Würdet ihr euer (Menschen)recht auf Streike unter dem Vorwand des Kapitalismus verkaufen?

ButchButch  07.03.2024, 19:56

Ist das eine tatsächliche Frage, oder nutzt du diese Plattform nur als Ersatz für Facebook?

Skippy2002 
Fragesteller
 07.03.2024, 19:57
Ist das eine tatsächliche Frage, oder nutzt du diese Plattform nur als Ersatz für Facebook?

War 'ne ernst gemeinte Frage! Aber ich stell' dieselbe Frage auch noch mal im Forum.

4 Antworten

Wir haben kein krankes System, sonst könntest du ja nicht streiken.

Jobs gibt es auch genug, du kannst gerne wechseln wenn dir etwas nicht gefällt.

Streiken ist kein Menschenrecht, sondern ein Recht das es nur in Demokratien gibt.

Du wohnst in Aus. Das solltest du vielleicht dazu sagen.

Skippy2002 
Fragesteller
 07.03.2024, 20:05
Wir haben kein krankes System

Wie nennst du's denn bitte sonst? Wir beuten täglich den Planeten unter'm Vorwand der goldenen Kuh Kapitalismus aus. Diese Wirtschaftsform ist auf grenzenloses Wachstum im begrenzten Planeten ausgelegt. Dann kann ja nur zum nächsten Bing-Bang führen.

du kannst gerne wechseln wenn dir etwas nicht gefällt.

Dann müssten es aber alle tun, damit's der Firma ans eingemachte geht.

Streiken ist kein Menschenrecht,

Für mich schon.

Du wohnst in Aus. Das solltest du vielleicht dazu sagen.

Ich war der Meinung, es ist offenkundig, dass ich'n Alpen-Skippy bin :-))

0

Du sagst zwar zum Anfang ganz einfache Frage. Ich finde die Frage ehrlich gesagt gar nicht einfach. Musste sogar zweimal lesen, damit ich es überhaupt verstehe, worauf du hinaus willst.

Verstehe ich richtig, du willst das Streikende vom Staat bezahlt werden? Das ist wohl eher unrealistisch, weil auch Arbeitgeber Steuern zahlen. Der Staat hat das Recht eingeräumt, aber er sollte keine Seite einnehmen.

Skippy2002 
Fragesteller
 07.03.2024, 20:07
Verstehe ich richtig, du willst das Streikende vom Staat bezahlt werden? 

So lange wir dem Kapitalismus der Ausbeutung frönen, auf jeden Fall.

Es ist unmöglich, dass jemand auf seine Arbeitsrechte verzichtet, weil er den Kapitalismus höherstellt.

0
Ca00Liso  07.03.2024, 20:24
@Skippy2002

Du musst doch nicht streiken, wenn du nicht in Gewerkschaft bist.

0

Nein. Soweit ich weiß darf sowas eine Firma gar nicht verbieten. Zumindest nicht solange eine Gewerkschaft dahintersteht und der Streit mit der Arbeit zu tun hat. Allerdings weiß ich nicht wie hoch die Gewerkschaftsrate in D ist.

Skippy2002 
Fragesteller
 07.03.2024, 20:01
Soweit ich weiß darf sowas eine Firma gar nicht verbieten

In der Theorie ist alles möglich. Aber sag' das mal der Firma! Ich finde es unmöglich: Es ist per Gesetz verboten, den Angestellten das Streiken zu verbieten und trotzdem machen's die Firmen, weil sie wissen, die Arbeitnehmer wehren sich nicht und kontrolliert wird's auch nicht.

Und weil's eben nicht kontrolliert wird, fängt genau dort das Problem an.

Aber gut zu hören, dass du das nicht mitmachst, dir das Streiken zu verbieten.

0
Kitharea  07.03.2024, 20:04
@Skippy2002

Sowas geht vllt in D. In Ö keine Chance bei Gewerkschaftszugehörigkeit von mehr als 90% aller Berufe.
Aber Streiks die nichts mit der Arbeit zu tun haben sind so quasi in der Freizeit zu geniessen. Wenn ich streiken gehe für die Metaller obwohl ich da nicht arbeite, kann mich mein Arbeitgeber sehrwohl abmahnen.

