze Kanal" an. Den Sendungsbeginn haben daher viele Leute gleich als Fernseher-aus-und-Bett-geh-Zeit genutzt.

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Die beste Seite ist allegro.pl

Das ist ein Versandhändler mit Marktplatz, ein "Zwischending" etwa zwischen Amazon und ebay. Hier verkaufen Privatpersonen, Firmen, Groß- und Einzelhändler. Die Produktpalette ist dabei ähnlich breit wie eben Amazon, ebay oder wie sie alle noch heißen, sowohl Neu- als auch Gebrauchtwaren.

Allegro.pl spricht mit dir Polnisch, Englisch, Tschechisch und Ukrainisch, leider nicht Deutsch. Bei der Eingabe deiner persönlichen Daten wirst du u.a. auch nach deinem Wohnland befragt, danach kannst du dir aussuchen, ob du nur Angebote mit Versand in dein Wohnland angezeigt bekommen möchtest.

Ich habe dort schon sehr oft eingekauft, zuletzt z.B. Solaranlagen-Komponenten, Medikamente, Schallplatten ...

Die Qualität des Shops und die Sicherheit ist mindestens so hoch wie bei Amazon, nach meinem Gefühl noch höher. Der Verkäufer bekommt z.B. erst dann sein Geld von dir ausgezahlt, wenn die Ware nachweislich bei dir angekommen ist. Bis dahin "lagert" es bei allegro.pl und geht an dich sofort zurück, wenn es zu Lieferproblemen kommt.

Leider versenden längst nicht alle Anbieter auf allegro.pl international, so dass ich mir noch eine Lieferadresse bei Bekannten gleich bei uns hinter der deutsch-polnischen Grenze besorgt habe, solch eine Möglichkeit ist natürlich am besten.

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Klar war ein Grad Freiwilligkeit bei der Berufswahl auch damals dabei. Ich wollte seinerzeit Kameramann werden, ein Studium in der DDR. Mein Berufsberater war darüber erstaunt: "Hab ich bei uns im Bezirk Neubrandenburg nicht im Angebot. Ich hätte hier jetzt gerade Melioration, Hochbau oder Armee. Davon nichts? Na gut, wenn du dich in Potsdam-Babelsberg bewirbst, bring mal Infomaterial mit, damit ich was habe, wenn wieder einer fragt."
Ist das jetzt freie Berufswahl oder eher nicht?

Oft allerdings fing man im Betrieb in der Nachbarschaft an, weil die Bewerbung dort am einfachsten war. Häufig hat man dort auch schon im Schulunterricht gearbeitet (oder reingeschnuppert). Außerdem kannten Eltern und Verwandte jemanden, der irgendwo arbeitet, wo er eine Lehrstelle besorgen konnte. Dann haben die Eltern - gern zusammen mit der Schule - dorthin geschoben. Dabei muss man sich wieder fragen, ist das dann noch freie Berufswahl für den Jugendlichen?

Es kam aber auch vor, dass irgend einem Funktionär irgendwas nicht gepasst hat. So konnte meine Mutter nicht Zahnmedizin studieren, weil sie nach Ansicht des zuständigen Politfunktionärs als Christin ja wohl nicht verantwortlich genug ein sozialistisches Kollektiv würden leiten können. Sie hat dann Hebamme gelernt und war damit bis zur Rente sehr glücklich.

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Wie cas65 geschrieben hat, wurde der Witz zwar auf mehrere Bereiche der Wirtschaft angewendet, die schon durch (leichten) Winter zusammenbrachen. In aller Regel war aber der Zugverkehr der Deutschen Reichsbahn gemeint, der mitunter schon durch wenig Schnee oder Frost durcheinandergebracht wurde (Stichwort: Frost in Signal-/Weichenanlagen oder Lokomotiven, die dann nur schwer in die Gänge gebracht werden konnten). Ich kenne die Pointe des Witzes daher auch so, dass die dritte Schneeflocke sagt: "Ich fliege in die DDR, den Zugverkehr lahmlegen."

