Würdet Ihr in die Republik Moldau reisen wollen?

Ich hatte vor wenigen Jahren eine Rundreise durch Moldawien einschließlich einen Tag in der autonomen Republik Gagausien und einen Tag in Transnistrien gemacht und war begeistert.

Als ich mich zur Rundreise entschlossen hatte, waren meine Erwartungen geteilt. Zuvor hatte ich eine wundervolle Rundreise durch Rümänien mit ein paar Tagen Bulgarien als Abschluss gemacht gehabt und war von Landschaft und Architektur begeistert gewesen.

Die Hauptstadt von Moldawien Chișinău wirkt auf dem ersten Blick nicht besonders ansprechend. Das Hotel lag direkt im Zentrum. Nur 5 Gehminuten war es zur sehr schönen Kathedrale https://de.wikipedia.org/wiki/Kathedrale_der_Geburt_des_Herrn_(Chi%C8%99in%C4%83u) gleich dahinter liegt einer der sehr liebevoll angelegten Parkanlagen. Dort ist, wie in allen Parkanlagen der Stadt freies WLan und an den Parkbänken kann man kostenlos sein Handy, Tablet oder Laptop aufladen. Das ist sehr praktisch und die Jugend nutzt diesen kostenlos von der Stadt zur Verfügung gestellten Strom für ihre live Konzerte, die dadurch gleich viel professioneller wirkten. Diese live Musik führte zur Auflockerung und es macht Spaß sich danach zu bewegen.

Moldawien versorgte früher den Ostblock mit Wein. Es wird dementsprechend viel Wein angebaut und in großen Hohlräumen im Kalkgestein gelagert. Vieles ist Tafelwein, der schwer zu verkaufen ist und daher das günstigste Getränk im Land ist.

Nachdem Moldawien selbständig wurde gab es zuerst einen großen wirtschaftlichen Aufschwung. Durch ein Programm auch die nicht sesshafte Bevölkerung zu integrieren kam es zu einen Bauboom an Villen von dieser Bevölkerung, wie ich es aus keinen anderen Land kenne https://de.euronews.com/2020/11/03/verlassene-roma-villen-in-moldawien Die Villen waren vor Corona zum großen Teil noch bewohnt, als wir mit unseren Bus dort waren, doch es war der einzige Haltepunkt in Moldawien, wo wir nur geschlossen als Gruppe uns die prächtigen neureichen Villen ansehen durften, denn der Reichtum war nicht mehr.

Bei Gagausien wäre mir nicht aufgefallen, dass es sich um eine autonome Republik handelt mit einer eigenen Sprache. Ganz anders Transnistrien, dort gibt es eine Grenze mit strenger Grenzkontrolle und wir mussten aus dem Bus aussteigen, damit alles gründlich kontrolliert werden konnte, ähnlich wie früher, wenn man vom Westen in den Ostblock reiste und genauso ist es heute noch in Transnistien. Hier herscht ein Oligarch nach alten kommunistischen Muster. Überall Hammer und Sichel und Propagandaplakate mit kyrillischer Schrift. Das wirkte alles etwas beklemmend und ein Tag war völlig ausreichend. Die Festung Bender, in der einst Münchhausen war, war historisch in Transnistrien die wichtigste Sehenswürdigkeit https://www.freudenthal.biz/moldawien/transnistrien/festung-bendery/

Hey :D

Nun, ich denke man muss wissen das ein Urlaub in Moldawien kein gewöhnlicher ist. Moldawien hat aber eine sehr schöne Natur und unglaubliche Gastfreundschaft. Und ja, politisch ist es ein Pulverfass und ja, viele Ecken sind auch nicht ganz so schön und es gibt bitterarme Leute. Aber vielleicht ist es genau diese Art von Urlaub, die uns inspiriert, dass zu schätzen was man hat. Es schadet bestimmt nicht, zu wissen, dass es nicht überall in Europa so gut und wohlhabend ist. :D

Warum nicht. Man kann sich das kleine Land ja mal ansehen. Jetzt hat man ja noch die Gelegenheit dazu bevor die Russen kommen.

Ich war dort schon mehrmals.