Stromverbrauch bei 3D-Druckern?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Du kannst nicht nach der Netzteilspezifikation im Datenblatt gehen, denn das ist keine Angabe dazu, was der Drucker verbraucht. Das ist nur die Angabe, was die Leitung liefern können muss, damit es nicht z.B. die Sicherung raushaut.

Das sagt aber nichts über den tatsächlichen Verbrauch aus.

Die meisten 3D-Drucker brauchen nur wirklich viel Strom, während sie aufheizen. Die Temperatur zu halten und die Motoren brauchen nicht besonders viel Strom, da sind wir sehr weit von 1000W weg.

In diesem Forenpost hat ein User beim Bambu X1C einen Stromverbrauch von 265W während dem Aufheizen und 135W während dem Drucken festgestellt. Ein P1 wird ähnliche Werte aufweisen, ist ja auch zu großen Teilen baugleich.

Generell unterscheiden sich 3D-Drucker mit ähnlichem Aufbau wenig im Stromverbrauch.

Heizelemente sind quasi immer 100% Effizient, und auch die Elektromotoren unterscheiden sich nicht so massiv.

Lediglich offene vs. geschlossene Drucker könnten sich noch etwas unterscheiden, da der geschlossene ggf. weniger Wärme verliert.

Und dann kommen noch weitere Faktoren dazu: Die Bambu Drucker sind schneller als viele Konkurrenzprodukte. Daher könnte der Drucker auch bei höherer Leistungsaufnahme insgesamt weniger Strom verbrauchen, wenn er deutlich schneller fertig ist. Je nach Situation kann so ein Bambu-Drucker durchaus 2-3 mal so schnell sein wie ein sehr einfacher Drucker. Dann gibt es für Bambu-Drucker auch noch eine Druckplatte, auf der man ohne Beheizung PLA drucken kann. Da braucht er dann logischerweise auch weniger Strom.

Also einerseits kann der Verbrauch variieren, andererseits ist der Unterschied zwischen verschiedenen Druckern nicht so hoch, dass er wirklich einen relevanten Unterschied macht. Daher ist es auch nicht sinnvoll, das bei der Kaufentscheidung zu berücksichtigen.

Du kannst mit etwa 150W rechnen, damit du eine grobe Vorstellung hast, was so ein Drucker verbraucht, aber ob es jetzt ein Bambu ist oder ein anderer, ändert daran effektiv nichts.

P.S.

Der Kokoni Sota ist noch nicht auf dem Markt, ist ein sehr ungewöhnlicher Drucker und noch niemand hat ihn in freier Wildbahn gesehen. Generell scheinen die Entwickler auf der Stelle zu treten, daher ist mir das ganze etwas suspekt. Ich halte es aktuell nicht für sinnvoll, auf den Drucker zu warten und vor allem würde ich stark davon abraten, ihn vorzubestellen, bevor er nicht von unabhängigen Leuten getestet wurde.

K0nstant1n 
Fragesteller
 20.10.2023, 14:45

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort

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Minihawk  31.03.2024, 20:06

2 bis 3 mal so schnell sein...

Was für ein Unfug. Die maximale Geschwindigkeit, die ein Drucker macht, die kann nur dann eine Rolle spielen, wenn man etwas druckt, was diese Geschwindigkeit auch zulässt.

Je kleiner ein Teil ist, was die Schichtzeit angeht, desto langsamer muss der Drucker drucken, also seine maximale Geschwindigkeit kann nicht ausgereizt werden. Sonst würde die nächste Schicht in zu wenig ausgekühlten Wackelpudding gesetzt werden, und das sorgt für bescheidene Druckqualität.

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Ireeb  31.03.2024, 20:31
@Minihawk

Ja genau meine Aussage ist komplett falsch weil in diesem einen bestimmten Spezialfall den du dir überlegt hast trifft sie nicht zu. Dass die Layer-Time (zumindest bei mir) in 90% der Fällen nicht der begenzende Faktor ist, ignorieren wir einfach mal. Mein Bambu ist die meiste Zeit mit 200-350mm/s unterwegs. Das überprüfe ich jedes mal vor dem Druck. Und druckt dabei ziemlich sauber.

Der Bambu X1C hat sogar extra einen zusätzlichen Lüfter, der quer über den Druck bläst, um die Schicht schneller abzukühlen. Daher muss es schon ein sehr kleines Objekt sein. Und selbst das ist kein Problem, wenn man davon mehrere druckt, denn auch dann hat man wieder Layer-Times die lang genug sind.

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