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Ukrainisch und Polnisch ähneln sich etwa wie Deutsch und vielleicht Schwedisch (jedenfalls sind die Sprachen weiter auseinander als Deutsch und Niederländisch).

Das bedeutet im Alltag, wenn beide Seiten einander verstehen wollen und langsam und mit einfacher Sprache reden, dann versteht die andere Seite - sehr oft - den grundsätzlichen Sinn des Gesagten.

Allerdings ist diese Art der Kommunikation sehr anstrengend, so dass sich Ukrainer und Polen am Anfang einer Kommunikation schon gegenseitig fragen, ob sie sich nicht auf Englisch (oder z.B. Deutsch) unterhalten können.

Russisch ist eher keine Option, das ist erstens dem Polnischen noch weniger nah, als das Ukrainische (Russisch und Ukrainisch ähneln sich da mehr), zweitens sprechen Polen nur ungern Russisch aus den verschiedensten historischen Gründen - und vergessen sehr gern eventuell (zwangsweise) erlerntes Schulrussisch.

Aber natürlich wird es im Augenblick in Polen bei den zahlreichen Kontakten zwischen Ukrainern und Polen häufig passieren, dass beide Nationen ganz wichtige Alltagsbegriffe aus der jeweils anderen Sprache schnell lernen - daher funktioniert eine gewisse Grundkommunikation zwischen beiden Sprachen auch zügig.

Woher ich das weiß? Ich spreche selbst etwas Polnisch (B1-Niveau) und arbeite beruflich eng mit Polen und Ukrainern zusammen.

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Klar, ist einfach zu beantworten. Seit fast einem Jahrzehnt gehen weit mehr Menschen raus aus dem Arbeitsmarkt rein in die Rente, als gleichzeitig Schüler die Schule verlassen. Bei uns in der Region in den letzten Jahren kam auf 4 sogenannte "Rentenabgänge" nur 1 Schulabgänger. Jetzt pendelt sich das Verhältnis langsam auf nur noch 2 Abgänge in Rente ggü. einem Schulabgänger ein. Logisch münden dann auch noch nicht alle Schulabgänger in Ausbildung/auf dem Arbeitsmarkt. Studienzeiten, Auslandaufenthalte, Zeiten zur Orientierung über die eigene Zukunft senken alle die möglichen Bewerber weiter, die der Arbeitsmarkt sucht.

Das alles hat zunächst überhaupt nichts mit eventueller schlechter Entlohnung oder zu harter Arbeit zu tun.

Andersherum sprechen die meisten, die sich mit diesem Phänomen befassen, auch nicht einfach von einem "Fachkräftemangel", sondern vielmehr von "Fachkräfteengpässen". Damit wird besser beschrieben, dass viele Fragen bei diesem Thema nicht einfach zu beantworten sind, z.B.

  • Ab wieviel offenen Stellen je vorhandenem Bewerber besteht ein "Mangel an Bewerbern", was dagegen ist noch "normal"?
  • Wie lange muss es von der Ausschreibung bis zur Besetzung von Stellen dauern, bis es so lang ist, dass man von einem "Mangel an Bewerbern" sprechen kann?

Aber natürlich klingt "Fachkräftemangel" vor allem in Presseüberschriften dramatischer, das macht mehr her.

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Ganz ehrlich, wenn ich deine Antworten und Reaktionen auf die Beantworter deiner Frage lese, glaube ich, du wolltest eher keine Frage stellen, sondern deine Meinung verbreiten und durchsetzen. Aber ich versuche es trotzdem:

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist Kern deiner "Frage", ob es nicht richtig wäre, die in Serbien erteilte Sendelizenz für europaweite Ausstrahlung auch als Sendezulassung in Deutschland zu akzeptieren. Die russischen Vertreter argumentieren ähnlich.

