Würdet ihr eine Bluttransfusion annehmen?

33 Antworten

Ich war vor einigen Monaten in der Situation, dass die Ärzte mir dringend zu einer Transfusion geraten haben. Ich habe abgelehnt, da ich es nicht annehmen und mich nicht überwinden konnte. Der Gedanke, Blut von einem fremden Menschen (den ich nicht einmal sehen kann) zu bekommen, war mir sehr unangenehm.

Ich habe gesagt, dass ich nur zustimmen würde, wenn ich ansonsten sterben würde und es keine andere Möglichkeit mehr gibt, mir zu helfen.

Es ging dann, wenn auch schwierig, ohne Transfusion, worüber ich froh bin.

Ich selbst spende aber Blut/Plasma und bin in der Datenbank für Knochenmarkspenden registriert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich habe schon mal welche angenommen. Und auch annehmen müssen. Ich leide an Anämie. Das ist Blutarmut. Ich kompensiere das mit Eisentabletten, aber es gibt Phasen, da hilft die Tablette nicht mehr.

Wenn man eine Blutarmut hat und die nicht behandelt bekommt man erst Seitenstechen. Man denkt man ist kaputt, und außer Atem, weil man sich evtl zu viel Bewegt hat. Man hat dieses Seitenstechen auch in Ruhezeiten. Je mehr Blut fehlt, desto schlimmer wird das Seitenstechen. Man kann weder auf der rechten noch auf der linken Seite liegen.

Wenn das Blut im Körper fehlt, wird der Sauerstoff aus der Lunge nicht in den Körper transportiert und das verursacht Schmerzen, und dann Kurzatmigkeit. Wenn immer mehr Blut fehlt bekommt der Körper irgendwann keinen Sauerstoff mehr. Man atmet immer heftiger und mehr, aber man hat das Gefühl man erstickt.

Als mir das das erste mal passierte war ich 18. Ich kam ins Krankenhaus mit Verdacht auf Pneumothora, die dachten ich bekomme keine Luft, weil die Lunge kollabiert. Aber nach einem Röntgen und einer Blutabnahme kam dann die Gewissheit. Tabletten halfen da bereits nicht mehr. Damit ich wieder die Tabletten nutzen konnte bekam ich 3 Infusionen. Zeitgleich wurde geschaut wo das Problem ist, aber sie haben nichts gefunden. Seitdem weiß ich, wenn das Seitenstechen länger als 2 Stunden anhält, muss ich sofort ins Krankenhaus, weil es sonst eskaliert.

Die Behandlung zu verweigern sehe ich als Selbstmord. Es gibt Krankheiten, da gibts keine Heilung. Da wäre eine Behandlung nur ein hinauszögern des Unvermeidlichen. Davon halte ich auch nichts. Aber bei Blutarmut ist das zum Glück nicht der Fall. Es gibt da keinen Grund sein Leben vorzeitig ein Ende zu setzen. Bisher hatte ich 2 mal das Problem und beides lag zum Glück 20 Jahre auseinander. Mit ein wenig Glück passiert das jetzt nicht noch mal.

Den Menschen wird das verwendete Blut nicht geklaut. Sie geben es freiwillig. Es ist ein Geschenk des Lebens. Und Gott seis gedankt gibt es Menschen die freiwillig Spenden.

Hallo Chiara,

Für Gott ist Deine Seele wichtig, sind Deine Emotionen wichtig, Deine Einstellung, Deine Taten, Deine Worte.

Der Körper ist für nichts wichtig, außer Deine Seele durch die Welt zu transportieren.