1
Kitharea  07.03.2024, 20:06
@Skippy2002

"Aber gut zu hören, dass du das nicht mitmachst, dir das Streiken zu verbieten."
Ich sags mal so - wenn bei einem Vorstellungsgespräch diese Frage kommt würde ich auf den Job verzichten. Bin nicht nur einmal wegen anderer Gründe einfach aufgestanden und gegangen - vor allem bei Vorstellungsgesprächen in D..... Diese Frage kam aber noch nie.

1
Skippy2002 
Fragesteller
 07.03.2024, 20:08
@Kitharea
wenn bei einem Vorstellungsgespräch diese Frage kommt würde ich auf den Job verzichten

Genau richtig! Würd' ich auch nicht anders machen. Streiken ist'n Menschenrecht für mich und die lass' ich mir von niemanden nehmen.

0
Kitharea  07.03.2024, 20:09
@Skippy2002

Streiken ist kein Menschenrecht. Aber in Ö bist da großteils eh auf der sicheren Seite ausser du wirst nicht "angestellt" sondern als freier Mitarbeiter engagiert. Da ist Vorsicht bei Allem geboten.

0
Skippy2002 
Fragesteller
 07.03.2024, 20:20
@Kitharea
Streiken ist kein Menschenrecht

Für mich schon :-))

sondern als freier Mitarbeiter engagiert

Wenn dir das zusagt, bitte.

https://www.oegb.at/themen/arbeitsrecht/kollektivvertrag/streiken-erlaubt-#:~:text=Artikel%208%20des%20UN%2DSozialpaktes,vom%20Arbeitgeber%20letztendlich%20zur%C3%BCckgenommen%20werden.

Aber auch hierzu: In der Theorie ist das Streikrecht in der Verfassung verankert. In der Praxis schaut's aber so aus: Kontrolliert keiner und deswegen missachten manche Firmen es rigoros und kündigen die Leute einfach, nach dem Motto "Wo kein Kläger, da kein Richter".

Ein Gesetz ist nur dann gut, wenn's lückenlos auf Einhaltung kontrolliert wird. Weiters ist's ja ein echtes Armutszeugnis für unsere Spezies, dass es Gesetze überhaupt braucht, weil wir nicht fähig sind, ohne sie miteinander auszukommen.

0
Kitharea  07.03.2024, 20:22
@Skippy2002

Ich würde mich nie als freier Mitarbeiter einstellen lassen.

Jeder kann bei der Gewerkschaft oder Arbeiterkammer anonym anrufen und diese Firmen melden. Vor allem in Österreich wird sowas rigoros geahndet. Dazu ist die Arbeiterkammer da. Vor allem führen und zahlen sie auch den Prozess sollte es zu einem kommen. Österreich hat riesen Vorteile in der Arbeitswelt. Solang du Angestellter bist zumindest. Verfassungsrecht und Menschenrecht ist was Anderes. Dass du es ernst nimmst ist halt so. Aber die Aussage ist falsch.

1

Für Geld würde ich auf Streikrecht verzichten. Dann hätte ich auch keinen Grund zu streiken. 🤷

Kitharea  07.03.2024, 20:00

5 Eur mehr und versklavt - lohnt

1
Kitharea  07.03.2024, 20:27
@Saim0n

Das Problem ist - wenn du heute 200 Eur nimmst kann das in 3 Jahren nichts mehr wert sein. Jetzt kannst du sagen dann wechselst halt den Job aber in 3 Jahren bist auch 3 Jahre älter. Und am Ende verzichtest du auf Protest gegen ALLES was der AG machen könnte zu deinen Ungunsten. Da würde mir als AG viel dazu einfallen. Unbezahlte Überstunden, Arbeitsplatzverlegung, Mitarbeiterverkauf,....... Wer sich das Streikrecht nehmen lässt, nimmt sich mitunter alles.

0
Saim0n  07.03.2024, 20:33
@Kitharea

200 Euro? Selbst pro Monat wäre das zu wenig.

Daran in 3 Jahren 3 Jahre älter zu sein sehe ich kein Problem.

Und auch ohne das Recht zu streiken bleiben die Gesetze zum Arbeitnehmerschutz bestehen.

Ich bin auch jetzt in keiner Gewerkschaft - zu streiken ist demnach ohnehin nicht möglich.