Das von der FAZ und dir dabei ins Feld geführte "Europäische Übereinkommen über das grenzüberschreitende Fernsehen" von 1989, in Kraft getreten 1993, regelt aber gerade nicht, dass die erteilte Sendelizenz eines Staates gleichzeitig auch für andere Staaten gilt. Das Übereinkommen "überspringt" diesen Punkt und regelt, welche Inhalte ein solches grenzüberschreitendes Programm bringen und vermeiden soll, um grundsätzlichen Werten der Unterzeichnerstaaten zu entsprechen. Dazu passend wird natürlich im Übereinkommen geregelt, wer alles für welches Gebiet verantwortlich ist oder sein kann - für Programminhalte! - und damit auch bei inhaltlichen Verstößen zur Verantwortung gezogen werden kann.

Noch einmal: Durch wen für welches Gebiet Sendelizenzen erteilt werden können, ist nicht Bestandteil des von dir zitierten Übereinkommens!

Und damit greift dein Vergleich zur DDR überhaupt nicht. Die DDR war nur machtlos ggü. den technischen Ausstrahlungsmöglichkeiten. Um es halbwegs miteinander vergleichen zu können, müsste man sich das theoretische Szenario vorstellen, dass RT DE von einem unserer Nachbarstaaten eine Sendelizenz erhalten würde und von dort auf deutsches Gebiet ausstrahlen würde. Nur dann könntest du das Heute mit der damaligen Situation zwischen den beiden deutschen Staaten vergleichen.

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Dein Alter ist wirklich unwichtig. Die Frage ist, aus welchem Beruf du dich umschulen lassen möchtest, falls du die Weiterbildungskosten nicht selbst tragen möchtest.

Der PTA wird dringend gesucht, deine Chancen hinterher sind daher hervorragend. Trotzdem kann es Diskussionsbedarf mit dem "Finanzierer" der Bildungsmaßnahme geben, wenn du dich aus einem ebenso dringend benötigten Beruf heraus umschulen lassen möchtest.

Ich gehe mal davon aus, dass du die fachlichen und gesundheitlichen Voraussetzungen erfüllst ...

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"Betriebs- und Verkehrseisenbahner" (offizielle Bezeichnung "Facharbeiter/innen für den Betriebs- und Verkehrsdienst der Deutschen Reichsbahn") ist eine Facharbeiterausbildung der ehemaligen DDR von 1969-1976. Von 1976-1985 wurde die Ausbildung weiterentwickelt zum/r "Facharbeiter/in für Eisenbahntransporttechnik", von 1985- 1990 noch einmal zum/r "Facharbeiter/in für Eisenbahnbetrieb".

Heutige vergleichbare Berufe der Bundesrepublik Deutschland sind:

  • Kaufmann/-frau im Eisenbahn- u. Straßenverkehr
  • Eisenbahner/in - Betriebsdienst - Fahrweg
  • Eisenbahner/in - Betriebsdienst - Lokführer/in u. Transport

Quelle für alles:
Berufenet (Arbeitsagentur), im Archiv finden sich auch die Berufe der ehemaligen DDR.

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Klar gab es Staus. Bei uns in Vorpommern jeden Sommer im und um das Nadelöhr Anklam auf dem Weg zur Insel Usedom. Die wichtigste Kreuzung teilte "hinter" Anklam den Verkehr in Richtung Greifswald oder zur Insel Usedom, sie war mit Ampeln geregelt, wodurch sich im Sommer fast täglich Rückstaus bildeten, vor allem Sonnabends zum Urlauber-"Bettenwechsel". Der Rückstau von dieser Kreuzung bildete sich Morgens/Vormittags die zwei Kilometer zurück nach Anklam, durch die gesamte Stadt hindurch bis vor die Tore der Stadt. Zusätzlich haben sich in Anklam drei frühere Fernverkehrsstraßen (heute Bundesstraßen) verbunden. Acht bis 10 km Stau habe ich dort mehrfach erlebt. Täglich am Abend in die Gegenrichtung stand man an der selben Kreuzung zurück bis zur Insel Usedom im Stau (wo dann auch gleich noch der regelmäßige Brückenzug für Stauverlängerungen sorgte).