Jesus sagte: Nicht was zum Mund hinein kommt, macht einen Menschen rein oder unrein, sondern was aus dem Mund heraus kommt. (Die Worte)

Deswegen denke ich: Aus Gottes Sicht darfst Du eine Bluttransplantation in Anspruch nehmen. Sei einfach Dankbar, dass Ärzte Dein Leben retten können, und bitte um Gottes Segen, dass das fremde Blut Deinem Körper gut tun möge. 🙏💖

Aber Gott akzeptiert selbstverständlich wenn Du das wirklich nicht willst. Es ist Dein Körper und wenn Du es ekelhaft findest, ist das OK. (Vor OPs kann man z.B. sein eigenes Blut spenden für die OP Versorgung später.)

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Aber falls Du mal in einen Unfall gerätst und dann doch gerne weiter leben willst, wäre es ok, fremdes Blut anzunehmen, und es wäre genauso ok, es abzulehnen.

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Für Gott ist nur wichtig, dass Du ein gutes Herz für Deine Mitmenschen hast. 😊 🙏

Naaaho  24.01.2024, 08:10
Aus Gottes Sicht darfst Du eine Bluttransplantation in Anspruch nehmen

🤦‍♂️

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Hi

Nehme mal an das du zeuge jehovas bist. Es steht dir natürlich frei, selbst zu entscheiden, welche medizinische Hilfe du annimmst. 

Unabhängig davon, auch wenn du es aus religiösen Gründen für dich persönlich ablehnst, es ist schlicht Tatsache, dass man eine Bluttransfusion benötigen kann, um zu überleben.

Bluttransfusionen sind sicher und werden von medizinischen Fachkräften durchgeführt, um sicherzustellen, dass sie so sicher wie möglich sind. Es gibt keine medizinischen Gründe, diese als Maßnahme generell abzulehnen.

Wenn du das für dich persönlich aus religiösen Gründen ablehnt, okay. Deine Sache. Aber bitte urteile nicht nicht über andere auch die in deiner Gemeinde sind die hier eine andere Entscheidung treffen. Stigmatisierung für so eine persönliche Entscheidung ist komplett fehlen am Platz. Insbesondere wenn es um das Leben geht.

2. Ich persönlich finde Menschen, die Blut spenden und vielen anderen Menschen helfen, toll. Ist auch wenn ich das aus der christlichen Sicht betrachte der Inbegriff von "Nächstenliebe". Die Bibel sagt ja:

"Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde." Johannes 15:13

Also selbst wenn ich deine Auslegung von Lebenskraft, die transferiert wird, akzeptiere, so sagt dieser Bibel Vers doch, dass es das größte Zeichen der Liebe ist, für seine Freunde sein Leben zu geben. Warum sollte es dann falsch sein für ihr Wohl "Lebenskraft" in Form vom eigenen Blut zu geben....💙

chiara0204 
Fragesteller
 21.07.2023, 12:35

Ich bin evangelisch. Mich interessiert nur die Meinung der Anderen, ich urteile nicht und ich zwinge niemandem meinen Glauben oder meine Ansichten auf. LG Chiara

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QAhmad  21.07.2023, 12:38
@chiara0204

Okay.

Kenne diese Sichtweise nur von den zj. War kein Urteil gegenüber deine Sicht. Wie gesagt kannst du machen wie du willst.

Bin keine Christin aber verstehe die theologische Basis für deine Position auch aus der christlichen Perspektive nicht. Habe das versucht darzulegen...💙

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GandalfAwA  21.07.2023, 13:15

Hallo QAhmad, ganz tolle Antwort von Dir, finde ich - sehr gütig und gut auf den Punkt gebracht! 🙏 😊

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Ja, würde ich. Ich freue mich zwar, das Leben nach dem Tod bei Gott zu verbringen. Aber ich muss das nicht herausfordern.

Gehörst du zu den Zeugen Jehovas?

Woher ich das weiß:Hobby – Bibelschule, gute Predigten, Bibellesen, Austausch
chiara0204 
Fragesteller
 16.01.2024, 21:32
Gehörst du zu den Zeugen Jehovas?

Nein, ich bin evangelisch getauft. Aber ich teile einige wenige Ansichten mit den ZJ :)

LG Chiara

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