Z.B. 6mm² zu 10mm² ergänzen statt 16mm²?

5 Antworten

Mir fällt kein direktes Gegenargument ein. Es empfiehlt sich aber in der Praxis, solche Sonderanfertigungen gut zu markieren bzw. zu dokumentieren. Die größte Gefahr ist wahrscheinlich, dass später mal jemand diese Installation missdeutet (z.B. die 2. Ader für einen merkwürdigen Abgang hält) und seinerseits Änderungen vornimmt, die dann dem Sinn und Zweck und damit der Sicherheit schaden.

Über die Zulässigkeit bin ich mir leider nicht zu 100% sicher. Mach eher Schaltschrank als Hausinstallation.

Basstom  05.02.2023, 15:20
Die größte Gefahr ist wahrscheinlich, dass später mal jemand diese Installation missdeutet (z.B. die 2. Ader für einen merkwürdigen Abgang hält) und seinerseits Änderungen vornimmt, die dann dem Sinn und Zweck und damit der Sicherheit schaden.

👍 Genau deswegen würde ich von so etwas Abstand nehmen.

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Ja, die gibt es und man kann da auch selbst draufkommen! Ein Leitungsschutzschalter sichert mit 63A eine 16mm²- Leitung ab. Jetzt ist diese Leitung gesplittet und teilt sich auf 10mm² + 6mm² auf. Schön... genau so lange, bis die 10mm²- Klemme ein Problem hat und alles, abgesichert aber mit 63A, über die Vorsicherung läuft. Ergebnis: Kabelbrand! Gleiches wäre auch bei einem Kontaktproblem mit der 6mm²- Leitung bzw. wenn irgendwas versehentlich abgeklemmt wurde. Sowas ist daher verboten!

Anonimaj 
Fragesteller
 05.02.2023, 17:51

Ein "Leitungsschutzschalter"?
Hier geht es um die Zuleitung einer Unterverteilung.
Die wird nicht mit einem LSS, sondern einem FI-Schalter mit 63A/30mA abgesichert.
Es geht nicht um einen Abgang.
Es geht also um den theoretischen Fall eines Kontaktproblem an einer der beiden Schraubklemmen. OK.
Wenn man beide Kabel sicher in einer Kontaktierung zusammenführen würde, bestünde das Problem aber nicht.

Das gleiche Problem besteht aber auch, wenn man heute viele FI statt einem nimmt.
Denn die LSS dahinter begrenzt man ja nicht auf deren Maximale Last pro FI.
Wenn ich der Hager-App ein paar Hausdaten gebe, und den "Mach-Mal-Modus"-aktiviere, sind das einige 40er.

Zusammen weit über den maximalen Ampere hinter dem 10mm²-Kabel die aktuell zulaufen.

Welche VdE-Richtlinie ist das?
Und ist evtl. bekannt, ob und wo das noch auf der Erde gilt?

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Bei parallelen Systemen gibt es spezielle Vorgaben bezüglich Absicherung, Querschnitt und Markierung.

Ja, dagegen spricht die VDE 0100-430. Entsprechend dürfen nur Leiter mit gleichem Querschnitt und Verlegungsart (natürlich auch gleicher Material) parallel verlegt werden.
Anders wäre es auch nicht möglich Verteilerräume mit Anschlussleistungen im MW Bereich zu versorgen, ebenso größere Anlagen.

In deinem Fall also ein zweiter 10².

Anonimaj 
Fragesteller
 05.02.2023, 15:48

Ich habe irgendwie den Verdacht dass das hier nicht passt.
Weil z.B. die Anwendung eine andere als bei mir ist.
Hier geht es ja um zwei Leitungen vom selben Punkt zu einem anderen gemeinsamen Punkt.
Berücksichtigt eine VdE-Richtlinie so etwas wirklich?
Das Problem dass man eine zweite Leitung für einen Abgang hält ist sehr theoretisch.
Und natürlich kann man beide Kabel noch beschriften.

Was wären eigentlich 2x 10mm², also 20mm² für eine Maximallast im Keller bei auch im Hochsommer vermutlich max. 25°C und in der Wand.

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ghost40  05.02.2023, 15:53
@Anonimaj

Hier geht es ja um zwei Leitungen vom selben Punkt zu einem anderen gemeinsamen Punkt.

Ja, genau so ist es in der VDE gemeint. Es ist also eine reine Querschnittsvergrößerung. Insofern denkt auch keiner an einen zweiten Abgang.

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treppensteiger  05.02.2023, 15:57
@Anonimaj

"Und natürlich kann man beide Kabel noch beschriften."

Genau das ist das Problem, wovor gewarnt wurde.

"kann man..." heißt praxisnah "passiert nie".

Und auch deine selbstständige Erweiterung meiner Antwort. Bisher war nur von einer PE-Querschnittsvergrößerung, warum auch immer, die Rede, jetzt geht es dir um Maximallasten. Für einen PE gibt es keine Maximallast, sondern eine geforderte Niederohmigkeit, natürlich auch der Querschnitt, der ist aber von der Zuleitung, bzw. deren Belastbarkeit/Querschnitt abhängig.

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Anonimaj 
Fragesteller
 05.02.2023, 17:58
@treppensteiger

"Praxisnah" bedeutet immer ICH mache das.
Also passiert das auch.
Wäre Ich Elektriker, ich wäre "Edel-Elektriker", und meine Arbeit würde den Verdacht von Autismus erregen ;-) .
Z.B. hätte Ich eine innere Hürde Zähler/PV-Schrank an eine Wand zu setzen wo eine schmiedeeiserne Garderobe hängt...
Die hängt jetzt seit 2011 zur Hälfte abmontiert in der anderen Hälfte.
Oder Aufputz-Rohre statt UP.
Daher frage Ich jetzt auch in einer anderen Frage, ob man ein 34mm dickes (Außendurchmesser mit Außenisolierung) 4er-Kabel aus der Wand kommend um 90° drehen kann, und ob etwas dagegen spricht einen solchen Zählerschrank wenige cm über dem Boden zu montieren.
Unter der Treppe.

"Und auch deine selbstständige Erweiterung meiner Antwort."
Ich habe nichts erweitert.
Ich kann fremde Antworten nicht erweitern oder ändern.
Evtl. ein Mod.

"Für einen PE gibt es keine Maximallast"
Ich schrieb auch nichts von einem PE.
In der Verbindung um die es hier geht, gibt es keinen PE, weil die vor der Unterverteilung ist.

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Das ist nur zulässig, wenn die Leitungen auf beiden Seiten separat mit Sicherungen versehen sind. Das mit den Klemmsteinen kannst du dir also aus dem Kopf schlagen. Das verstößt gegen die DIN VDE 0100-430, da bei einem Defekt einer der beiden Leitungen die andere durch die zu große Sicherung überlastet wird.

Hast du verstanden worauf ich hinaus will?