Zwischen besagter Ampelkreuzung und der Stadt Anklam sorgte damals auch die Bahnlinie Berlin-Stralsund(-Insel Rügen) mit regelmäßigen Schrankenschließungen zu zusätzlichen Staustufen. Ich habe einmal erlebt, dass die Polizei tatsächlich die Aufgabe hatte, bei herannahenden Zügen (die Schranken schlossen damals rechtzeitiger als heute) die Schranke mit "Manneskraft" hochzuhalten und noch Autos durchzuwinken, um den Stau leicht abzumildern. Wir sind damals selbst auf diese Polizeianweisung hin noch kurz vor einem durchfahrenden Zug über den Bahnübergang gefahren.

Noch zu DDR-Zeiten hat man anstelle des Bahnüberganges eine Straßenbrücke über die Bahnlinie gebaut. In den 1990-er Jahren schließlich hat man die Stau-auslösende Ampelkreuzung zu einer Redoute umgebaut, zusätzlich hat Anklam eine Ortsumgehung erhalten. Heute mit dem sehr viel stärkeren Verkehr gibt es nur noch volle Straßen, einen Stau in und um Anklam regelmäßig aber nicht mehr.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Anklam das einzige Nadelöhr der Republik gewesen sein soll, daher: Klar gab es Staus in der DDR!

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Soweit ich gelesen habe, hast du bislang nur Antworten bekommen, die darauf zielen, dass deine Freunde selbst ihr eigenes Problem sind. Mit den wenigen Angaben, die wir von dir bekommen haben, kann ich den bisherigen Antwortschreibern im Prinzip zustimmen. Ich antworte dir gern in die selbe Richtung, aber auf ganz andere Art und Weise: Gib mir (natürlich Datenschutzkonform) außerhalb von "gutefrage.de" Name, Geburtsdatum, Zielberuf und das Einverständnis deiner Freunde, dass ich mit dir über sie reden darf und ich vermittele sie entweder in gut bezahlte Jobs oder beweise dir, dass deine Freunde selbst ihr eigenes Problem sind. Ich würde nie behaupten, dass jeder Mensch in Deutschland eine gute Arbeit bekommt, aber wie du deine Freunde schilderst, scheinen die im Grunde keine Hemmnisse (z.B. Gesundheit, Alleinerziehend mit Kind, Schulden, ...) mit sich rumzutragen und sollten daher zügig zu vermitteln sein.

Wenn auch nicht in jeder Region und in jeder Branche fehlen uns aber doch insgesamt und zunehmend die Fach- und auch die Nachwuchskräfte in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern.

Allein bei uns im Landkreis verließen den Arbeitsmarkt zwischen 2016 und 2021 64.000 Menschen in Richtung Altersrente, in der selben Zeit verließen 16.000 Menschen die Schule. Von denen gehen natürlich auch nicht alle in der Region gleich in eine Ausbildung, sondern ziehen um, studieren, gehen vorübergehend ins Ausland usw. Allein diese Zahlen zeigen, dass wir einen Mangel an Fach- und Nachwuchskräften haben, der sich noch verschärfen wird.

Klar gibt es noch immer Arbeitgeber, die diese Entwicklung nicht mitbekommen haben und ihre Arbeitnehmer mit Mindestlohn abspeisen. Aber immer weniger Arbeitnehmer lassen sich das zum Glück bieten.

Was ist eigentlich mit dir selbst? Deine Freunde sind das eine, aber hast du denn eine anständig bezahlte Arbeit?

