Welcher Schlafsack für lange tour?

Ich war 2019 am Mount Kenya, der ja klimatisch halbwegs ähnlich liegt wie der Kili, nur bergsteigerisch etwas interessanter ist. Lass mich dir so viel sagen: Nachts kann es wirklich zapfig werden. -20°C hatten wir fix nicht. Aber der Rauhreif am Zelt ließ doch auf irgendwo um die -10 schließen.

Einen besonderen Schlafsack hatten wir nicht. Wenn ich mir die alten Fotos angucke, war's definitiv kein hochwertiges Daunenteil. Leider habe ich aber keine Bilder vom Etikett gemacht und wir haben die Dinger vor Ort von einer Freundin ausgeliehen... Vielleicht sowas in die Richtung McKinley Kodiak -10 oder so. 1,8 kg. Was sollen denn die Träger sonst noch schleppen? Auf meiner zurückliegenden Alpencross bin ich sechs Tage lang mit einem Rucksack mit 7 kg durch die Gegend gefahren. Wenn du in Tansania nicht gerade rohe, ungeschälte Früchte isst, wirst du schon nicht jeden Tag deine Unterhose wechseln müssen.

Ein dicker Schlafsack mit einem halbwegs niedrigen Komfortbereich ist schon wichtig. Aber du kannst das auch noch durch ein paar Tricks ergänzen.

• Kleidung. Meine Frau, die auch etwas verfroren ist, hat auch im Schlafsack eine Jacke getragen. Hoodie mit Kapuze und ein Schlauchschal können dir auch helfen. Wenn die Nasenspitze kalt wird, nicht vom Schlafsack bedecken sondern Schlauchschal ins Gesicht ziehen. Wenn du in den Schlafsack hinein ausatmest, entsteht ganz viel Kondenswasser im Inneren des Schalfsacks und das kühlt aus.
• Wärmflasche: Etwa 1 h vor dem Schlafengehen den Trinkbeutel vom Daypack zuerst etwa 1/3 mit kaltem Wasser füllen, dann vom Koch ein weiteres 1/3 heißes Wasser auffüllen lassen. Den Trinkbeutel gut verschließen und ggf. etwas abtrocknen. Den warmen Trinkbeutel kannst du dann gleich in den Schlafsack legen, damit dieser schonmal vorgewärmt ist. Zum Schlafen tust ihn dann raus. Aber gerade über die Einschlafphase hilft dir die nun im Schlafsack gespeicherte Wärme.
• Zur alpinen Notausrüstung gehört eh ein Biwaksack, den du sicherlich in deinem Daypack mitnehmen wirst. Und die sind erfahrungsgemäß richtig heftig, was die Isolation angeht.
• Im äußersten Notfall kuschelst dich halt zu den Trägern ins Zelt.

Ich möchte im Februar eine Tour auf den Kilimandscharo sowie auf umliegende berge machen

Dann wäre die erste und wichtigste Information die Du uns in der Frage liefern müsstest, welche Temperaturen Du dort um die betreffende Jahreszeit haben wirst. Denn davon hängt die Auswahl des passenden Schlafsackes ab.

Und gerade bei längeren Touren (etliche Nächte nach einander) ist die Wahl einer vom Schnitt her ungeeigneten Billigtüte wie dem „Def-x“ sicher das letzte, was ich empfehlen würde. Gerade da kommt es auf gutes Equipment an, das dann aber eben auch seinen Preis kostet.

Aber liefere erstmal den Temperaturbereich den Du dort zu der Zeit vorfindest in Deiner Frage, dann ergänze ich meine Antwort mit einem konkreten Vorschlag. 🙂

Wenn jemand anders das Ding trägt sind die Empfehlungen bezüglich Defence 6 verständlich.

Ohne Erfahrung, ohne vorheriges austesten der Ausrüstung und mit dem Zeitplan wird das ganze ansonsten vermutlich eher in die Hose gehen.

Was sind für Temperaturen zu erwarten.