Würdet ihr den Begriff "Orient" als rassistisches Konstrukt bezeichnen?
Wir hatten heute in PW(wir beschäftigen uns gerade mit Postkolonialismus) einen Text in dem das behauptet wurde.
Meiner Ansicht nach ist der Orient kein rassistisches Konstrukt sondern eine bestimmte Weltgegend(naher Osten)
Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen
5 Antworten
Es gibt den Orient und als Gegenstück, den Okzident. Es ist die Kultur, welche den Unterschied macht, hat nichts mit Rassen zu tun.
Und Abendland auch nicht.
Klar ist es ein Konstrukt. Das kommt noch aus der klassischen europäischen Geschichte, denn der Orient ist nur der Osten und wir der Westen, wenn man irgendwo in Griechenland steht. Dabei definieren wir Westen nicht mehr als Himmelsrichtung, sondern belegen es mit Vorurteilen. Weshalb dann auch mal so ganz eben Australien zum Westen gehört. Was ja geographisch ganz und gar nicht passt. Aber die Leute dort sind weiß und sprechen Englisch.
Also ja, "Orient" ist ein rassistisches Konstrukt. Wenn wir "Orient" hören, denken wir nicht an Glas und Beton, an Wolkenkratzer, an Banken, an Schnellzüge. Wir denken immer noch an Kamele, Rikschas, Paläste und Bazare. Wir denken den Orient exotisch. Und die Menschen als grundsätzlich anders gestrickt.
Das hat mit Rassismus nichts zu tun.
Es ist allerdings Ausdruck einer Orientierung (!), die vom eigenen Standpunkt aus die Weltregionen einteilt und benennt.
Aber das ist wohl ein weit verbreitetes Phänomen, nehme ich an.
Der Orient ist eine geografische Bezeichnung für die Staaten an der Levante, für die Golfstaaten einschließlich Arabischer Halbinsel und Iran. Eigentlich gehört die Türkei auch noch dazu.