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Um die Aussagen von soisses und Nomex64 zu ergänzen:

Wenn man nicht gerade besondere Anschlüsse wie im Palast der Republik hatte, dann konnte man zwar die Ziffernfolge mit internationaler Auslandsvorwahl wählen, aber es ertönte nur ein Besetztzeichen - eben weil es meist keine Verbindungen für "Selbstwählferngespräche" gab. Man hat sein Telefonatwunsch beim "Internationalen Fernamt Berlin" anmelden müssen, je nach Staat auf der Welt mit der Nummer 00112 bis 00115. Das galt unabhängig davon, ob West oder Ost.

Eine Ausnahme bildeten Ferngespräche in die Bundesrepublik und nach Westberlin und merkwürdigerweise auch für Gespräche nach Polen in die damaligen Wojewodschaften Gdansk, Koszalin, Slupsk und Szczecin. Diese Gespräche mussten im regional zuständigen Fernamt angemeldet werden.

Die Wartezeit war oft so lange, dass Anrufer nachfragten, wann sie dran sind. Für diese Nachfragen gab es sogar beim Fernamt Berlin einen "Nachfragedienst", zu erreichen über die 00117.

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Farbfernseher gab es so im Laden, dafür war eine Anmeldung nicht nötig (nur wahnsinnig viel Geld). Wir hatten aber das übliche in der DDR nötige Glück, meine Oma arbeitete in Staßfurt im Fernsehwerk. Die Mitarbeiter bekamen alle paar Jahre stark rabattierte Geräte als eine Art Sachprämie. So sind wir zu einem Farbfernseher gekommen, gänzlich ohne Wartezeit und für DDR-Verhältnisse relativ günstig.

Bei Kühlgeräten hatten wir wohl genauso Glück. Freunde meiner Eltern studierten einige Jahre in der Sowjetunion. Denen war es möglich, dort frei im Laden Kühlschränke und -truhen zu kaufen und sie in die DDR senden zu lassen. So haben wir bis zur Wende sowjetische Kühlgeräte bei uns laufen gehabt. Auf jeden Fall ohne Wartezeit, aber lärmende Stromfresser waren das.

Also wie so oft in der DDR: einfach in den Laden gehen und kaufen war oft nicht. Die Dinge kamen aber doch in die Haushalte, weil sich die Menschen auf diese Art Wirtschaft eingestellt hatten. Sie schauten, wie sie sonst noch an die Dinge heran kommen konnten. Je kreativer, desto Idee!

... und natürlich Beziehungen, die halfen schon damals immer.

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Ab 1956 hieß der damals noch einzige Sender "Deutscher Fernsehfunk" (DFF). 1969 kam das zweite Programm dazu, die Sender hießen dann "Erstes Programm des Deutschen Fernsehfunks" und "Zweites Programm des Deutschen Fernsehfunks". Ab 1972 wurde der neue Name eingeführt "Fernsehen der DDR". Mit dem alten Namen DFF sollte eigentlich vermieden werden, dass es sich um Fernsehen für die DDR handelt. Der neue Name stellte dann aber die Realität dar. Weiterhin hießen die beiden Sender "Erstes Programm des Fernsehens der DDR" und "Zweites Programm ...", abgekürzt "DDR-Fernsehen 1" bzw. "DDR-Fernsehen 2". Als Senderkennung tauchte in den 1980-er Jahren im Bild "DDR1" und "DDR2" auf. Ab März 1990 wurde im Zuge der Umwandlung des Fernsehens vom Staats- zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen der alte Name "Deutscher Fernsehfunk" wieder neu eingeführt. Beide Sender wurden bis 1991 noch zu einem zusammengefasst, umbenannt bzw. es gab Ideen für Umbenennungen (Stichwort "Länderkette" oder "O3").

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Nach meiner persönlichen Meinung - und ich esse beide Versionen Jägerschnitzel - ist die Ostvariante eindeutig die bessere!

Außerdem ist sie bei Kindern im Allgemeinen sehr beliebt. Darum gibt es Jägerschnitzel Ost auch heute noch bei meinen Jungs in der Kita und in der Schule. Es wird dabei von verschiedenen Essenanbietern in die Einrichtungen geliefert (es liegt also nicht am Anbieter), und es gehört immer wieder zu den als "Lieblingsessen" aufgezählte Mittagessen.

