3d Druck für anfänger?

3 Antworten

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Die Preisklasse ist von unten bis oben nahezu offen.

Erst mal ist die Frage: Was willst du drucken?

Wenn es dir z.B. um feine Details für Modellbau, Tabletop-Rollenspiel-Figuren etc. geht, wäre SLA (Stereolithografie) angesagt. SLA arbeitet mit Kunstharz (Resin) das mit UV, das meist durch ein LCD-Panel durchgelassen oder geblockt wird, ausgehärtet wird. Vorteil: Irre gute Detailreproduktion, Nachteile: Bei gleichem Preis meist kleinerer Bauraum, als bei FDM und das Handling vom Resin ist eine ziemliche Schweinerei (Handschuhe und Atemschutz tragen, Teil muss nachher noch mit Isopropanol gespült und mit UV nachgehörtet werden). SLA-Drucker sind immer soweit vormontiert, dass man mit wenigen Handgriffen am Drucker und der zugehörigen Slicer-Software loslegen kann.

Wenn du funktionale Teile drucken möchtest, auch größere Teile, Tricksereien wie das Einschmelzen von Gewindehüllen brauchst, evtl. auch eingeschränkt Mehrfarbdruck (Filamentwechsel bei Layerwechsel, nachgerüsteteter Farbwechseler) nutzen willst, ... also alles flexibler und auch einfacher in der Handhabung haben willst, dafür aber auf feine Details verzichten und die typischen Layer-Linien akzeptieren kannst, wäre ein FDM-Drucker dein Gerät. Die sind deutlich üblicher.

Gute günstige Portal-Drucker (Anycubic, Creality Ender Serie, Sovol...) kommen ab 200-300 Euro teil-vormontiert und der Bauraum von meist um die 200x200x300 ist mehr als ausreichend. Die Montage ist meist recht einfach und man lernt das Gerät und seine Funktionsweise dabei auch schon mal ein wenig kennen. Typischerweise sind die Geräte fertig aufgebaut auch sofort zusammen mit ihrer mitgelieferten Slicer-Software einsatzbereit und liefern okaye Ergebnisse, aber man stellt schnell fest, mit viel Feineinstellung bei Drucker wie auch Slicer geht es besser. Man muss also schon etwas Lust haben, sich mit der Materie zu beschäftigen. Fertig gebaute Drucker wie der Prusa i3 Mk3+/Mk4 (gibt es als Bausatz wie auch fertig) oder die großen Klopper wie z.B. der Bambu Lab P1P oder X1C sind im Werk gebaut, getestet und kalibriert und legen mit voller Leistung los, kosten aber auch hoch-3-stellig bis knapp über 4-stellig. Für den Prusa und Bambu gibt es auch fertige kompatible Plug&Play Filamentwechsler, die bis zu 5 (Prusa) oder 4 bis 16 (bei Einsatz von 1 bis 4 Farbwechslern bei Bambu) verschiedene Filamente erlaubt, z.B. für mehrere Farben oder spezielle wasserlösliche Stützfilamente für die Stützstrukturen.

Um ein fertiges Modell (z.B. aus Thingiverse heruntergeladen) auszudrucken, musst du es, egal ob du einen SLA- oder FDM-Drucker nutzt, erst mal mit einer Slicer-Software für den Druck vorbereiten und dann an den Drucker übertragen (USB Stick, SD-Karte oder Netzwerk/Internet-Cloud, je nach Drucker). Es ist also schon etwas mehr Arbeit nötig, als einfach nur auf ein Blatt Papier zu drucken. Aber letztlich kannst du mit jedem Gerät relativ sofort loslegen, wenn du in der günstigen Klasse einsteigst, ist meist noch Potential in Sachen Qualität drin, alleine durch Einstellungen an Drucker und Slicer.

BenG7 
Fragesteller
 09.07.2023, 10:39

Danke für die ausführliche Antwort 👍

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Weedo Tina 2. Super Drucker, brauchst nur Filament, fertig. Alles andere macht er selber. Oder der Creality Sermoon V1 (Pro).

Ich habe auch vor hurzem mit 3d-druck angefangen. Es hängt vom 3d Drucker ab, wie schwer es ist. Die gute 3d Drucker bekommt man meist ab 250€. Ich habe mir den Anycubic Vyper gekauft und bin damit sehr zufrieden.