Klavier - kann man eigene Griffe erfinden?

5 Antworten

Kannst Du! Dazu solltest Du aber auf jeden Fall Musiktheorie und Harmonielehre lernen. Damit Musik (eine Komposition) gut wird, musst Du Dich erst einmal streng an die Regeln halten. Kannst Du die Regeln, dann kannst Du Dich innerhalb dieser sehr frei bewegen. Das machen die Jazzer, wenn sie improvisieren. Dabei sind sie umso freier, je besser die die Regeln beherrschen. Spannende Sache!

Buchtipp: Oliver. Fehn, Harmonielehre für Dummies.

Für Fortgeschrittene: Frank Sikora, Neue Jazz-Harmonielehre

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Oder gibt es starre Regeln and die man sich halten sollte?

Nö.

Die regeln dienen nur dazu es einfacher und verständlicher zu machen.

So kann man z.b. sagen das sich der erste und der 5. ton einer tonleiter sich immer gut vertragen. bestimmte andere kombinationen erzeugen spannungen. oder sind dizzonanter. Die dann entsprechend aufgelöst werden wollen.

Dieses wissen über das verhalten der töne zueinander kann entsprechend beim komponieren helfen weil man einfacher gezielter bestimmte klangfolgen erschaffen kann.

Es ist aber eben eher ein System. Als das es wirkliche regeln sind. Es gibt auch andere systeme. z.b. 12 ton musik. Welche nicht mit den Klassischen westlichen Tonleitern arbeitet.

Grundsätzlich kannst du aber alles Komponieren was dir einfällt. Es sollte nur halt spielbar sein und noch irgendwie lesbar Notiert werden das jemand anderes auch spielen könnte.

Wenn du Freier und mit mehr improvisation spielen willst. Orientiere dich am Jazz. Der arbeitet oft nur mit gewissen richtlinien die dem Song struktur geben aber die details sind improvisation.

Edit: Du kannst dir auch selbst einschränkungen geben. Weniger ist oft mehr und grenzen können mit der kreativität helfen. Nur als beispiel: Ein stück zu komponieren welches man nur auf den Schwarzen tasten spielt. Oder du stellt dir eigene Tonleitern zusammen und arbeitest mit denen.

Komposition liegt komplett dir zu Füßen und du kannst deine Lieder schreiben, wie du willst. Die Entscheidung, ob es gut klingt, liegt zuletzt nur beim Hörer.

Was du meinst, ist, neue Akkorde zu "erfinden".

Es gibt bereits für so gut wie alle Kombinationen von Tasten einen Akkordnamen, sei es auch sowas wie "Cmmaj7-add#9b13\G" (C-Moll Major 7 add Kreuz-9 B-13 über G) oder so.

Wenn etwas gut für dich klingt, dann kannst und darfst du es natürlich in all deinen Kompositionen nutzen.

Was deine Frage zur linken Hand betrifft, kannst du natürlich die Töne so kombinieren, wie es für dich passt. Wenn du findest, die Melodie kling besser, wenn sie anders anfängt, kannst du es so schreiben.

Grundlegender Tipp für Notation:

Versuche zunächst, deine Stücke mit Softwares wie MuseScore zu notieren und alle Symbole auszuprobieren, um dich mit Musiknotation vertraut zu machen.

Hoffe das hilft, viel Spaß beim Komponieren!

LG

TheQuestionGuy2 
Fragesteller
 19.03.2024, 13:32

Danke für die ausführliche Antwort!

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Arlecchino  19.03.2024, 15:16

Schreiben sollte man in jedem Fall mit der Hand lernen, auch das Schreiben von Noten.

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Natürlich wird man nicht gleich verhaftet, wenn etwas sehr dissonant klingt aber die These, man kann machen, was man will, ist dann doch etwas gewagt. Wenn man einfach etwas Sinnvolles aus dem Bauch heraus komponiert, dann wird das auch von der Harmonielehre bestätigt werden.

Solange es gut klingt, ist alles erlaubt. Es sei denn, du willst beispielsweise eine Sonate komponieren, da gibt es genauere Vorgaben. Aber wenn du einen kleinen Song schreiben willst, ist alles erlaubt :)

Woher ich das weiß:Hobby – Ich spiele, seit ich 4 bin, Klavier 🎹