Natürlich sollte es nicht nur wie von "666Phoenix" beschrieben zubereitet werden, sondern mit Tomatensoße (schön mit Mehl angeschwitzt und leicht gesüßt, ohne Tomaten oder anderes Gemüse in Stücken) und Nudeln serviert werden ("gekürzte" Makkaroni, Spirelli, Fusseli o.ä.).

So ungesund es klingt, so lecker ist es!

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Na ja, das sollte auseinandergehalten werden, Plumsklos gab es, aber bei der Masse an Neubauwohnungen, die seit den 1970-er Jahren hochgezogen wurden und die natürlich alle über normale Innentoiletten und -bäder verfügten, kann man wohl nicht mehr sagen, dass Plumsklos "die Regel" waren. Aber es gab sie mit stetig abnehmender Tendenz bei zahlreichen unsanierten Altbauten noch, auch noch bis in die 1990-er Jahre hinein. Ich würde sie rein statistisch dennoch eher zur "Ausnahme" als zur "Regel" zählen.

Wenn du aber von den Gemeinschaftstoiletten auf dem Flur berichtest, war hoffentlich nicht das Treppenhaus gemeint. Hierhin hat man üblicherweise die Wasserspültoiletten für mehrere Mietparteien nachträglich eingebaut. Hatten wir z.B. auch bis 1996 in unserem Altbau. In Fluren/Treppenhäuser Plumsklos zu installieren, habe ich ehrlich gesagt, nie gesehen. Der Geruch aus den Plumsklos wäre dann ja ständig durch das Haus gezogen, außerdem, wohin sollten im Flur/Treppenhaus in Plumsklos die "Geschäfte" denn fallen, eine Etage tiefer oder in den Keller? Und schlussendlich muss man auch die Entsorgung der Plumsklos bedenken. Idealerweise standen die Häuschen draußen etwas beweglich, so dass man schnell ein paar Meter weiter eine neue Grube ausheben und die Toilettenhäuschen verschieben konnte. Hatte ich als Kind auch schon mitgemacht gehabt. War das nicht möglich, ging regelmäßig auch abpumpen. Aber Abpumpen von Plumsklos im Hausflur/Treppenhaus?

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Mir fiel sofort folgendes ein, vielleicht ist es das, was du suchst:

"Wenn die Kinder artig sind,
wenn sie fröhlich und geschwind
morgens aus dem Bettchen springen
ihren Eltern Freude bringen ,
sich schön kämmen, bürsten, waschen,
Marzipan nicht heimlich naschen
und nicht quengeln dann und wann,
kommt bestimmt der Weihnachtsmann
im Dezember zu Besuch
und beschert ein Bilderbuch."

Das erfüllt alle deine Anforderungen außer der vier-strophigen Länge. Es ist die Einleitung des DDR-Buches "So ein Struwwelpeter" (Hansgeorg Stengel, Karl Schrader), das aus dem selben Grunde wie das Originalwerk "Der Struwwelpeter" von Heinrich Hoffmann Jahrzehnte zuvor erschienen ist. Der DDR-Struwwelpeter hat mit dem Original nicht viel mehr gemein, als Titel, Reimform der Geschichten und den dahintersteckenden erzieherischen Charakter (im Wesentlichen ohne politische Ideologie). Es gehörte zu meinen absoluten Lieblingsbücher, weil die Geschichten lehrreich, trotzdem voller Schalk und mit Augenzwinkern daher kamen, außerdem modern (Stichwort: "Die Geschichte vom fernsehverrückten Frank") und nicht so "gruselig", wie das Original. Das obige einführende Gedicht hat sich auch wie im Originalwerk ein wenig verselbstständigt, vielleicht kennt deine Mutter es deshalb als eigenständiges Gedicht aus der DDR?

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