0
Kitharea  07.03.2024, 20:34
@Saim0n

200 Eur mehr - was auch immer. Setz eine Zahl ein die du magst. Das war eine generelle Erklärung - hätte nicht gedacht, dass ich das alles fitzegenau hinschreiben muss.........
Ob du in einer Gewerkschaft bist oder nicht ist irrelevant. Die Frage ist ob dein AG einer Gewerkschaft angehört. Der Unterschied ist nur ob du die Streikzeit bezahlt bekommst oder nicht.

0
Saim0n  07.03.2024, 20:54
@Kitharea

ArbeitnehmerInnen müssen einer Gewerkschaft angehören, nicht der Arbeitgeber.

"Kon­kret sind Streiks da­her rechtmäßig, wenn fol­gen­de Be­din­gun­gen erfüllt sind:

Der Streik ist von ei­ner Ge­werk­schaft ge­tra­gen, d.h. es gibt ei­ne Ge­werk­schaft, die ihn or­ga­ni­siert und sich mit ih­re For­de­run­gen hin­ter die Strei­ken­den stellt. Ein nicht ge­werk­schaft­lich ge­tra­ge­ner Streik ist als „wil­der Streik“ ver­bo­ten.

..."

https://m.hensche.de/Rechtsanwalt_Arbeitsrecht_Handbuch_Streik.html#:~:text=Konkret%20sind%20Streiks%20daher%20rechtm%C3%A4%C3%9Fig,als%20%E2%80%9Ewilder%20Streik%E2%80%9C%20verboten.

0
Kitharea  08.03.2024, 04:37
@Saim0n

Der Arbeitgeber unterliegt der Gewerkschaft, wenn es für seine Branche eine Gewerkschaft gibt. Falsch ausgedrückt. Und das mit den Links kannst zumindest für mich lassen, weil ich hier nix anklick.

0
Saim0n  08.03.2024, 08:16
@Kitharea

Der Link ist lediglich die Quelle meines Zitats.

0
Kitharea  08.03.2024, 14:32
@Saim0n

Ich klicke nach wie vor keine Links hier an. Seit 5 Jahren nicht. Aber danke.

0
Saim0n  08.03.2024, 16:58
@Kitharea

Ich möchte auch gar nicht, dass du auf den Link klickst. Es ist ja nach wie vor lediglich die Quelle meines Zitats.

0
Skippy2002 
Fragesteller
 07.03.2024, 20:02
Für Geld würde ich auf Streikrecht verzichten

Wenn das 100 % ernst gemeint ist, kann ich dich nur verurteilen, genau wie Kitharea unter mir.

Also würdest du auch deine Seele an Mephisto verkaufen, wenn der Preis stimmt?

0
Saim0n  07.03.2024, 20:20
@Skippy2002

Das Streikrecht steht bei mir nicht besonders hoch auf der Prioritätenliste. Wenn mir die Arbeitsbedingungen nicht gefallen, wechsel ich den AG.

0
Skippy2002 
Fragesteller
 07.03.2024, 20:23
@Saim0n
Wenn mir die Arbeitsbedingungen nicht gefallen, wechsel ich den AG.

Find' ich im Grunde okay. Problematisch wird's aber, wenn die Kollegen folgendes von sich geben: "Streiken? Nicht finanzierbar! Dann muss ich halt damit leben - es geht nicht anders. Und kündigen? Ebenfalls nicht finanzierbar."

0
Saim0n  07.03.2024, 20:25
@Skippy2002

Wenn man Gefahr läuft in diese Situation zu geraten, sollte man die Entscheidung gut überdenken. Und in eine Gewerkschaft eintreten. Denn sonst wird's mit dem Streiken ohnehin unschön.

1
Skippy2002 
Fragesteller
 07.03.2024, 20:26
@Saim0n

Für mich steht fest, dass ich sehr gern in die Gewerkschaft eintret' - die gibt's ja nicht umsonst und dass es sie gibt, find' ich sehr gut.

0
Saim0n  07.03.2024, 20:55
@Skippy2002

Ich finde auch sehr gut, dass es Gewerkschaften gibt. Ich habe aber gute Gründe derzeit keiner anzugehören.

1